Ostwärts

Skizze zum Thema Abschied

von  ZornDerFinsternis

Über meinem Grab hängen dunkle Wolken.
Trister und leblos wirkender,
als das Asphaltgrau meines Herzens.

Und ich blicke auf die Zeit
die hinter mir meine Spuren auslöscht.

Der Herbst hat sein goldenes Lächeln
eingebüßt.
Zumindest für mich.

Ich atme den Schmerz der vergangenen Jahre.
Stehe zwischen Hoffnungslosigkeit
und Gleichgültigkeit.

Stunden ziehen sich schmerzlich
ins Unendliche.
Ein Tag verstreicht und in mir
reißt es 2 Kalenderblätter von den Wänden.

Traumlos Irrende.
Haben nie nach den Sternen gegriffen.
Den Duft des Sommers im Herzen getragen.

Und die Blätter fallen.
Ein melancholisches Farbspiel.
Schwarz und Weiß.

Und dieser Himmel,
über meinem Kopf bereitet mir Sorgen.
Zermalmt meine innerste, kindliche Sehnsucht.

Baumskelette starksen schwächlich
durch die dichten Nebelfelder
der Gedanken.

Mit jedem Atemzug
schleicht der Schmerz tiefer in mich hinein.
Zerfrisst meine Eingeweide und vergewaltigt
meine nutzlosen Träume.

Und ich wusste nie,
dass ein Sarg so geräumig sein
und doch bloß einengen kann.

Mein Geist ist frei
und doch ist mein Körper an diese nichtsnutzige,
wiederwertige Existenz gebunden.

Und so oft ich auch die Klinge ansetzte,
diese elenden Stränge durchtrennte...
das Leben behält mich hier.

Für Narben ist kein Platz mehr.
Liebe habe ich verstoßen.
Wobei es vielleicht treffender wäre,
zu sagen, sie hat mich verstoßen.

Ja...
Und? Was habt und wolltet ihr nicht immer
all jenen sagen, die so sind wie ich?
"Lass den Kopf nicht hängen. Das Leben
ist schön. Morgen wird es weitergehen."

Und?
Was werden wir euch antworten?

Blumen wachsen zum Licht.
Nur ich laufe zum Unglück.
Wieder und wieder.
In seine offenen Arme.

Der Wind ist frei von Schuld.
Morgen verstreut er meine Asche
ostwärts.

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Kommentare zu diesem Text

Träumerveve95 (17)
(07.11.10)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 07.11.10:
Veve... du vernebelst meine Gedanken mit diesem blassen Regenbogenglanz. Bin irritiert. Wie Motten, die im Licht fliegen. Mir fehlen die Worte, um ausreichend DANKE zu sagen, oder beschreiben zu können, was für ein warmes Gefühl ich empfinde, wenn du so liebevolle Zeilen in mein Herz hineinschreibst. Lass dich drücken, Kleine -knuddel- und bitte, gib immer gut auf dich Acht. Ich hab dich gern. Anni

 AZU20 (07.11.10)
Das ist fast schon zu schön geschrieben. LG

 ZornDerFinsternis antwortete darauf am 07.11.10:
Ach, AZU... mein Lieber, lass dich umarmen.
Flackerndes, wärmendes Kerzenlicht und liebe Grüße in deinen Sonntag Abend. Anni

 Fuchsiberlin (07.11.10)
Ohne Worte..., denn mir fehlen die Worte. Ein sehr gefühlsintensiver Text, der mit einer großen Portion Kreativität gewürzt ist. Oh, so ganz fehlten mir dann doch nicht die Worte...

Empfehlenswerter Text.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 08.11.10:
Hab vielen Dank, mein lieber Jörg. Ich denke oft an dich und hoffe inständig, dass es für dich hin und wieder ausreichende sternenklare Nächte gibt mit Nebelschäfchen, die dich begleiten. Drück dich. Anni
Herr_Beil (49)
(07.11.10)
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 ZornDerFinsternis äußerte darauf am 08.11.10:
Vielen Dank -knuddel-
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