Pixel lächeln vom Bildschirm her.
Ich gieße den Wodka hinunter. Dieses leichte Brennen,
angereichert mit Wärme, spüre ich dabei schon lange nicht mehr.
Selbst diese Ausflucht, hat sich vor mir verschlossen.
Herzen. Türen. Freunde. Leben. Abgeschlossen.
Nur ein Punkt auf dieser Liste ist weder abgehakt, noch beendet.
Wieder sitze ich in dieser abgeschotteten Abgeschiedenheit meiner Selbst
in diesen bedrängenden 4 Wänden. Starre auf die winzigen, roten Worte
die wie von Zauberhand auf dem Bildschirm erscheinen.
Es scheint beinahe, als würden sie aus meinem Innersten herausgebrochen sein.
Sich ins WorldeWideWeb verirrt haben, um mir unaufgefordert mitten ins Gesicht zu schlagen.
Brutalität, ja das ist der Alltag.
Ich frage mich, wann ich es endliche schaffe. Überwindung.
Diese Instabilität des inneren Ichs... sie muss nachgeben. Zerbrechen.
"Fallen."
Du sitzt irgendwo am anderen Ende der Internetverbindung.
Vermutlich bist du nichtmal so wie ich. Traurig. Allein.
wahrscheinlich irgendeiner dieser gestörten, alten Säcke, die sich an Jugendliche ranmachen und nur auf den "ersten Spartenstich" aus sind.
Egal. Ich kenne dieses Spiel. Rein - raus. Fäuste die mein schwabbelndes Gesicht durch Blut und Hämatome nicht einmal mehr weiter entstellen können.
Ich schreie. Du prügelst. Und immer so weiter. Bis es still ist. In mir. Eiskalt.
Du grinst beschissen. So beschissen erhaben. Mit deinem 10 cm Schwanz in der Hand.
Geilst dich an Blut und Wehrlosigkeit auf.
Mach was du willst. Du kriegst mich nicht mehr.
Herbstwind klatscht in mein Gesicht. Ein wundervolles Gefühl, das ich zulang vermisst habe.
Die Uhren laufen außerhalb meiner Frequenzen.
Ich atme nur noch im Takt der an- und abfahrenden Züge.
Stehe verängstigt am rostigen Geländer dieser Brücke. Die 4. Zigarette seit ich hier stehe.
Neben meinem linken Fuß steht die Whiskyflasche.
Noch zwei Schlücke. Eine halbe Zigarette.
Ob dann die Nacht endlich endet, die vor 20 Jahren im Kreissaal begonnen hat?
Ich wusste doch, ich würde diesen Chatroom verlassen.
Als Einzige. Ihr habt doch alle nur Spaß daran, anderen eure Seelenscheiße vorzukotzen.
Weiter so!
Über den Schritt bin ich gestern endlich hinausgeeilt.
Die Blumen am Grab sind frisch.
Jämmerlicher und trauriger, als Verwelktes.
Momente. Enden hier...
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(07.10.18)
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