Die letzte Brücke

Gedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Ihre Augen starrten leblos und leer in die Tiefe,
Der Wind spielte mit dem Wasser unter ihr.

Sie hielt das Brückengeländer fest,
oder hielt dieses sie fest?
Dies wußten nicht einmal die Engel,
denn ihre Alarmglocken blieben stumm.

Ein Gedankenspiel vor und hinter der Begrenzung begann,
Leben und Tod, Fragen und Suche.

Was wartet auf die Menschen hinter dem Horizont?
Das Paradies, ein Gott, Engel, andere Seelen,
oder ein Nichts?
Kein Wissen, (k)ein Glaube.

Sie glaubte an nichts (mehr),
sondern dachte nur über die zwei Wege nach:

Entweder
am Ende ihrer großen Verzweifelung,
ihres tiefen Schmerzes, ihrer großen Traurigkeit,
ihrer einengenden und lautlosen Einsamkeit
einen Anfang zu suchen für einen neuen Weg,
oder
die Flucht in die andere Welt antreten?
(Er-)Lösung?

"Die Mathematik verschafft einem wenigstens Lösungen", dachte sie,
während ihre Knie leicht zu zittern begannen.
Ihre Kraft verschwand schon vor einiger Zeit, mitten im Leben.

Ihr Gesicht verlor nun seine Farbe,
und viele Tränen bahnten sich
über ihren mimisches Bereich der unendlich großen Verzweifelung
einen letzten gefühlten Weg.

In ihrem Kopf entstand
mit dem Verschwinden ihrer letzten Gedanken
eine Leere.

Die Atmung wurde schneller.

Der Bann ihrer Einsamkeit und Verzweifelung hielt sie gefangen,
und die Welt um sie herum wurde im Fallen immer dunkler.

Jörg S.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Infos und Hilfreiches:

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention,

http://www.suizidprophylaxe.de/

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(07.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 07.11.10:
Liebe Gerda,

da stimme ich Dir zu.

Ganz liebe Abendgrüße
Jörg

 sensibelchen13 (07.11.10)
Ich würde sagen: dazu gehört eine große Verzweiflung, lieber Jörg. Hoffentlich kommt keiner von uns in diese Situation.

Lieben Sonntagsgruß
Helga

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 07.11.10:
Oja, liebe Helga, zu einem solchen Schritt gehört eine unendlich große Verzweifelung, das denke ich auch.

Ganz liebe Abendgrüße
Jörg
Christl83 (33)
(07.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 07.11.10:
Ich glaube auch, dass man dies als "Lebendiger" nicht nachempfinden/verstehen kann, was in den letzten Momenten eines Selbstmörders vorgeht. Es muß in ihm eine unendlich große Verzweifelung herrschen, um diesen Schritt zu gehen. In meiner Nähe gabs auch mal ein sog. "Selbstmordhochhaus", bis man es mittels einiger baulicher Maßnahmen sicherte...

Ganz liebe Abendgrüße
Jörg
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