Die romantische Dichtung - gestern, heute und morgen

Gedicht zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Georg Maria Wilke

Du, sprechende, atemlose Kunst
  an schweigenden Lippen
      klingt lautlos dein Wort,
        die Süße nicht schmeckend,
            treibend, unselige Rast,

zu suchen das selbige,
  welches in mir stets pocht,
      die Ruhe zu gründen:
        das schaffende Wort
            und von Stund an zu schweigen

in dieser suchenden Not,
  im Lebend zu wandeln,
      das schweigende Wort
        ist Ziel mir im Herzen,
            doch führt es mich stets

in meine Gedanken,
  die abseits des Wegs
      als Winden mir ranken,
        gefangen in Hülsen, die hohl,
            das Reden erschwert,

ergründet das Nimmermüde
  den Weg, der aufwärts
      die Leiter lässt steigen
        in unergründliche Höh´n,
            um einmal im Leben

das Wort zu versteh´n
  dass Name mir wird,
      was mich ganz berührt
        um nachtwärts zu geh´n:
            als Blaue Blume blüht.

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Kommentare zu diesem Text


 Tintenklexe (18.03.12)
die blaue Blume, als Sinnbild in der Malerei, Musik und Dichtkunst der Romantik ....nicht nur gestern, heute blüht sie in Deinem Gedicht, welches mir sehr gut gefällt.
LG, Gabi
Steyk (61)
(18.03.12)
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 EkkehartMittelberg (18.03.12)
Das Streben der Romantik, das nie zu erreichende Unendliche ins Wort zu bannen, hast du wunderschön dargestellt, Georg.
Liebe Grüße
Ekki
Caty (71)
(18.03.12)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 18.03.12:
Liebe Caty, bevor ich mir Feinde schaffe, solltest du dich, und ich hoffe es geht nicht über deinen Horizont hinaus vielleicht einmal mit Walter Benjamins Sprachphilosophie beschäftigen um irgendwelche "lyrischen Blasen" als Blasen mit viel geschwafeltem Hohlraum zu vergleichen. Du findest gewisse Ansätze in " Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen" - (sehr empfehlenswert) für Menschen, die mit Sprache umgehen.
Weiterhin kann ich dir Winfried Menninghaus über Magie und Form bei Celan empfehlen und die Theorie der Sprachmagie. Diese Vordegründigkeit deiner Darstellung trifft mich nur insofern, da ich unter dieser Eindinmensionalität der Sprache bei anderen Menschen "leide" - das Gerede, die Rede, das Geschwätz ist die primäre und verzwickte Ebene des heutigen Sprachgebrauchs, wenn du nur auf materialistischer Ebene an die Sprach als sprachkybernetisches Modell
herangehst. wie entstehen deine Gedichte? Sind es Kopf - oder Bauchgeburten. Sprache als Urphänomen, als das menschliche Phänomen der Selbstentäußerung, der Erkenntnis ist leider etwas komplexer und sicherlich komplizierter als du es darstellst.
Wenn du, wie du es nennst " es für ein missratenes Gedicht hälst, dann schreibe bitte nicht soviel zweitrangige, abwertende Worte in deinen Vorspann. Auch habe ich es nicht nötig wie du es nennst, die User, sehr abwertend finde ich das, denn wir sind mehr oder weniger Menschen, die sich mit Inhalten und der Sprache beschäftigen. Liebe Caty ich habe es nicht nötig, meine sogenannten Kritiken in klagende Gedicht zu verwandeln, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar und wenn ich einen Chorus bilden wollte, dann aber einen der Musik macht und Freude am Gesang hätte. Welche Instanz in dir kann sagen: schreibe morgen einfach einen besseren Text? Wer bist du, dass du es dir anmaßen kannst so zu reden - ich habe es nicht nötig mich hier in das Netz zu stellen um bessere Kommentare zu bekommen.
Wenn ich dir zu einem Gedicht von dir solch einen Text geschrieben hätte ..... was dann, du hättest mit schierer Freude darauf reagiert - oder. Du kennst mich nicht und ich dich auch nicht. Vielleicht wäre ein Gespräch mit einem realen Gegenüber fruchtbarer, aber
Liebe Grüße, Georg
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