maus

Symbolgedicht zum Thema Glück

von  Dieter Wal

dieser maus
wird's sehr vergnüglich sein
zuhaus.
morgen
oder in ein paar wochen
ist sie im kühlschrank
eingebrochen.

gottseidank
frisst sie kein geld.
brauchst nichts borgen
morgen
oder übermorgen,
nicht in ein paar wochen,
musst nicht für sie kochen,
sie frisst sich durch.

sorgen
hat auch ein lurch.



dieter wallentin


Anmerkung von Dieter Wal:

am 26. januar 1989 auf einen zettel gekritzelt. fand's grad beim buchregalaufräumen. :)

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (29.03.11)
Es wäre sehr schade gewesen, wäre der Text im Regal vom Staube mausgrau geworden.
Dies meint der sorgenvolle Lurch
Ekki

 Dieter Wal meinte dazu am 29.03.11:
Lurche habens auch nicht immer leicht. ;) Danke, lieber Ekki

 Isaban (29.03.11)
Wieder einmal ein Beweis dafür, dass man nicht alles veröffentlichen sollte, was einem irgendwann mal durch den Kopf ging.

 Dieter Wal antwortete darauf am 29.03.11:
Danke für deine ehrliche Meinung! Das schätze ich und hoffe, dir auch Kommentare schreiben zu können, die solche wertvollen Hinweise enthalten und nicht einzig gefällig zu lesen sind. weil die meisten Menschen lieber nett kommentieren als hilfreich.

Was einzelne Worte und ihre weniger feste Verankerung im Text angeht, liegst du sicher richtig, liebe Isaban. Aber der Keim eines möglicherweise recht nettes Kinderbuches wär drin. Meinst du nicht?

Ich habs gepostet, weil mir der naive spielerische Charme des Textes total gefällt.

Herzlich
Dieter
(Antwort korrigiert am 29.03.2011)

 Isaban schrieb daraufhin am 29.03.11:
Schön, dass dir der Text gefällt, Dieter.
Das exorbitant Naive sticht so gründlich ins Auge, dass mir der spielerische Charme wohl entgangen sein muss. Ich kann ihn ehrlich gesagt selbst jetzt nach deinem Hinweis noch nicht entdecken. Die meisten Kinder, die ich kenne, finden es übrigens nicht besonders unterhaltsam oder charmant, wenn sie für simpel oder blöde gehalten werden. Aber manche finden es zumindest ganz witzig, wenn Erwachsene sich für sie zum Affen machen, um ihnen mit Agutzi-gutzi-Mausi-guh ein Lächeln zu entlocken.

 Dieter Wal äußerte darauf am 29.03.11:
Hab mir einerseits meine Kindheit gut in Erinnerung behalten, bin andererseits ein großer Kindskopf. Damit kommen Kinder manchmal fast beängstigend gut zurecht. Die merken, der hässliche Trottel mit der Platte und den Falten um die Augen ist irgendwie so wie wir. Kinder merken auch immer sofort, wenn sie einer verbitterten bärbeißigen Alten begegnen. Die lassen sie meist schnell abblitzen. ;) Nixfürungut. :) Peace, Alde!

Isaban, du hast mich auf den Punkt gebracht. Der Text ist naja, also infantil ist er. Die Fantasie darin ist auch eher mau. Aber eins hat er, er ist spielerisch-naiv. Gar nicht in deinen Augen?
(Antwort korrigiert am 29.03.2011)

 Isaban ergänzte dazu am 30.03.11:
Nein, Dieter. Und keines meiner acht Kinder hätte - ganz gleich in welcher Alterstufe - auch nur einen müden Grinser für diesen Text übrig gehabt. Ich fürchte, wenn man da nicht einen Papa-lacht-also-muss-es-witzig-sein--Bonus hat, wartet man bei einem derartigen Text schlichtweg umsonst auf Applaus.


Kinder merken auch immer sofort, wenn sie einer verbitterten bärbeißigen Alten begegnen. Die lassen sie meist schnell abblitzen. ;) Nixfürungut. :) Peace, Alde!

Ich ersuche dich dringend, sowas zukünftig in Textdiskussionen zu unterlassen. Hier stehen lediglich Texte zur Debatte, nicht Person und Persönlichkeit der Autoren und Kommentatoren.
(Antwort korrigiert am 30.03.2011)

 Dieter Wal meinte dazu am 30.03.11:
Acht? Respekt! Find ich großartig. Ein Onkel wenigstens hat auch eine Großfamilie. Denen wurds nie langweilig ... . :)

Dass der Text für ein Kind so wenig geeignet ist, dacht ich, sollte klar sein. Guck nochmal in aller Ruhe, was in der Anmerkung steht. Das ist von einem Notizzettel aus Urzeiten, der in einem Buch lag und da herausfiel.

Eine Textdiskussion darüber, ob das literarisch den Nobelpreis verdient, ist völlig sinnbefreit. Schrieb bereits, weshalb ich ihn postete. Oder etwa nicht?

Was deine Zurückweisung angeht, fand ich einige deiner Formulierungen in deinem vorletzten Posting grenzwertig höflich. Daher die von dir zitierten Worte.

Weißt du, welchen Sinn diese Diskussion mit allen Teilnehmern dieses Ordners hat? Ich erhalte Feedback, wie der Text wirkt, konstruktive Vorschläge, was man alles daraus machen könnte in Ansätzen und sogar den Versuch einer begründeten Textkritik, der zwar bei diesem Text als solches rel. überflüssig ist, weil ich nie behauptete, er wäre lit. wertvoll, aber auch das bringt uns weiter, denn wir unterhalten uns immerhin ziemlich konstruktiv, wenn auch mit zartbitterschokoladefeinen Reibereien. ;)

Genieß den Tag. Die Sonne scheint in Berlin wundervoll. Vielleicht auch bei dir.

LG
D
ichbinelvis1951 (64)
(29.03.11)
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 Dieter Wal meinte dazu am 29.03.11:
Sobald ich den Text umschreibe, möchte ich deinen Gedanken mit dem dicken Fell unbedingt einbringen. Vielen Dank!!!

 AZU20 (29.03.11)
Ich mache mir allerdings Sorgen um die Maus. Hoffentlich friert sie nicht zu sehr. Lässt du sie auch wieder heraus, wenn der Kühlschrank leer ist? Oder ist es nicht dein Kühlschrank? Also: Ob das ein Gedicht zum Thema Glück ist? LG

 Dieter Wal meinte dazu am 29.03.11:
maus hats drauf. die knabbert zuerst die drähte an, ohne das stromkabel anzunagen, weil sie total schlau ist und in der mäuseschule e-technik hatte. die hat nen abschluss summa cum laude in käseknabbern! für den nobelpreis wurde sie auch längst vorgeschlagen. mäusemelken und rosennelken heißt ihr erster gedichtband, den sie mit nur vier monaten geschrieben hat. :)
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