Winterschattenbild

Senryu zum Thema Kälte

von  mnt

Winterschattenbild
über gefrorenen Seen
jagt Nebel Krähen


Abendwind befreit
dürre Äste vom Schneekleid
Platz für Nachtgäste


Übers Winterfell
legen sich dunkle Schwingen
Worte frieren fest


Plötzlich Windstille
zwischen den Eiskristallen
haftet ein Halstuch


Anmerkung von mnt:

Das Genre stimmt nicht, finde kein passendes. Habe die Zeilen hin- und hergeändert, dadurch wurde es nicht besser, deshalb lasse i h sie so.

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Kommentare zu diesem Text

LudwigJanssen (54)
(04.03.12)
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LudwigJanssen (54) meinte dazu am 04.03.12:
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 mnt antwortete darauf am 04.03.12:
Danke für deine Rückmeldung!
Ich wollte was Neues ausprobieren. Das mit den Metaphern wusste ich nicht. Kaninchen isst ein gutes Stichwort für mein Kopfkino.
Wenigstens nicht ganz am Thema japanische Kurzform vorbei… Werde mich mal etwas näher damit befassen (war wohl doch ein bisschen oberflächlich bzw. voreilig;) und die Zeilen dann nomal überarbeiten. Grüße mnt
LudwigJanssen (54) schrieb daraufhin am 04.03.12:
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 mnt äußerte darauf am 04.03.12:
Habe deinen Hinweis zu spät gelesen. War schon ins Nachlesen vertieft;)
Nun bin ich hinreichend verwirrt (informiert) und werde das Durcheinander im Kopf erstma setzten lassen…

Traditionelles japanisches Haiku:
(1) 5-7-5 Silbenschema / Lauteinheiten
Keine Überschrift, Reimlos, Präsenz
Konkrete Bilder und einfache Sprache, um einen spontanen Moment / eine Augenblicksituation einzufangen
Grammatikalischer Bruch durch ein Schneidewort (kireji) zur Mehrdimensionalität bzw. Gegenüberstellung / Kreuzung von Mikro- und Makrokosmus. Die moderne Haiku-Gesellschaft wiederspricht diesem Aspekt (Vermeidung des kireji)
Nichts Ausgefallenes und Überschwängliches

(2) Bezug zur Natur
Wenigstens eine Zeile muss einen Aspekt der Natur (möglichst Bezug zur Jahreszeit) enthalten
Verwendung vom sogen. Jahreszeitenwort (Kigo)
Eine enge Beziehung zwischen bzw. ein enges Verhältnis des Dichters zur Natur, selbst wenn diese nur indirekt im Haiku enthalten ist.
Der Dichter schreibt über einen gefühlsbestimmten Augenblick des Lebens
Dabei wird die Natur, v.a. eine Jahreszeit, einbezogen, um den Augenblick so einzufangen, als ob er beim Schreiben und Lesen entstünde.

Abgrenzung zum Senryu
Ein Natur- oder jahreszeitlicher Bezug ist nicht zwingend erforderlich
Das Senryu befasst sich mit Persönlichem / Emotionalen (persönlicher Bezug; seelisch-gefühlsmäße Erleben steht im Vordergrund)

Ein Senryu (nach Karai Senryû) ist ein Haiku,
das viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens beschreibt, kritisiert. Insbesondre zählen hierzu persönlicher Äußerungen und Liebesgedichte
Besonderes Merkmal ist die gekonnt formulierte Zweideutigkeit (etwas durch die Blume zu vermitteln)

Entstehung der japanischen Formen:
Das Waka wurden vor dem Aufkommen des Schreibens in Japan geschrieben, um Siege (in Schlachten und der Liebe) zu feiern.
Daraus entstanden Nagauta, „lange Formen“, die sich aus alternierenden fünf- bzw. siebensilbrigen Zeilen zusammensetzen
und „kurze Formen“, Tanka, 5-7-5-7-7 zur Kommunikation zwischen Freunden und Liebenden
Aus dem Tanka entstand das Renga. Ein Schreiber beginnt mit 5-7-5 Versen, ein Weiterer schreibt die Conclusion 7-7
Aus dem Renga ging das Haiku hervor


DuPont, Lonnie Hull (2004): Haiku schreiben. Einführung in die Kunst, den Augenblick in Worte zu fassen. Hamburg: Hamburger Haiku Verl.
Reich, Annika (2000): Was ist Haiku? Zur Konstruktion der japanischen Nation zwischen Orient und Okzident. Münster: Lit.
http://www.gmelch.eu/senryu.html
http://www.temcauley.staff.shef.ac.uk/introduction.shtml
janna (66)
(04.03.12)
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 mnt ergänzte dazu am 04.03.12:
Danke:)! ich auch nicht so viel wie ich dachte;) Grüße mnt
Karmesin (20)
(04.03.12)
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 mnt meinte dazu am 04.03.12:
Danke, freu mich!
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