Fallen lassen

Kurzprosa zum Thema Sex/ Sexualität

von  Mondsichel

Meine Fingerspitzen streichen über Deinen Körper, über die Berge und Täler Deines Lebens. Deine Haut ist das Buch in dem ich lese. Auch wenn ich nicht blind bin kann ich die Zeichen doch erfühlen. Es ist Zeit hinfort zu gleiten, Deine Realität auszuschalten. Dir jeden einzelnen Sinn zu rauben und in Dunkelheit die Tore zum Licht zu öffnen. Deine Hitze verzerrt die Illusion der Welt. Wärst Du nicht gebunden, würdest Du mir davonfliegen, denn ich lasse Dich die Grenzen überschreiten.
Du kannst Dich nicht mehr bewegen, kannst nicht mehr klar denken. Kein Wort wirst Du vernehmen. Du wirst nur spüren. Und meine Lippen brennen nieder was Dich noch gedanklich hält. Während Du unter meiner Berührung verharrst, taste ich jeden Zentimeter des lebenden Papyrus ab. Jedes minimale Zucken, jeder Seufzer, erzählt mir von Dir, von Deinen Sehnsüchten und Begierden. Das leise klingen der Ketten lässt mich schmunzeln und das Spiel Deiner Muskeln lässt mich Dich noch besser verstehen.

Jede Deiner Narben malt mir Bilder in den Kopf und erzählt mir von fernen Abenteuern. Von den Kriegen die Du schon geschlagen hast und auch jenen die noch kommen werden. Meine Nägel schreiben die Geschichten für Dich nieder, damit auch meine Gedanken im Buch Deines Lebens verewigt sind. Zentimeter für Zentimeter graben sich die Lettern in Deine Seele. Der Atem verstummt für einen Moment, ein Verharren in einem Strudel aus Hilflosigkeit und Begehren. Wieder klirren die Ketten und ein Seufzen dringt undeutlich zu mir herüber. Ich lächle nur für mich.
Ich kann das Blut spüren das durch Dein Innerstes pumpt, es summt mir leise sein Lied. Auf meiner Zunge brennt Deine Vergangenheit. Dein Körper erbebt unter dem Tanz auf den Wolken. Während ich dahingleite auf Deinem Verlangen, beginnst Du wortlos von mir zu erzählen. Du erinnerst mich daran wohin die Reise geht. Deine Hingabe ist meine Vollendung. Du machst mich zu dem was ich bin. Ich kann nicht aufhören Dich zu begehren. Denn dann würde ich einen Teil meiner Selbst verlieren.
Die Gedanken kreisen nur noch um das Fühlen und das Erleben. Ich dringe in Dich ein, so tief wie es Dein Schwanz in mich niemals könnte. Deine Lust hängt an den Fäden die ich in meinen Händen halte. Und ich lasse Dich brennen, bis Du darum bettelst das ich Dich endlich verglühen lasse. Reibung bis zum Hitzetod. Doch jedes Ende ist immer ein neuer Anfang.

Wenn Dein Körper nur noch ein einziges Pochen und Pulsieren ist. Wenn Du die Ketten an Deinen Armen und Füßen nicht mehr spürst und auch die schöne Maske namens Gesicht nicht mehr existent ist. Wenn Dein Verstand komplett ausgeschaltet ist und die Grenzen gefallen sind... Dann beginnst Du zu fliegen... Und dann... ja dann... dann beginnt das Spiel erst richtig... Dann hast Du den ersten Schritt zur Ewigkeit getan...

©by Arcana Moon

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Kommentare zu diesem Text


 franky (02.03.12)
Hi liebe Arcy,

Du bist Herrin der Gefühle. Du teilst sie und forderst sie ein. Bist Vollstreckerin deiner Gesetze. Dein Opfer ist dir ergeben, auch ohne Ketten.
Gerne gelesen

Liebe Grüße nach Berlin

Franky
KoKa (44)
(02.03.12)
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SigrunAl-Badri (52)
(03.03.12)
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Tautropfen (23)
(03.03.12)
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 Dieter_Rotmund (17.09.19)
Ein Fegefeuer der Lobhudelei für einen ziemlich kitschigen Text, wenn man ehrlich ist!
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