Schmerzattacke

Innerer Monolog zum Thema Schmerz

von  FloravonBistram

Kühle der Fensterscheibe an meiner Stirn,
noch ein wenig feucht
und gerade dadurch so lebendig.
Mit geschlossenen Augen
lausche ich dem Ticken der Uhr,
höre die Sekunde des Innehaltens
vor dem Schlagen zur vollen Stunde.
Laut ist sie, die sonst so beruhigend wirkt,
laut schlägt sie auf meine Sinne ein.
Ich höre mich atmen, geschärfte Sinne,
die den Schmerz tanzen lassen,
ich tanze nicht mit,
versuche mich entgegen zu stellen,
er zerreißt jeden Widerstand,
lässt mir keine Wahl.
Ich atme - ein, aus, ein, aus, ein, aus,
tick, tack, tick, tack,
da ist er wieder,
der Rhythmus, der mit mir schwingt,
in dem ich schwinge
und da löst sich die Stirn von der Scheibe,
die verkrampfte Faust  lässt den Vorhang los,
die Augen öffnen sich
und zucken im gleißenden Sonnenschein.

Wo war der eben, als die Dunkelheit mich packte?



FvBDezember 2010

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