Sterne und Blüten

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Strauch und Baum,
Blütenwelt,
wie nächtlich leuchtend
rundes Himmelszelt,
sternbesätes Lichtgeäst,
ein blühend buntes Erdenfest.

Das Alte wird durch Junges neugeboren.
Der harte Stamm ergrünt mit zartem Trieb
und aufwärts strebt die Blumenpracht zur Sonne,
die Formenvielfalt treibt ihr selig Wonne-
spiel, in tausendfacher Einzigartigkeit
und fühlt der Mensch von Zeit zu Zeit
die neuerwachte grünend Erde,
er spürte, einen Augenblick, kein Leid –
nur Freude, dass er will auch werden
ein Teil des Weltenlaufs auf Erden,
so wie der Blütenstern am Ast,
ein himmlisch Wesen und ein Erdengast.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (07.04.11)
Der Blütenstern am Ast, ein himmlisch Wesen und Erdengast, das gefällt.
LG Peer

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 07.04.11:
Mir auch, ehrlich gesagt.
Liebe Grüße Georg
Caty (71)
(07.04.11)
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 Georg Maria Wilke antwortete darauf am 07.04.11:
Liebe Caty, ich habe ein sehr schönes und für mich zutreffendes Zitat bei einem expressionistischen Dichter, Kurt Pinthus, gefunden, der in der Riege von Benn, Bachmann und Krolow zu finden ist. dass meine Sehweise unterstützt.
Er schreibt 1920 zu seiner Gedichtsammlung:"So gewiß die Dichtung unserer Zeit diesen Märtyrerweg wandeln muß, so gewiß wird die Dichtung der Zukunft anders sich offenbaren: sie wird einfach, klar und rein sein müssen. Die Dichtung unserer Zeit ist Ende und zugleich Beginn. Sie hat alle Möglichkeiten der Form durchrast - sie wird wieder Mut zur Einfachheit haben. Die Kunst, die durch Leidenschaft und Qual der unseligsten Erdenzeit zersprengt wurde - sie hat das Recht, reinere Formen für eine glücklichere Menschheit zu finden.
Liebe Grüße Georg
SigrunAl-Badri (52)
(07.04.11)
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steyk (57)
(07.04.11)
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 Lala (07.04.11)
Ein Schwein, wer denkt, dass hier einem greisem Gram der welke Stengel wieder ergrünte.

Und wenn nicht? Tja .... dann ist es noch langweiliger.

 poena schrieb daraufhin am 07.06.11:
grunz* :o)

 Thomas-Wiefelhaus (03.10.20)
Gut geschrieben. Vermutlich ist Rilke Vorbild?
Ich bin an 2 Stellen gestolpert: er spürte, plötzlich Vergangenheit, warum?
Und beim Wonne-Spiel/ Bruch.

Das Gedicht zeigt die Vergänglichkeit. Manche Menschen wollen das nicht akzeptieren und nicht Gast, sondern Dauergast sein: for ever young!
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