Eine ehrliche Haut

Persiflage zum Thema Ehrlichkeit

von  loslosch

Mea virtute me involvo (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; Carmina). Ich hülle mich in meiner Tugend ein. Oder, modern: Ich ziehe mich in meinen Schmollwinkel zurück.

Sich in der Tugend einhüllen. Das hat etwas von geschwätziger Ehrlichkeit. Brüderle, diese Traumbesetzung im Kabinett Merkel, war unter seinesgleichen tugendhaft, was das Zeug hielt. Im erweiterten Kreis seiner Lieben erläuterte er die taktischen Schritte der Kanzlerin zur Atompolitik. Nicht nur war der Kreis der Lieben sehr groß, zu allem Unglück hatte Schnappauf auch noch etwas falsch aufgeschnappt. Zum Schluss gab es lauter Blamierte: Schnappauf, der durch seinen Rücktritt die korrekte Wiedergabe der Aussage Brüderles im Nachhinein zementierte, Brüderle, der von einem Missverständnis schwadronierte, unser Merkelchen als entlarvte Taktikerin, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse brutalen Wahlmanövern geopfert hatte.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (26.03.11)
Für einige hat "ehrlich" mit Ehre nichts zu tun. Sie glauben bestimmt, ehrlich zu denken und zu handeln, wenn sie das sagen und tun, was ihnen nützt.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 26.03.11:
Neuer Apho zur Ehrlichkeit. Solche 2 bis 3 Moralbegriffe im "modernen" Gewand solltest Du posten, Ekki.

Ich hielt mal in einem Sitzungsprotokoll die Auffassung eines BMF-Vertreters fest. Der Sitzungsleiter hinterher: Mag so sein, aber das sollten wir weglassen. Schnappauf war mal bayerischer Umweltminister. Da trafen zwei "Ehrliche" (Dummdreiste) aufeinander. :) Lothar
(Antwort korrigiert am 26.03.2011)

 Elén (26.03.11)
Früher dachte ich, Politik wäre verlogen. Seit den jüngsten Ereinissen und den Schlussfolgerungen, die die politischen Instanzen daraus ziehen, weiß ich: diese Menschen sind gemeingefährlich.

lg

 loslosch antwortete darauf am 26.03.11:
Ein paar Dumme à la Brüderle braucht es schon, um hinter die Kulissen zu schauen. Lothar
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