Un/leb/bar

Text zum Thema Verfremdung

von  Diablesse

Der schwarze Rekorder steht in einer Ecke des Raumes. Der Raum hat viele Ecken. Er ist gar nicht so verstaubt wie er sich anfühlt. Nichts erinnert mehr an seine gewaltige Kraft. An die Lautstärke. An die Schreie. Nein, heute ist der Raum ganz still.
Auch die Welt hinter dem Fenster hat sich nicht verändert. Nicht von dieser Seite. Draußen sind immernoch die gleichen Zeichen in den Schnee gemalt, auch wenn sie niemand sieht.
Nach wie vor tanzt ein Küken auf der Welt, springt auf ihr herum; auch wenn die Sonne sein Sonnengelb längst verbleichen ließ. Niemand weiß, dass es dort einmal nicht alleine über der Welt schwebte. Doch heute würde auch das niemand mehr sehen. Was nicht da ist, kann auch nicht wahrgenommen werden, bleibt wahr für die Menge der Unwissenden.
Jemand sagte einmal, dass ein Satz zigtausende Interpretationen ermöglicht. Aber keine Äußerung hat noch viel mehr. Es geht hier nicht um Zahlen. Eher um Relationen und Verhältnisse.
Fast nichts in diesem Raum erinnert an die Tränen eines Lebens. Die Wände sind nackt und unrein. Das Licht ist viel zu hell. Zeigt die Realität viel deutlicher. Ängstigt viel mehr. Niemand kann sich mehr davor verstecken.


Anmerkung von Diablesse:

[Leicht zu reinigen]

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (42)
(14.03.11)
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 Diablesse meinte dazu am 15.03.11:
hui, das freut mich. ich habe ihn gestern beim stöbern gefunden :)
mizzchaoz (34)
(31.03.11)
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