Gefühllos

Erzählung zum Thema Allzu Menschliches

von  Kontrastspiegelung

Du Opa, Opa, Opa…. Ich hab es endlich geschafft! Hab meinen Dad beim Schach spielen geschlagen. Das Erste Mal! Spielen wir nun auch? Du hast es mir versprochen, wenn ich Papa im Spiel der Könige schlage, dann bin ich eine würdige Gegnerin für dich und Du weißt, ich wollt schon immer gegen dich spielen. Nun stell dich nicht so an. Oma ist einkaufen gegangen, damit sie uns einen großen Zwetschkenkuchen backen kann, den wir so lieben. Natürlich nach dem ich dich auch geschlagen habe. Hach, da wirst du dumm schauen. Na komm, lass den Kopf nicht hängen, ich hole dir auch dein Zigarettenetui, mit den selbst gedrehten, wenn Du deine Finger um die Bauer legst und den König in die enge zwängst. Na los guck, ich hab auch das Spielfeld vorbereitet. Du musst mir nur noch sagen welche Seite Du nehmen willst. Du weißt ja, Schwarz oder Weiß… ich wette du erwischst die schwarze Figur und ich darf beginnen. Opa!? Sag doch endlich welche Hand Du nimmst. Bitte, bitte, bitte! Ich hab schon so lange auf diesen Moment gewartet… Opa, schläfst Du etwa? Bitte wach auf, bevor Mama mich abholen kommt und ich dann lange warten muss, bis ich dich wieder sehen kann und wir auf den Kühen reiten können, die mit jedem Schritt die Glocken am Hals läuten lassen. Und du bringst mir bei, wie man sie melkt. Das hast Du mir versprochen! Och man Opi, wach bitte auf, mach deiner kleinen Vivien eine Freude! Ich lass dich auch gewinnen, versprochen.

Da, die Tür geht auf, Oma ist gekommen und wir haben noch nicht einmal angefangen. Du, du bist gemein! Mich so lange warten zu lassen. Willst Du etwa, dass ich beginne zu weinen und damit das tue, was Du mir verboten hast, wenn du meinen König in straffen kurzen Zügen schlagen solltest? Das hast Du nun davon! Ich hasse dich, weil Du unser erstes Mal verschläfst!

Opa… warum bist Du so kalt, wir haben doch Sommer. Sag etwas, irgendetwas. Du machst mir Angst… Steh auf und sitz nicht regungslos! Bitte…

Vivien… Hab Verständnis und sei auf ihn nicht böse. Geh in die Küche, zum Vorbereiten. Wir bekommen traurigerweise Besuch. Frank… Er ist… Er schläft im Himmel. Ich bin mir sicher er freut sich über deinen Sieg gegen deinen Papa Kleines, ganz bestimmt…


Anmerkung von Kontrastspiegelung:

Ich weiß, in einem Text sollen Gefühle mit rein um Erzählungen emotionaler wirken zu lassen, doch ich empfand es anders und hab versucht, nur durch einen kalten Text dennoch Gefühle hervor zu rufen. Die Freude auf das Spielen, das zusammen sein und ach… Einfach mal versucht.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (24.02.11)
Nein, liebe Kathi, gefühllos ist sie keineswegs, deine Erzählung. Der Tod kommt unerwartet, gerade in Kindheiten.

Der erste Absatz gefällt mir gut. Die Situation ist klar, präsent und lebendig geschildert. Ich kann den Opa erahnen und mit diesem Mädchen innerlich mitschwingen. Danach verliert sich für meinen Geschmack die Intensität der Beobachtung. Fast ein wenig so, als wolltest du den Text jetzt dann auch endlich mal zu seinem Schluss bringen.

Mal ein neuer Blick in Konti-nente. Deine Experimentierfreude mag ich!

Liebe Frühmorgengrüße, Ira

 Kontrastspiegelung meinte dazu am 24.02.11:
Hi Ira :D

Jep, der Tod kommt wirklich unerwartet, nur gibt es Arten wie es kommt. Mir ist es noch nie passiert. Drum ist das Ende auch nicht so geworden, denn ich wusste einfach nicht wie ich es zuende bringen sollte. Natürlich wollt ich Vivien nicht all zu lang reden lassen, den dann verliert es an Gläubigkeit. Meine, ich kann mir nicht vorstellen das ein kleines Mädchen stundenlang ununterbrochen reden kann ohne das es ihr Kosche wird, warum der Opa sich garnicht mehr regt. Du etwa?

mit lieben Güßen aus dem Experimentfreudigen Konti-nent ^^
benni20.0 (29)
(03.03.11)
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 Kontrastspiegelung antwortete darauf am 04.03.11:
Tja, das ist der Unterschied, ich hab was sowas betrifft keine ahnung, da ich nie bei sowas dabei war.
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