Die Trollhochzeit (Teil II)

Erzählung zum Thema Fantasie

von  DariusTech

Zwei Trolle traten in die Mitte, und ich trat nach leichtem Zögern auch vor. Daraufhin ging ein Raunen durch die Menge. Und Mars lachte sich scheckig... Bitte sehr, er passt wirklich zu Marita!

Jetzt waren Trommeln zu hören und zehn Trolle in ähnlicher Aufmachung wie der Priester kamen hereinmaschiert, gigantische Trommeln vor sich her tragend. Sie nahmen hinter dem Priester Aufstellung und spielten eine Art lärmenden Tusch. Helga und eine der Herausforderinnen traten in die Mitte und begannen einander zu umkreisen. Ohne große Verzögerung gingen die beiden aufeinander los. Der Kampf sah alles andere als gestellt aus. Und Helga war die Erste die zu Boden, bzw in den Matsch ging, mitsamt ihres Kleides und der eleganten Aufmachung...

"Romina war schon immer in Otto verknallt, sie wird es Helga nicht leicht machen!" erzählte mir der Herausforderer zu meiner Rechten.

Letztere hatte sich bereits wieder aufgerichtet und schaffte es ihre Rivalin auszuhebeln, dass diese ebenfalls ein Schlammbad nahm. Die nächsten Minuten waren von den zwei Schlammcatchenden Trollfrauen ausgefüllt.... Es gibt wirklich schönere Anblicke, und ich begann mich zu fragen was wohl passieren würde wenn die Braut verlor.

Aber glücklicherweise gewann Helga unter den Anfeuerungen des Publikums doch die Oberhand und schaffte es letztlich ihre Herausforderin am Boden zu halten, indem sie sich auf sie draufsetzte.

Ich begann mir allmählich Sorgen zu machen und wäre am Liebsten in einem Loch im Boden verschwunden, SOOO harmlos hatte das nun doch nicht gewirkt, auch wenn die Widersacherin bereits wieder stand. Allerdings war ich von Trollen umzingelt und mir blieb nichts anderes übrig als gute Mine zum bösen Spiel zu machen.

Die beiden Kämpferinnen traten vor den Priester.
"Bestätigst Du, Romina, das Helga eine würdige Kriegerin ist?"
"Ja, dass bestätige ich!" Die Antwort klang wenig begeistert, die Verliererin sah leicht geknickt aus, sofern dies unter der Schlammschicht zu erkennen war. Als sie aus der Mitte heraustrat, zischte sie Helga noch irgentetwas zu, dass vermutlich nicht besonders freundlich war. Eine gute Verliererin schien sie nicht zu sein.

Als nächstes trat Otto in die Mitte und der Experte für Trolldreiecksgeschichten schob mich nach vorne mit den Worten: "Find ich cool, dass Du das Spektakel mitmachst!"
Fein! Schön dass man mir die Wahl lässt, ob ich der Erste sein will! Mein guter Anzug!
Nach dem wir uns ein oder zweimal umkreist hatten kam Otto auf mich zu, und fasste mich so, als wolle er mich einem Sumoringer gleich, aus dem Ring schieben.
"Stell mir ein Bein Boss, im Fallen nach hinten ziehe ich Dich mit und Du rollst Dich ab, ok?!"
Ok! Das hatte ich verstanden... so sollte das ganze also funktionieren...
Ihm ein Bein zu stellen war nicht ganz so leicht, angesichts meiner Position und der Tatsache das Otto mehr als einen Kopf größer ist als ich. Kurz darauf flog erst er, dann ich in den Schlamm, der feucht und kalt scheinbar ohne Verzögerung überall hindrang... SUPER! In Gedanken machte ich drei Kreuze, dass wir damals im Kuk Sool Won (Koreanische Kampfkunst, hab ich früher mal gemacht) die Falltechniken bis zur Vergasung geübt haben. Auch wenn ich sonst das meiste vergessen habe, das kann ich noch.
Nun gut, ich hatte begriffen wie es ging, und schlammig war ich nun ohnehin, sei es drum. Als nächstes war ich der jenige, der einen Sturz nach hinten dazu benützte, Otto mit einem Fussfeger ebenfalls zu Fall zu bringen.
Das Publikum war ausreichend begeistert, wenn der Eine oder Andere unsere Absprachen doch mitbekommen sollte, ließ es sich zumindest keiner anmerken.

Schließlich traute ich mich sogar ihn über die Schulter zu werfen, obwohl ich dabei das Gefühl hatte mir an dem 200-Kilo-Troll einen Bruch zu heben. Das Publikum schien ausreichend überzeugt und ich war froh, mir den Arm auf den Rücken drehen zu lassen und mich geschlagen zu geben. Der Schulterwurf hatte meinem Rücken wenig Freude gemacht und überhaupt war die Aktion ziemlich anstrengend gewesen.
Ich bestätigte brav vor dem Trollpriester das Otto ein würdiger Krieger sei, dann durfte ich zurück in die Zuschauerränge treten.
Mars war so freundlich mir eine Packung mit Tempotaschentüchern zu reichen. "Waschen ist nicht vorgesehen," erklärte er. "Hast was für die Artverständigung getan Boss!"

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