Sehr nett
Text
von Watsche
Durch die Fensterscheibe betrachtete ich wohlwollend die vorbeiziehende Stadt. Die Straßen waren größtenteils leer, der kalte Wind hatte die Menschen in die Häuser gejagt. Die Herbstsonne schien aber und ließ alles durchaus gemütlich, wenn auch etwas künstlich, aussehen. Im Bus war es warm und das Brummen des Motors verband sich mit dem Klappern der Karosserie zu einer einfachen, aber schönen Musik. Auf dem hintersten Platz döste ein junger Mann, mit einem aufgedunsenen, rötlichen Gesicht, vor sich hin. Wir waren die einzigen Passagiere.
An der nächsten Haltestelle stieg dann eine ältere Dame hinzu. Eine sehr alte Dame sogar, wenn man die Dinge beim Namen nennen will. Sie zeigte dem Busfahrer ein vergilbtes Stück Papier auf dem etwas mit Kugelschreiber gekritzelt war. Er nickte und ließ sie passieren. Trotz der vielen freien Plätze setzte sie sich neben mich und ich vernahm sofort einen leicht metallischen Geruch, der mich an Etwas aus meiner Kindheit erinnerte. Sie lächelte mich an, wie um sich für ihre Platzwahl zu entschuldigen. Ihre Zähne waren klein und streng rechteckig, sie lagen sehr weit auseinander und schienen sehr fest in dem bräunlichen Zahnfleisch verankert zu sein. Ihre Mundwinkel zogen sich immer weiter auseinander, bis ihr Lächeln schließlich um den halben Kopf reichte und den Blick auf mindestens fünfzig Zähne freigab. Dann öffnete sie ihren Mund immer mehr, bis die obere Kopfhälfte ganz nach Hinten umgeklappt war. Der Anblick erinnerte an einen Trichter aus Fleisch, mit einem zahnbesetzten Rand. Aus dem Loch ihres Halses stieg langsam ein Auge mit einer zart bläulichen Iris, das am Ende eines pulsierenden, venenbesetzten Schaftes angebracht war. Es blickte mich einige Sekunden sehr aufmerksam an und senkte sich dann wieder in den Hals zurück. Ihr Kopf klappte sich wieder zu und die Mundwinkel glitten wieder an ihre natürliche Stelle. Mit einer kratzigen, aber kraftvollen Stimme wies sie mich darauf hin, dass sich in meinen Haaren ein Blatt verfangen habe. Ich strich mit meiner Hand über den Kopf und hatte tatsächlich ein sehr schönes, ungewöhnlich kleines, gelbes Ahornblatt zwischen den Fingern. Ich dankte ihr für den Hinweis. Ich fand das sehr nett.
An der nächsten Haltestelle stieg dann eine ältere Dame hinzu. Eine sehr alte Dame sogar, wenn man die Dinge beim Namen nennen will. Sie zeigte dem Busfahrer ein vergilbtes Stück Papier auf dem etwas mit Kugelschreiber gekritzelt war. Er nickte und ließ sie passieren. Trotz der vielen freien Plätze setzte sie sich neben mich und ich vernahm sofort einen leicht metallischen Geruch, der mich an Etwas aus meiner Kindheit erinnerte. Sie lächelte mich an, wie um sich für ihre Platzwahl zu entschuldigen. Ihre Zähne waren klein und streng rechteckig, sie lagen sehr weit auseinander und schienen sehr fest in dem bräunlichen Zahnfleisch verankert zu sein. Ihre Mundwinkel zogen sich immer weiter auseinander, bis ihr Lächeln schließlich um den halben Kopf reichte und den Blick auf mindestens fünfzig Zähne freigab. Dann öffnete sie ihren Mund immer mehr, bis die obere Kopfhälfte ganz nach Hinten umgeklappt war. Der Anblick erinnerte an einen Trichter aus Fleisch, mit einem zahnbesetzten Rand. Aus dem Loch ihres Halses stieg langsam ein Auge mit einer zart bläulichen Iris, das am Ende eines pulsierenden, venenbesetzten Schaftes angebracht war. Es blickte mich einige Sekunden sehr aufmerksam an und senkte sich dann wieder in den Hals zurück. Ihr Kopf klappte sich wieder zu und die Mundwinkel glitten wieder an ihre natürliche Stelle. Mit einer kratzigen, aber kraftvollen Stimme wies sie mich darauf hin, dass sich in meinen Haaren ein Blatt verfangen habe. Ich strich mit meiner Hand über den Kopf und hatte tatsächlich ein sehr schönes, ungewöhnlich kleines, gelbes Ahornblatt zwischen den Fingern. Ich dankte ihr für den Hinweis. Ich fand das sehr nett.
