Mein Areal

Prosagedicht zum Thema Gegenwart

von  blauefrau

[Wollte ich
das, was ich jetzt lebe]
So hoch, so lang, so breit, so klar
der Raum, durch den ich gleite.

Mein Leben ist gefliest
ein gesäubertes Areal,
in dem ich zurückhaltend atme.

Eingeschlossen
in einer Welt aus
Hochglanz und Schein
suche ich nach dem Schmutz
in den Fugen.

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Kommentare zu diesem Text

lieschen.mueller (52)
(11.05.12)
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wiesel (46)
(11.05.12)
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Caty (71)
(11.05.12)
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 tigujo meinte dazu am 11.05.12:
Nu, ganz so isses nicht, Caty: Ich hätte es bemerkt - denn die Hinführung zu so etwas wie abschließendem Succus ist das Ah vorm Oh. Dramatik nennt man sowas übrigens - auch wenn dies mehr Gefühl und Geschick abverlangt als das Zimmern von Kalendersprüchen, aber wem sag ich das nun schon wieder
lg tigujo
PS: Ob jedoch deine Wortspende bissen dick oder dünn ist, erläutere ich nicht

 blauefrau antwortete darauf am 11.05.12:
Ich wurde mit Pippi Langstrumpf sozialisiert:

Wir machen uns die Welt wie sie uns gefällt.

So gesehen darf jede/r meine Sätze um Worte kürzen oder derer einige hinzusetzen.

Ich entscheide, ob ich das dann auch tue.

Grüße von der Holzveranda
BF
Gruszka (62)
(11.05.12)
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 blauefrau schrieb daraufhin am 11.05.12:
Erfreulich, Gruska, dass Dir mein Gedicht soviel sagt.

Ich kann derzeit nichts kürzen, weil ich mit dem Gedicht noch nicht abgeschlossen habe.

LG
blauefrau
Gruszka (62) äußerte darauf am 11.05.12:
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 blauefrau ergänzte dazu am 11.05.12:
Ich fühle mich nicht gezwungen.

Deinen vielseitigen Kommentar empfinde ich als Bereicherung.


Es gibt auch Menschen, die ihr Leben angleichen, Krummes ausräumen, um was zu sein?

Um sich endlich selbst auszuhalten?

Anerkannt zu sein?
So zu sein, wie die Medien es wünschen?
Ein In-Produkt?

LG
BF
Nomenklatur (63) meinte dazu am 11.05.12:
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 tigujo (11.05.12)
Gute Hinführung und Einleitung in den verfliesten Raum. Abschluss mit Pointe - passt. Kein Wunder, dass es gefällt

lg tigujo
Regentrude (52)
(12.05.12)
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 Ingmar (19.05.12)
und auch mein senf dazu.

die letzte strophe genügte, ja. da ist die pointe und alles drin. aber! wie schade wäre es um die mittlere strophe, wenn man die wegnähme. nein, darauf zu verzichten wäre ein kleines verbrechen an dem text. also... bleibt die frage (wenn ich bei der frage des kürzens, die caty nun einmal aufgeworfen hat, bleibe), wie es sich mit der ersten strophe verhält. und hier würde ich tatsächlich ersatzlos etwas wegstreichen: die ersten beiden verse:
Wollte ich
das, was ich jetzt lebe
--> Das Ganze sähe dann blitzblank so aus (äh, den titel ändere ich bei der gelegenheit noch ab, so dass wahlmöglichkeiten entstehen):

Mein Areal

So hoch, so lang, so breit, so klar
der Raum, durch den ich gleite.

Mein Leben ist gefliest
ein gesäubertes Areal,
in dem ich zurückhaltend atme.

Eingeschlossen
in einer Welt aus
Hochglanz und Schein
suche ich nach dem Schmutz
in den Fugen.



Ok, nu müsst ich noch begründen. Erstens, warum dieser Titel. Zweitens, warum der Verzicht auf den Einstieg, wie er momentan da steht. Tu ich auch, das mit der Begründung - wenn eine solche jemandem nötig erscheint. Bitte mitteilen.

Grüsse,
Ingmar

 princess meinte dazu am 19.05.12:
Hallo Blauefrau auf der Holzveranda, deine Sozialisation finde ich hoch sympathisch! Außerdem bin ich gerade schwer beeindruckt von all den Textanalysen hier. Ich kann so was nicht. Ich kann nur spüren, ob von einem Text ein Funke zu mir rüberspringt oder nicht. Dein Gedicht las ich und zunächst gab es keinen Funkenflug. Und dann las ich es nochmal. Und dann las ich Ingmars Variante. Dieses klare, mich unmittelbar ins Geschehen Stellende der ersten Strophe finde ich sehr gelungen. Jetzt sprühen die Funken! Liebe Grüße, Ira

 blauefrau meinte dazu am 19.05.12:
Danke, dass Du Dich mit meinen Zeilen auseinandersetzt.


Meine Zeilen sind durch ein sog. Wörterstechen zustande gekommen.
Ich hatte die drei Worte: wollte, gefliest und eingeschlossen
angezeigt und war "gezwungen", daraus einen Text zu erstellen.

Ich finde die gekürzte Version meines Fürsprechers Ingmar auch direkter.

Warte, warte nur ein Weilchen, dann fliegen ein paar Wortspäne... weg.

Grüß mir Tom und Annika
Lg
BF
Crast (58)
(24.05.12)
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Mephobia (31)
(17.07.12)
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 Perry (22.07.12)
Hallo blauefrau,
gute Textarbeit, die ich hier lese.
Mein Senf wäre noch:

Gesäubertes Areal


So hoch, so lang,
so breit, so klar der Raum,
durch den ich gleite.

Mein Leben ist gefliest,
ein gesäubertes Areal,
in dem ich leise atme.

Eingeschlossen in einer
Hochglanzwelt, suche ich
nach Schmutz in den Fugen.

LG
Manfred

 niemand meinte dazu am 20.09.14:
Ich meine sogar, dass man noch ein wenig mehr
kürzen könnte, weil alles drumherum zu ausgewalzt
scheint
.
So hoch, so lang,
so breit, so klar der Raum,
durch den ich gleite.
.
Mein Leben ist gefliest,
ein gesäubertes Areal,
in dem ich leise atme
.
und nach Schmutz
in den Fugen suche
.
mit herzlichen Grüßen, niemand
(Antwort korrigiert am 20.09.2014)

 kilroy (20.09.14)
...eine Sterilität, die jeder Klinik zum Lobe gereichen würde..

lg

k.
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