Der Mann, der ein Jahr lang einen Trockeneisbecher entwickelt hat

Dialog zum Thema Humor

von  Dart

Hallo, ich begrüße sie herzlich zu einer neuen Ausgabe von „Menschen um Mitternacht“. Heute bei uns zu Gast ist Herr Görmann, der Mann, der ein Jahr lang versucht hat, einen Trockeneisbecher zu entwickeln. Herr Görmann, die Frage, die uns nun natürlich alle interessiert ist: Was ist alles auf einem Trockeneisbecher drauf?

Eine Melone.

Unglaublich, Herr Görmann. Wie ich sehe haben sie für ihre Trockeneisbechermaschine siebzehn Pfund Kaffee, sechs Kubikmeter Wolle und drei Bundeskanzler mithilfe eines Maschendrahtes zusammengebunden. Dann haben sie den Kanzlern gesagt, dass sie gerne wüssten, ob das freie Reisen noch sicher wäre, woraufhin eine lebhafte Diskussion zwischen den Bundeskanzlern entbrannte, die die nötige Energie für ihre Trockeneisbechermaschine lieferte und gleichzeitig das für den Eisproduzierprozess extrem wichtige Zeitrelativierungsfenster öffnete. Sagen sie, Herr Görmann, wozu genau dient dieses Zeitrelativierungsfenster?

Ich habe nicht die geringste Ahnung.

Was? Aber, Herr Görmann, dieses Zeitrelativierungsfenster wird doch von ihnen als entscheidend hervorgehoben. Warum wissen sie seine Funktion nicht?

Weil ich keine siebzehn Pfund Kaffee, sechs Kubikmeter Wolle und drei Bundeskanzler mit Maschendraht zusammengebunden und dann in eine Grundsatzdebatte verwickelt habe, um ein Zeitrelativierungsfenster zu öffnen.

Aha. Und was haben sie stattdessen gemacht, Herr Görmann?

Ich habe ein Jahr lang auf der faulen Haut gelegen.

Ja, aber wie haben sie denn dann einen Trockeneisbecher entwickeln können, Herr Görmann?

Na gar nicht. Irgendwann habe ich mir diesen Mist da ausgedacht und aufgeschrieben und seither finden mich alle Wissenschaftler toll.

Aber, Herr Görmann, dann werden doch gewiss Andere an ihrem Verfahren gezweifelt haben, oder?

Ja, die kamen immer mit Beschwerden, dass das System irgendwie nicht funktioniert.

Und was sagen sie dann, Herr Görmann?

Das kommt darauf an. Manchmal sage ich denen, dass sie einfach blöd sind, dass sie die Melone vergessen haben, dass es österreichische Bundeskanzler sein müssen, dass sie sich verwählt hätten oder garantiert das falsche Trocken für das Trockeneis benutzen.

Und das funktioniert, Herr Görmann?

Funktionieren oder nicht, die Hauptsache ist doch, dass genug Geld dabei herauskommt.

Aha, was wollen sie denn damit machen, Herr Görmann? Haben sie schon neue Projekte im Auge?

Ich will das Geld ein Jahr lang verprassen.

Haben sie denn noch nicht genug damit eingenommen, dass sie hier noch einmal auftreten müssen, Herr Görmann?

Nein, die angestrebten zehn Millionen sind noch nicht erreicht.

Nun, liebe Zuschauer, sie merken, dass die Sache um Herrn Görmann sehr ernst ist. Extrem ernst, möchte ich sagen. Spenden sie, damit Herr Görmann das Geld ein Jahr lang verprassen kann. Es ist doch schließlich für einen guten Zweck.

Genau.

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