"Zeit"-Splitter

Text zum Thema Vergänglichkeit

von  PeterSchönau

Ich habe festgestellt, daß nichts die Vergänglichkeit und Schnellebigkeit unserer Gegenwart, aber auch die relative Wertlosigkeit von Informationen, auf deren Echtzeitverfügbarkeit wir so stolz sind, anschaulicher demonstriert als das Studium einer gar nicht einmal so alten Zeitung.

Zusammenfassung der ZEIT v. 17.8.2009

Sollen wir dafür zahlen?

China ist gefährlich.

Die Börsenkurse in Fernost fallen; das könnte auch die Märkte im Westen instabiler machen.

Die Lage ist schwer zu beurteilen.

Nachdem die Kurse lange stiegen, verlieren Aktien jetzt wieder an Wert.
Anleger sollten das genau beobachten

Sie gewannen beide Silber, und das innerhalb von nur zwei Minuten.

Lange und gründlich Hände waschen, das rät Air Berlin seinen Mitarbeitern.

Konkurrent Lufthansa geht einen Schritt weiter. Falls an Bord ein akuter Fall auftritt, stehen dem Bordpersonal und den Fluggästen spezielle Anti-Schweinegrippe-Sets zur Verfügung: Handschuhe, Mundschutz, Fieberthermometer.

Das eine Leben noch nicht ganz abgeschlossen, kündigt sich das nächste bereits an und klopft an die Tür.

Nach Einschätzung des Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer steht dem deutschen Automarkt im kommenden Jahr ein noch schlimmerer Absturz bevor als bisher erwartet.

Wo ist eigentlich Osama bin Laden?

Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt

Der Westen kann den Krieg nicht gewinnen, aber er darf den Frieden nicht verlieren.

Obama rückt von zentralen Forderungen ab.

Fazit: Wahrscheinlich könnten wir auf 90% der Informationen, die jeden Tag auf uns hereinprasseln, verzichten und würden trotzdem nicht schlechter informiert sein.

Gott sei Dank haben Zeitungen nur eine kurze Lebensdauer, sie werden Altpapier, aus dem wieder neue Zeitungen werden, und so weiter.
Doch mit dem Internet hat sich alles geändert. Es weist Parallelen zum Energieerhaltungsgesetz auf, im Internet geht nichts verloren, alles bleibt (bis in alle Ewigkeit?) als Internetschrott erhalten. Und damit bringt es uns der Erfüllung des alten Menschheitstraums von der Unsterblichkeit näher.
Cicero hat gesagt: Das Leben der Toten ist die Erinnerung der Lebenden. Deswegen bin ich bisher davon ausgegangen (wenn ich die Generation der Urenkel [die ich nicht habe] einbeziehe), daß sich an mich spätestens in 80-90 Jahren niemand mehr erinnern wird.
Durch mein Weiterleben als Internetschrott eröffnen sich meiner Existenz tatsächlich ganz neue Perspektiven.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram