Ehe die Worte

Gedicht zum Thema Worte

von  Georg Maria Wilke

Ehe die Worte erwachten,
war Sprache,
wie Keime
in Seelen gelegt.

      Schlafende Seelen,
            geformt war der Leib
aus Lehm –
der Atem erwachte
als Leben.

Ehe die Worte erwachten,
waren wir sprachlos
und fanden auf
Steinen die Zeichen,
          die seelenwärts drängten,
                wie Suchende.

Wir fanden die Worte
aller Sprachen –
aller Sprachen der Welt,
gemeißelt in Seelen
und Steinen.

Sie sprechen
die Sprache der Urzeit.

Wir fanden die Worte
suchender Seelen,
die stummen,
die stummen Seelen der Zeit.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (26.04.11)
Hi lieber Georg,

Hören wir den Ruf der Seelen, bevor sie wieder verstummen.
Ein fantastisches Gedicht mit viel Weisheit im Beipackzettel.

LG Franky

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 26.04.11:
Ich bin sehr erfreut, nein noch mehr, wenn es dir gefällt.
Liebe Grüße Georg
Caty (71)
(26.04.11)
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 Georg Maria Wilke antwortete darauf am 26.04.11:
Hallo Caty, was kann alles Sprache sein? Es gibt auch Sprache ohne Worte,
oder sind Worte nur Worte? Der Urbegriff des Weltenlogos schwebt im Detail.
Das Seiende ohne das Sein, ist das möglich? Dies wäre eine Brücke zu Heidegger,
aber was solls - ich versuche nur zu dichten.
Liebe Grüße Georg
magenta (65)
(26.04.11)
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 Georg Maria Wilke schrieb daraufhin am 26.04.11:
Danke magenta. Mein Herz erfreut sich an deinen Worten.
Liebe Grüße Georg

 EkkehartMittelberg (26.04.11)
Zum Thema Worte gibt es viele Gedichte, aber ich habe noch keines gelesen, das sich mit der Sprachentwicklung befasst und dazu noch schön.
LG
Ekki

 Georg Maria Wilke äußerte darauf am 26.04.11:
Lieber Ekki, ein Lob von dir fühlt sich gut an.
Liebe Grüße Georg
SigrunAl-Badri (52)
(26.04.11)
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 Georg Maria Wilke ergänzte dazu am 26.04.11:
Danke meine liebe Sigrun. Die Sprache ist einfach ein Wunder.
Liebe Grüße Georg
dunham (41)
(26.04.11)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 26.04.11:
Ja, der Mythos ist auf philosophischer Ebene noch gar nicht richtig "beleuchtet" worden - die spirituelle Tiefe ist leider von der hohlen, sogenannte Spiritualität,
etwas überrannt worden. Primitivus, heißt ja auch ursprünglich oder hat mit dem "Ersten" zu tun.
Liebe Grüße
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