Auf der Suche nach Weihnachten

Gedicht zum Thema Weihnachten

von  Sturmhexe

Neulich in dem ganzen Trubel
um das schönste Fest im Jahr
ging mir der Weihnachtsgeist verloren
-- plötzlich war er nicht mehr da.

Meine lange Einkaufsliste
fiel mir beinah aus der Hand,
ich starrte auf den Berg der Waren,
der dort wartend vor mir stand.

Wieder maßlos konsumieren,
wo doch andre hungrig sind?
Feiern, Berge von Geschenken
-- und woanders stirbt en Kind?

Stunden putzen, kochen, schmücken,
notgedrungen fröhlich sein?
Warum nur lass ich mich schon wieder
auf den Weihnachtsstress hier ein?

Und dann wieder die Geschenke
-- selten macht man’s allen recht,
hat man irgendwen vergessen,
ist es dann noch mal so schlecht.

Tanne, Kerzen, Traditionen,
vieles heidnischer Natur,
vom Fest zu der Geburt des Heilands
bleibt am End’ kaum eine Spur.

Am liebsten würd’ ich einfach gehen,
Einkaufsliste her und hin,
doch zuhause der Familie
steht nach Weihnachten der Sinn.

Mit vollem Wagen hin zur Kasse
mach ich mich schließlich auf den Weg,
wo ich wie all die andren Kunden
die Waren auf das Laufband leg.

Eine von den vielen Schachteln
fällt mir dabei aus meiner Hand,
doch als ich mich grad danach bücke,
legt sie schon jemand auf das Band.

Die kleine Tochter einer Kundin,
die wartend hinter mir steht an,
wird rot, als ich mich schnell bedanke,
doch lächelt sie mich strahlend an.

Fort war sofort die trübe Stimmung,
der Tag war wieder hell und schön,
denn in diesem kleinen Lächeln
hab ich Weihnachten gesehn.


Anmerkung von Sturmhexe:

2006

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