Ich. Die See. Ein Unheil aus mir.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Einsamkeit umschließt die Füße. In den Algen hängen Überreste eines Traumes. Wie Treibholz spült der Zorn Leichenberge heran. Du. Ich. Inselwir. Gestrandet.
Einzig Hass und Stille umgeben dieses kleine Häufchen Festland. Das mit jedem Atemzug an Daseinskraft und Überzeugung verliert.
So viele Füßen hinterließen ihre Spuren auf meiner Haut. Ostwind kam. Trug ferne Stimmen und Sorgen heran. Und über allem lag und steht: Dunkelheit.
Schlaflos. Nacht um Nacht. Und selbst der größte, selbstgerichtete Schmerz brachte keine Erlösung. Leiden. Am Horizont spiegelt sich dein Lächeln hinter Wolkenbergen, die selbst mein Geist nie zu erklimmen vermag.
Asche und Salz legen sich auf meine Zunge. Whisky verläuft sich. Du wirfst den ersten Stein. Über den Teich hinaus. Einsamkeit.
Bedeutungslosigkeit kam oft hier her. Verirrte sich. Seelenlos lagen diese vermoderten Boote vor unseren zerschlissenen Füßen. Und doch, so schwarz die Nacht in und um uns herum war, trieb uns etwas hoffnungsähnliches. Durch Dunkelheit und tiefere Farben der Depression.
Zerschnitten uns’re Füßen an den zersplitterten Muscheln und den spitzen Kanten der winzigen Hoffnungskiesel.
An den Sternen hatten wir versucht die Zeit zu messen, obgleich alles von Bedeutung längst fortgegangen war. Dieses Ich, in unserem Innern, lag seit frühester Zeit im Sterben. Hass und dieses Unwirkliche – Leben - ... trieb Tränen hervor. Salziger und unreiner, als jede dieser Wunden.
So tief das Messer auch in uns hinein fuhr. Es welkten Träume, neben Scherben. Keine Hoffnung keimte. Egal, wie viel Blut geflossen war. Die Schwerter, die wir aus Elend und Schmerz erschufen, haben nie ihr Ziel verfehlt. Feind.
Du und ich. Wir.
Unsere Stimmen verstummen. Mit jedem Tag. Auch heute spüre ich uns tiefer im Ozean versinken. Es nagt an uns. Vergessen. Und doch bleibt Erinnerung ebenso stark, wie Schmerz. An uns haften Unglück und Bitterkeit.
Hoffnungsfloß. Ein törichter Wunsch derer, die sich ihrer Ausweglosigkeit nicht bewusst werden wollen. Und so sitze ich hier. Allein mit dir. Tränen.
Und die Nacht ragt sich graphitfarben um meinen Geist. Die Klinge gräbt sich tiefer. Papier und Stift haben niemals die wahren Werte erfahren. Gefühle bedeuten mehr als all das.
Von meinem palmenbesäten Kopf, bis zu den zerschlissenen Füßen, erblickt man rote Letter. Wenige blasse Hautfetzen sind geblieben. Ebenso, wie nur noch sterbend der Regenbogen aus dem flattrigen Seelenpergament verblasst.
Kentern, Louise.
Weißt du noch...?
Leben endet dort, wo Whisky nichts mehr erreichen kann.

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Kommentare zu diesem Text


 Mondgold (26.04.12)
Wow, da ist ja einiges passiert - Kompliment! LG M*

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 26.04.12:
Taaaaaausend Dank, Liebes :)) -lieb drück-
Caty (71)
(26.04.12)
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 ZornDerFinsternis antwortete darauf am 26.04.12:
Leben. Ein Leben... Hass. Weltanschauung. Zerstörung... kA, Chaos ;)
Gedankenwut (21)
(27.04.12)
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 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 27.04.12:
awiiii :))) -lieb drück- Das ist echt seeeehr lieb von dir, bin ganz gerührt :3 DANKE :))
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