Ausdruck der Gefühle (Gedanken/Fragen)

Gedanke zum Thema Gefühle

von  Fuchsiberlin

Mir begegneten auf meinem Weg Menschen, alters- und geschlechtsunabhängig, die ihre Gefühle zumeist oder dahingehend ganz bestimmte "nur" noch über das Schreiben ausdrücken und wiedergeben konnten.

Im Alltag des Lebens hörte man ihnen entweder nicht (mehr) zu, oder ihre Gefühle wurden einer negativen Bewertung unterworfen und mangelndes Verständnis bis hin zum Unverständnis mischte sich in diese Bewertungsskala hinein. Nicht alles kann im Leben und beim anderen verstanden werden. Doch könnte ein Zuhörender nicht wenigstens versuchen manches zu verstehen? Zuhörend versuchen sich in die emotionale Welt des anderen hineinzufühlen und  zu versetzen.

Oder aber, ein Mensch zog sich zurück, was das Aussprechen von Gefühlen, den emotionalen Umgang mit bestimmten Situationen anbelangt. Angst, Unsicherheit und mangelndes Vertrauen in die Umwelt und/oder in sich selbst nahmen prägende Formen an, die eine Mauer um die eigene Gefühlswelt, oder bestimmte Bereiche dieser aufbauten.

Wie viele Menschen können heutzutage einem anderen wirklich zuhören?

Wie oft werden Gefühle einer Bewertung unterworfen?

Wie gerne wird einem Menschen eines der schönsten Geschenke - Das-sich-für-den-anderen-Zeitnehmen-ohne-Stopuhrmechanismus -, gegeben?

Wie oft bedeutet ein "Ich-verstehe-dich" eine hilflose Höflichkeitsfloskel?

In welchen Situationen bilden Mut-Macher-Sprüche wie "Auf Regen-folgt-Sonnenschein" die einizge Form der Kommunikation des Zuhörenden?

Wann entsteht aus Hilflosigkeit ein Schweigen als Antwort?

Der eigentliche Sinn des Lebens,
liegt dieser nicht in dem Erleben, Spüren und leben von Gefühlen?
Was wäre der Mensch ohne seine Emotionen...?

Wie schaut es aus mit der Kommunikation von Herz zu Herz,
und dies im schnelllebigen modernen "Hallo-du-wie-gehts?"-Zeitalter?

Jörg S.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 princess (09.01.11)
Lieber Jörg,

ich lese hier eine Aufforderung zum *hört-einander-doch-bitte-ein-wenig-besser-zu*. Das ist so eine Sache. Denn wenn ich bemerke, dass andere nicht so zuhören, wie ich mir wünsche, dass sie es täten, dann ist das vielleicht genau der Punkt, an dem ich selbst am meisten gefordert bin...
Zuhörend versuchen sich in die emotionale Welt des anderen hineinzufühlen und zu versetzen
anstatt dem anderen nahezulegen, er möge dies tun.
Nur mal so, als ergänzender Gedanke.

Lieber Gruß, Ira

 Fuchsiberlin meinte dazu am 09.01.11:
Hallo Ira,

es sollte nicht fordernd rüberkommen, und tat es leider dann doch.

Ich machte mir Gedanken darum, warum im alltäglichen Leben manche Menschen in bestimmten Situationen selbst mit ihnen nahestenden zumindest über bestimmte Bereiche ihrer Gefühlswelt nicht mehr reden können, aber diese Gefühle im Schreiben zum Ausdruck bringen können.

Manchmal hörte ich sinngemäß von einzelnen ein "Man-hört-mir-da-nicht-zu" oder "Man-versteht-mich-nicht" etc.

Ich bin ganz Deiner Meinung, dass wir selbst zuhörend versuchen sollten uns in die emotionale Welt eines anderen hineinzufühlen/ -zu versetzen, anstatt dies einem anderen nahezulegen oder gar einzufordern.

Was wir von anderen vielleicht erwarten, sollten wir genauso tun können.

Ich danke Dir ganz lieb für Deine ehrlichen Worte hierzu.

Ganz liebe Sonntagsgrüße
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram