Täglicher Ablauf ins Verderben.
Habe eine beschissene Nacht hinter mir.
Vielleicht eine Stunde Schlaf. Alpträume von damals.
Dein scheiss, breites Grinsen und deine finsteren, braunen Augen.
Ja, und das Bild von dir und mir. Beide nackt. Ich, mit Tränen im Gesicht.
Stumm vor Angst. Blaue Flecken und Schnitte auf der Haut.
Ja, und ich stecke mir wieder die nächste Kippe an. Nehme ein paar Züge und
leere die Whiskyflasche von gestern, in einem.
Ja, schon scheisse, was aus mir geworden ist. Naja, man kann schon sagen, dass
es erbärmlich ist, was DU aus mir gemacht hast. Ein beschissenes Säuferkind von fast 20 Jahren.
Und es gibt keine Freude mehr. Keine Augenblicke, die das Leben lebenswert erscheinen lassen.
Es gibt nur noch diese Momente, mit Alkohol und Zigaretten. Hin und wieder ein Joint und
nahezu stündlich gräbt sich die Klinge in mein Fleisch. Nur so, kann ich es aushalten.
Es, das Leben. Mich. Zumindest das, was von uns beiden übrig geblieben ist.
Wo ich nach mir suchen muss, weiß ich nicht. Wahrscheinlich irgendwo, ganz weit weg, in einer Zeit
vor mehr als sieben Jahren. Zwischen Alk, Kippen, Tabletten und einer Hand voll harmloser Drogen.
Ja, und wieder der morgendliche Anblick des Entsetzens - im Spiegel.
Du grinst mich so beschissen daraus an. Dabei lächle ich nicht. Nie. Nicht mehr.
Seit knappen 9 Jahren nicht. Will kotzen. Deine scheiss Visage zerschlagen. Umbringen. Egal wie.
Hauptsache qualvoll. Leben ist schon eine Strafe. Und mit jedem weiteren Tag, die man sie aussitzen muss,
wird es unerträglicher. Und ja, es ist mir so ziemlich egal, was heute passiert, es kann nicht mehr bedeutend
schlimmer werden. Selbst wenn, es gäbe kaum etwas, das ich noch nicht sah.
Rauche die Kippe auf, und wie immer, erlischt ihre Glut in dem Fett meines Unterarmes, bevor ich sie in den
Aschenbecher stopfe. Ich huste. Wie bekloppt. Scheiss drauf, vielleicht sterbe ich ja so jeden Tag ein bisschen mehr. Ich würde es mir wünschen. Es steht mir Besserung zu. Ja, egoistisch. Klar, ich weiß. Aber, das ist mir scheissegal, weil ich mir, euch und dir, scheissegal bin.
Draußen glänzt die Sonne schwächlich durch die dicke Wolkenwand. Als würde mir jemand, einen ganz winzigen Hoffnungsschimmer zukommen lassen wollen. Aber egal. Wer sollte das tun wollen?
Und ich erinnere mich. An dich. An mich. An meine Kindheit. An nichts.
Und ich schaue auf das Display meines Handys. Du hältst mich im Arm. Lächelst.
Erzählst mir jeden Tag irgendwas von Liebe. Und? Wo bist du jetzt? Wo bin ich?
Was bedeutet Liebe für dich? Scheinbar nicht mehr, als fünf oder sechs Mal am Tag zu ficken.
Und? In der Dusche... erinnerst du dich? Ich habe geweint. Das Wasser war kalt. Deine Stimme ganz anders.
Einsig. Verzerrt. Deine Hände grob und bestimmend. Ich habe geweint. Deinen Wunsch verneint.
Dennoch, fand ich mich auf meinen Knien in der Wanne. Kaltes Wasser über mir. Uns.
Tränen im Gesicht. Deine Stimme verstummend im Ohr. Die Welt um mich erkennt mich nicht.
Und du hörst mich nicht. Knie vor dir. Presst mir deinen ganzen, männlichen Stolz vors Gesicht.
Drehe den Kopf weg. Zumindest hatte ich es versucht. Du greifst nach meinem Kopf. Richtest ihn auf.
Ja, und jeder Idiot weiß, was kommt. Auch ich, habe es gewusst. Was meinst du, warum ich angefangen habe zu weinen?
Und das soll deine "große Liebe" sein? Dieses überragend, tolle, geborgene Gefühl?
Ich sage dir, dass es ein Scheiss ist. Es ist reingarnichts von dem, was du sagst. Für dich vielleicht.
Und ich hasse es.
Mich. Dieses Leben. Alles.
Ich habe oft Texte wie diesen geschrieben. Immer, die selbe, beschissene Leier - ich weiß.
Vielleicht ein paar neue Worte, und dennoch, immer die gleiche, beschissene Story.
Aber: FUCK OFF. Es ist alles, worum mein "Leben" und meine Gedanken kreisen.
Ich kann nicht einfach gehen. Das Leben lässt mich nicht. Der Tod will mich nicht.
Und so werde ich mich wohl wieder schlafen legen müssen. Mit Tränen im Gesicht.
Abscheu und Hass im Herzen. Und ja, ich brauche Schlafmittel und Alk.
Was für ein beschissenes Dasein. Ich hoffe, wir sehen uns morgen nicht wieder.