Letzter Akt

Gedankengedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Die Zeit schlägt ihren Takt|
in jeder Brust| verschmelzen die
Sekunden mit den Schlägen| sie
zeichnen uns| zum Schluss siehst du dich nackt|
vorbei| nicht alt nicht Kind| nicht mehr intakt|
man wird abstrakt und dieser Fakt
beunruhigt mich

|wie schnell die Sonne sinkt| die Nacht
packt alle Farben ein|
|mach deine Augen zu
: ins Dunkel gehst du
farblos und allein||

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Kommentare zu diesem Text

janna (61)
(13.02.11)
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 Isaban meinte dazu am 14.02.11:
Es ist alles, finde ich. Es ist richtig, es ist natürlich, es ist ein notwendiger Kreislauf - und es ist beängstigend, insbesondere, wenn das Tack, tack, tack immer lauter wird. Die Zeit zeichent uns, wie ein Straßenmaler ein Pflasterbild an einem (mehr oder minder) sonnigen Tag. Dann wird es dunkel, die Straßenkreide wird weggelegt, nachts wäscht der Regen die Pflastersteine rein, macht wieder Platz für neue Pflasterbilder. Ich weiß nicht, ob das beruhigend oder beunruhigend ist. Das Wissen um den ewigen Kreislauf ist wohl Ersteres, das Bewusstsein, dass man selbst in absehbarer Zukunft vom Pflaster gespült wird wohl eher Zweiteres.

Liebe Grüße,

Sabine
DerAutor (42)
(13.02.11)
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 Isaban antwortete darauf am 14.02.11:
Hier fliesst jede Zeile wie Zahnräder greifend ineinander, so als gehörte es einfach so. Auch dies | ist da nicht fehl am Platz.

Danke, John! Freut mich riesig, dass die Stilmittel greifen.
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 AZU20 (13.02.11)
Stimmungsvoll passend. LG

 Isaban schrieb daraufhin am 14.02.11:
Vielen Dank, Armin!

LG, Sabine
MarieM (55)
(13.02.11)
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 Isaban äußerte darauf am 14.02.11:
Hab vielen Dank für deine Gedanken zum Text.
Eine interessante Interpretation, liebe Marie.
Und ja, Leben heißt Aussuchen. Beim Sterben ist das so eine Sache. ;)

Liebe Grüße,

Sabine
MarieM (55) ergänzte dazu am 14.02.11:
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 Fuchsiberlin (13.02.11)
Düster, mit einem ganz ganz leichtem depressivem Einschlag, aber dennoch sehr gut geschrieben.

die Nacht packt alle Farben ein|
|mach deine Augen zu
: ins Dunkel gehst du
farblos und allein||

Wer weiß wirklich um diese farblose und dunkle Nacht?

Vielleicht ist diese ja farbenfroh und hell erleuchtet.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Isaban meinte dazu am 14.02.11:
Dunkelheit/das Dunkel ist die Abwesenheit von Licht. Wieviele Farben siehst du denn nachts, lieber Fuchsi, wenn nicht grad irgendwo ein Licht scheint? Und welche Farben hast du selbst außerhalb jeden Lichtscheins?

Grüßle,

Sabine

 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.02.11:
Jetzt bringst Du mich doch ins Grübeln, liebe Sabine. Wenn die Nacht einfach aus der puren Dunkelheit ohne alle möglichen (Kunst-)Lichter besteht, dann sind wahrlich keine Farben zu erkennen, sie bleiben im Unsichtbaren verborgen. Irgendwie hatte ich zu Deinem Text ganz verquere Gedankengänge.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Didi.Costaire (13.02.11)
Hallo Sabine, das ist ein trauriges und beunruhigendes und gleichzeitig packendes Gedicht.
Die Version, in der "die Nacht" am Ende des ersten Verses der zweiten Strophe steht, gefällt mir noch etwas besser. Die Nacht ist für mich das Pendant zu den a(c)kt-Reimen zuvor und ein Wendepunkt; das "packt" danach steht nur noch an unbetonter Stelle und alles wird nichts.
Liebe Grüße, Dirk

 Isaban meinte dazu am 14.02.11:
Jepp, ich stell noch mal um und schau es mir in Ruhe an.
Danke, Dirk.
Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann (13.02.11)
Die zweite Strophe, wenn auch allzu sehr angelehnt an Romantik und Symbolismus (aber Epigonalismus stört dich ja nicht - , gefällt mir.
LG, Uli

 Isaban meinte dazu am 14.02.11:
Redundanz hat nicht viel mit Überzeugungskraft zu tun, lieber Uli. ;)

LG, Sabine
Fidibus (51)
(13.02.11)
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 Isaban meinte dazu am 13.02.11:
Lieber Fidibus,

Satzzeichen haben nicht unbedingt etwas mit dem Metrum zu tun. Die betonten und unbetonten Silben alternieren in diesem Text (bis auf die beabsichtigt beunruhigende Textstelle) wie das Tick-Tack einer Uhr. Ich gehe mal davon aus, dass das die Leute, die Ahnung von Metrik haben auch ein bisschen freut. ;)
Fidibus (51) meinte dazu am 14.02.11:
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