Schwarz-weiß-bunter Glauben

Text zum Thema Glaube

von  Fuchsiberlin

Wer ist Gott? Wie ist Gott? Was ist Gott?

Als Kind glaubte ich an dich da oben im Himmel. So wie es manch ein Kind vielleicht tut.

Doch als ich in jungen Jahren die Hölle des Lebens erlebte, verlor ich Stück für Stück den Glauben an den allmächtigen Vater im Himmel.

Vielleicht bist du der Schöpfer dieser Welt, doch bist du auch ein Agierender und Reagierender? Wenn du die Macht hattest diese Welt zu erschaffen, wie kannst du auf der einen Seite Menschen verhungern lassen, während viele auf der anderen Seite des Kontinents sich die Bäuche vollschlagen?

Eine Wüste bietet keine Nahrung, und eine Oase hilft nicht jedem.

Wer weiß, ob du nicht schon vor vielen Jahrhunderten dieser Welt den Rücken kehrtest, und irgendwo anders eine neue Welt erschaffen hast.

Wenn Millionen von Menschen (gleichzeitig) beten, wie willst du all diese erhören können?

Mir sagte mal ein Gläubiger: "Gottes Liebe ist in dem Menschen". Ist es so?

Jemand meinte mir gegenüber mal: "Für das, was du erleben mußtest, bräuchte man normalerweise mehrere Leben." Nein, es gibt nur dieses eine Leben, herrgottnochmal (und schon ist wieder "Gott" im Spiel..). Katzen sollen über sieben Leben verfügen, meine Katze lebt mittlerweile ihr zweites, doch der Mensch!? Nein, nein, es exstiert nur dieses eine Leben, und am Ende wartet der Tod. Und was kommt danach? Existieren Hölle und Paradies? Wird gerichtet, gesühnt, belobigt und wiedergeboren?

Glauben wir Menschen umso intensiver an das, was wir nicht sehen können, wenn es eine Wissenschaft nicht erklären kann, wenn sich etwas Mystisches dahinter verbirgt, und tun wir dies umso intensiver, wenn es uns schlecht geht oder Ängste uns belasten?

Stärkt uns ein Glaube, um Berge zu erklimmen, die uns auf unserem Lebensweg im Weg stehen? Es heißt "Der Glaube kann Berge versetzen". Geht das wirklich? Muß ein Berg nicht erst einmal erklommen werden, um auch geistig eine Reife zu erlangen?

Den Glücksrittern schlägt die Stunde oder das Schwert des Schicksals.

Glück ist ein gefühlter Moment, der etwas länger oder etwas kürzer anhält. Glück bedeutet große Freude. Doch das 24-Stunden-Glück existiert nicht. Eine Glücksformel fand noch kein Mensch. "Jeder ist seines Glückes Schmied." Wieder ein Spruch, denn mehr ists nicht. Denn es fehlt vielen Menschen am Eisen, das man schmieden könnte, und manch anderem fehlt die Schmiede.

Gott und Glück, wie kann dies zusammenpassen, bis auf die Tatsache, dass beides mit dem Buchstaben "G" beginnt?

Vielleicht wünsche ich mir irgendwo in meiner Seelenwelt in manch einer Situation den einstmals kindlichen Glauben an Gott zurück...

Möge jeder an das glauben, was keinem anderen schadet und ihm hilft.

Jörg S.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(13.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 13.11.10:
Liebe Anne,

Du hast mich mit Deiner Sichtweise über Gott nicht im Geringsten gelangweilt. Mit einigem hast Du recht, denn man kann Gott nicht für alles verantwortlich machen, vieles liegt auch in den Händen vieler/des Menschen.

Wichtig ist der Respekt, den Menschen sich untereinander entgegenbringen, und dies unabhängig ihres Glaubens.

Wenn der Mensch an etwas glaubt, dass ihm gut tut, und keinem anderen schadet, so kann dies kein schlechter Glaube sein.

Ich danke Dir sehr für Deine Sichtweise.

Ganz liebe Wochenendgrüsse
Jörg
DerAutor (42)
(13.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 13.11.10:
Das Paradies verliert immer mehr seine ureigene Flora und Fauna, und wird eines Tages in seiner endgültigen Zerstörung untergehen. Zu viel passierte, zu viel passiert, das Aufwachen kam oder kommt vielleicht zu spät.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
Skandia (43)
(13.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 13.11.10:
Liebe Skandia,

ich stimme Deinen Worten zu. Ein solcher Glaube kann durchaus Orientierung, Stärke und auch Halt geben, dem Einzelnen und jedem in einer Gemeinschaft. Und wenn er dahingehend einem Menschen gut tut, dann ists auch gut so.

Die Frage ist immer: Wie wird ein Glaube gelebt? Dazu bedarf es nicht zwingend einer Religion. Ein Nichtgläubiger kann das Humantäre leben, ohne an Gott zu glauben. Hilfsbereitschaft kann auch ohne Glauben an Gott handelnd wirken.

Deinen Abschlußsatz unterstreiche ich: Der Respekt untereinander, von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz und zum Leben ist total wichtig, und bedeutet auch eine wichtige Grundlage des Lebens.

Ich danke Dir sehr.

Ganz liebe Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (52)
(13.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 13.11.10:
Liebe Sigrun,

vieles ist von Menschenhand geprägt, und dies nicht immer im guten Sinn.

Ich frage mich momentan einiges, weiß aber auch, dass man einem Gott nicht die Schuld für alles geben kann. Doch hätte er nicht den Hungernden ein fruchtbares Land schenken können, damit sie sich von selbstangebauten Erträgen selbst auch versorgen können, anstatt zu verhungern? Vielleicht ein naiver Gedanke meinerseits, und dies in einer Welt, die sehr von Machtinteressen, Egoismus und Raubbau geprägt ist.

Ich danke Dir sehr für Deine persönlichen Gedanken.

Ganz liebe Grüße
Jörg
SigrunAl-Badri (52) ergänzte dazu am 13.11.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.11.10:
Da stimme ich Dir zu 100% zu, liebe Sigrun!

Ganz liebe Wochenstartergrüsse
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram