Aphorismen zu Angst und Furcht

Aphorismus zum Thema Angst

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1. Wer tollkühn ist und niemals Angst hat, beweist keinen Mut.

2. Wer sagt, er habe nie Angst, gibt zu, dass es ihm an Instinkt fehlt, um Gefahren zu vermeiden.

3. Diffuse Angst in konkrete Furcht umwandeln und so ein Objekt schaffen, das man mit Mut bekämpfen kann, darauf kommt es an.

4. Es ist wichtiger, Gott zu lieben und ihn zu verehren als ihn zu fürchten. Aus Liebe erwächst Liebe, Furcht lähmt.

5. Der Tollkühne hat, getrieben von Furcht, nur reagiert, der Mutige hat Furcht überwunden.

6. Angst macht die Brust eng. Manche Ängste können schon dadurch überwunden werden, dass man sich rhythmisch bewegt und singt.

7. Den Mutigen begleitet die Sympathie der Ängstlichen und Furchtsamen.

8. Schon wenige Menschen, die sich in ihrer Furcht solidarisieren und Mut fassen, ersetzen einen Helden.

9. Furcht sollte man mit Verstand überwinden, nicht mit blindem Aktionismus.

10. Angst raubt die klaren Gedanken, Mut holt sie zurück und gibt ihnen Flügel.

11. Der islamische Terrorismus verbreitet Angst, Furcht und Schrecken. Man kann ihn nicht militärisch besiegen, schon gar nicht mit der westlichen Ethik hemmungslosen Konsums.

Ekkehart Mittelberg, Mai 2011

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Kommentare zu diesem Text

jbd (47)
(26.05.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.05.11:
Vielen Dank jbd. Ich freue mich, dass du mit den meisten Aphorismen übereinstimmst. Eine vollständige Übereinstimmung darf man bei diesem besonders subjektiven Genre nicht erwarten.
LG
Ekki

 AZU20 (26.05.11)
Wirklich stimmig. LG

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 26.05.11:
Besten Dank, Armin. Ich freue mich über den weitgehenden Konsens.
LG
Ekki
Anne (56)
(26.05.11)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 26.05.11:
Herzlichen Dank, Anne, auch dafür, dass du dir die Mühe machst, deine Favoriten zu benennen.
Liebe Grüße
Ekki

 Songline (26.05.11)
Gute Gedanken, wobei
- ich bei 3. vor "Furcht" noch "konkretisierte" setzen würde
- 8 mein Favorit ist.
Liebe Grüße
Song

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 26.05.11:
Besten Dank, Songline. Deine Ergänzung habe ich gerne übernommen.
Liebe Grüße
Ekki

 loslosch (26.05.11)
Zu Nr.1 und 2: Der Grieche Pindar im 5. Jh. v. Chr. (!) wusste schon, dass der Krieg sich als harmlos darstellt für den Unerfahrenen.

Zu Nr. 5 (erweitert) der Soldatenkaiser Caligula in schroffem Gegensatz: Sollen sie mich doch hassen, wenn sie mich nur fürchten.

Zu Nr. 6 meint Juvenal: ... Cantabit vacuus coram latrone viator (Juvenal, ca. 60 - 130, Saturae). Ein Wanderer ohne Habe wird angesichts eines Räubers ein Lied anstimmen. - Wer nichts zu verlieren hat, mag singen. Das war jetzt eine satirische Anmerkung.

Zu Nr. 11 fällt mir ergänzend positiv ein: Der Islam kann nur mit einem breiten Bildungsprogramm "bearbeitet" werden.
Lothar

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 26.05.11:
Bewundernswert, Lothar. Nur wenige Altphilologen sind in der Lage, korrespondierende lateinische Sentenzen stante pede abzurufen. - "Der Islam kann nur mit einem breiten Bildungsprogramm "bearbeitet" werden." Auch ich sehe keine andere Chance.
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(26.05.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.05.11:
Herzlichen Dank, Sigrun, besonders dafür, dass du den Aspekt der Überwindung hervorgehoben hast.
Liebe Grüße
Ekki
KoKa (42)
(26.05.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.05.11:
Deine These zu Menschen, die Böses taten, teile ich, John. Ansonsten mein Freund, ist es mir in diesem Zusammenhang nicht so wichtig, ob du und ich an Gott glauben. Mein kritischer Impetus zielt auf die Millionen, die an ihn glauben und ihn fürchten, statt ihn zu lieben. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Ekki

 ViktorVanHynthersin (26.05.11)
Lieber Ekkehart,
wie alle Deine Aphorismen, finde ich auch diese sehr gelungen. Besonders gefällt mir die Nr. 8, da hier erklärt wird, dass Zivilcoruage auch möglich ist, wenn einzelne, ängstliche Personen nicht den Mut zum Handeln aufbringen.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.05.11:
Vielen Dank, Viktor, die Frage, wie vernünftiges Handeln trotz verständlicher Angst vor Sanktionen ermöglicht werden kann, beschäftigt mich schon lange.
Herzliche Grüße
Ekki
Wellblecheisenbahn (39)
(26.05.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.05.11:
Ich bin weit davon entfernt, ihn zu verteufeln, aber tolerieren will ich ihn auch nicht. Vielen Dank für deinen Hinweis.
LG Ekki

 moonlighting meinte dazu am 27.05.11:
Hallo Wellblech du siehst 9/11 als Versuch der Selbstbefreiung?
Wellblecheisenbahn (39) meinte dazu am 03.06.11:
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 moonlighting (27.05.11)
Hallo Ekki,
die 2 gefällt mir am Besten........ich war schon immer ein Angsthase.....



LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 27.05.11:
Danke Moonlight. Ein Ängstlicher, der seine Angst zugibt, ist mutiger als ein Tollkühner.
LG
Ekki
steyk (57)
(28.05.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.05.11:
Das ist ein Aphorismus nach meinem Geschmack, Stefan. Vielen Dank und herzliche Grüße
Ekki
Jack (33)
(12.06.11)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.06.11:
zui 2: schönes Bild, die schwere Hose. Wer zugibt, dass er Angst hat, hat den größten Schritt zu ihrer Überwindung getan.
zu 4: "Und seine Furcht ist die Ehrfurcht". D'accord.
zu 6: werde ich gleich bei meiner kleinen Enkelin ausprobieren.
zu 7: Das zeigt Herz, Jack
zu 8: na ja, der Held handelt schneller
zu 9: Kräftiges ja
zu 10: nicht Mut übertreibt, Jack, sondern Tollkühnheit.
zu 11: Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Aber es trifft zu, wenigstens für diesen infantilen Terrorismus. Es gibt aber auch einen hochreflektierten (das ist keineswegs billigend gemeint), der es mit der Konsumfeindlichkeit ernst meint.
Wieder einmal hast du mir viel Zeit und Nachenklichkeit geschenkt, Jack. Du bist ein vorbildlich differenzierender Kommentar. Danke!
Ekki
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