Ein Traum aus Porzellan

Erlebnisgedicht zum Thema Weihnachten

von  Rayoluna

Weihnachtlich dekorierten wir die Stuben,
wir waren zwei Mädchen und zwei Buben,
von der iberischen Halbinsel stammen wir,
dort feierten wir Weihnachten anders als hier.

Alleinstehende, Fremde oder Bekannte,
ob Opa, Oma, Onkel, oder Tante,
sie waren alle herzlich eingeladen,
zum Plätzchen essen - oder Truthahnbraten.

Wir sangen stimmungsvolle Weihnachtslieder,
nicht zu vergleichen mit „ Alle Jahre wieder, “
mit zwei Rasseln und einer Tamburine,
spielten zum Gesang; ich und meine Cousine.

Unter der Kunsttanne lagen keine Päckchen,
sondern das Jesuskind mit roten Bäckchen,
die Weihnachtskrippe war gepflegte Tradition,
in Häusern und Kirchen die schönste Attraktion.

Die heiligen drei Könige brachten Geschenke,
sie waren bescheiden wenn ich’s heut’ bedenke,
doch an einem 6. Januar war’s endlich so weit,
ich bekam die schönste Puppe weit und breit.

Nichts, konnte mich damals mehr faszinieren,
als die Porzellan-Puppe ständig zu frisieren,
meine Mutter nähte für sie Baumwollkleider,
mit Schleifen und Rüschen wie vom Schneider.

Ich war ein zufriedenes glücklichstes Kind,
doch der große Kummer kam geschwind,
mein Püppchen fiel mir aus den Händen,
als ich mit meinem Dreirad wollte wenden.

Nicht nur die Puppe zerbrach in Tausend Teile,
sondern auch meine kleine Welt - die heile,
ich rannte zur Krippe - fragte Jesus um Rat,
mir liefen die Tränen als um Geduld er mich bat.

Jesus erhörte mein Gebet - ich bekam eine Neue,
es war mein Geburtstag und ich schwur ihm die Treue,
Ach, wie war mein Kinderherz so seligreich,
die Welt war heil und schön zugleich.

Eine kleine Puppe die mir so viel gab,
war ein Traum der mit dem Älterwerden starb,
o heil’ge Zeit was würd’ ich dafür geben,
um als Kind dich noch einmal zu erleben.

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Kommentare zu diesem Text

Brian (69)
(18.12.10)
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 Rayoluna meinte dazu am 18.12.10:
Lieber Brian,
vielen Dank für deine tröstenden Worte, die mir viel bedeuten und Freude schenken. Auch wenn Erinnerungen manchmal schmerzlich sind, bin ich dankbar, dass sie da sind und mich liebe Menschen und glückliche Momente nicht vergessen lassen. Danke für die Sternchen!
Liebe Grüße
Franci
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