One-night cuts

Gedankengedicht zum Thema Schmerz

von  mnt

Vergiss nicht heimlich nachzugießen -
Es bleiben Stunden eines Abends
vielleicht erreichen sie die Nacht
und streifen frühes Morgengrau -

vor abschiedloser Abkehr, leiser
Umkehr, dem Leben stumm entgegen,
von dem sich mir ein Scheinsein einflößt,
als wär‘s das meine immer schon
gewesen, irgendwann gewiss.

Vergiss nicht durchgewetzte Laken
zu wechseln, eh dich Deines greift
und all die trägen Nebelschwaden,
gefüllt mit glasigen Vielleichts,
dem Wind zu übergeben.

Ich werd nicht rein - gedankenfrei -
wenn auch fast siedend Wasser streift.
Denn mehr als einmal seh ich dich,
als variables Bleichgesicht,
dort unterm Regen bei mir stehn -
dann werden Schwalle dunkel.

Ich lasse klingeln, immer wieder.
Was würde es dir nützen, wüsstest
du, dass mir deine Schultern niemals
je würden stark genug sein können,
um mich mit meiner Last zu stützen?

Und, dass dein Herz bei keinem Wimper-
aufschlag ein Ziel der Reise war.
Zu wissen, dass ich ausscher, absteig,
und doch im Morgenlicht umkehr,
mich einzufügen, aufzulösen
im Grau, das meine Tage färbt.


Anmerkung von mnt:

Vielleicht wäre Kurzprosa sinnvoller, muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Zum Titel:  Six Blade Knife

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(02.05.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 mnt meinte dazu am 03.05.12:
Hallo Caty,
Danke dir für deine Einschätzung!
Werde gleichmal entdrehen;)
Grüße mnt
magenta (65)
(02.05.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 mnt antwortete darauf am 03.05.12:
Hallo Magenta,
auch dir ein herzliches Dankeschön für deine Einschätzung!
In glasige Vielleichts lässt sich viel rein interpretieren, ich mags auch;)
Grüße mnt
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