duett

Gedicht zum Thema Schizophrenie

von  moonlighting

als meine zeit
splitterte
wölfisch hirnfrost
hitzig stimmen
überzog


sie stramm
stehen ließ


höhnten keck
die alten bretter
aus eiche
mit den ratten
im duett




© Moonlight 2012   

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Kommentare zu diesem Text

Karmesin (20)
(19.03.12)
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Caty (71)
(19.03.12)
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 EkkehartMittelberg (19.03.12)
Das Gedicht gibt eine Vorstellung davon, wie grausam die Attacken der Stimmen auf einen an Schizophrenie erkrankten Menschen sein müssen.
LG
Ekki

 Georg Maria Wilke (19.03.12)
Sehr knapp, aber sprachlich eine ungeheure Aussagekraft: die splitternde zeit, fast metapoetisch, Bild, Klang und Wort, schmerzhaft, schneidend, teilend; dann:wölfisch hirnfrost, versetzt mich in die nordische Mythologie, der Wolf als ambivalentes Wesen, hierarchisch geordnete Gemeinschaft, böse, dunkel - der Fenriswolf, aber auch das Pflegende, Heilende, siehe Romulus, aufgezogen von einer Wölfin. Es gibt eine Apollon Lykeios, einen wölfischen Apollon,Dunkelheit und Licht, als Zerrissenheit - schizothym.
Bin sehr beeindruckt.
Liebe Grüße, Georg

 irakulani meinte dazu am 19.03.12:
@ Georg: deine Deutung, lieber Georg gefällt mir.
@ moonlighting: Ob du, liebe moonlighting, auch von der Mythologie geleitet wurdest bei deiner Wortwahl, bin ich nicht sicher. Dennoch - du schaffst es immer wieder, gerade aufgrund deiner ungewöhnlichen Bilder, den Leser in deinen Bann zu ziehen.

gerne und beeindruckt gelesen,
herzliche Grüße,
Ira

 ViktorVanHynthersin (19.03.12)
Du hast, liebe moonlighting, mit kräftigem Pinselstrich ein kluges Bild gestaltet. Gefällt mir gut.
Herzlichst
Vikor

 FRP (19.03.12)
wölfisch hirnfrost ist in der Tat die eine Zeile,
die über das Wohl und Wehe des Gedichtes entscheidet.
Und sie tut die3s grandios - ohne wenn und aber.
Schmerzlich, zerhackt - und somit die Teilung
gut transportierend. Bitter. Gelungen.
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