Reflexion

Sonett zum Thema Arbeit und Beruf

von  Didi.Costaire

Der erste Gang führt morgens auf den Thron,
um alles rauszulassen. Dann geht’s schon
als kleines Licht und ohne Illusion
wie jeden Tag zu Firma Stumpf und Sohn.

Die Arbeitnehmer arbeiten synchron,
doch kaum zusammen, und für kargen Lohn,
wobei die Sitten hier und da verrohn,
in Spannungsfeldern zwischen purer Ohn-

macht und latent verdeckter Aggression.
Der Chef beschwört die hehre Tradition
mit ständig wiederkehrendem Sermon.

Die Kasse klingelt wie das Telefon.
Beschäftigung verhindert Rebellion.
So bleibt es wie es ist, und monoton.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (09.07.12)
die haufenreime sind nicht so meins. aber hier flüssig und ironisch. am schluss läse ich lieber

Die Kasse klingelt wie das Telefon.
Und Wuselei verhindert Rebellion.
So bleibt es wie es ist, oft monoton.


"man" kann sich ja noch dunkel erinnern. lo

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
So so, lieber Lothar, du hast also immer herumgewuselt, bist also sozusagen oft aufgestanden, ohne einen Aufstand zu wagen.
In dem Fall könnte man es auch gut so formulieren wie du es getan hast.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
AronManfeld (43)
(09.07.12)
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 09.07.12:
Danke für deinen unermüdlichen Einsatz zu nächtlicher Stunde, Kollege Manfeld! Allerdings will ich meinen eigenen Worten nicht untreu werden und auch im Gedicht alles so belassen, wie es ist.
Schöne Grüße, Dirk
Beaver (41)
(09.07.12)
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 09.07.12:
Tja, ein Weltmeister wie Olaf Thon hätte vom Klang her auch ans Ende gepasst, ist aber nach über zwei Jahrzehnten weniger geläufig als der Alltag...
Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße, Dirk
magenta (65)
(09.07.12)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 09.07.12:
Tja, häufig ist es so.
Danke und liebe Grüße, Dirk

 Peer (09.07.12)
In deinem Text hast du die Wirklichkeit durch das Stilmittel der Doppelreime und ein gleichbleibendes Metrum verstärkt und daher sehr eindrücklich eingefangen. Mon respect.
LG Peer
(Kommentar korrigiert am 09.07.2012)

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 09.07.12:
Hallo Peer, es freut mich, wenn sich Form und Inhalt in diesem Gedicht ergänzen. So habe ich es mir vorgestellt.
Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße, Dirk

 Emotionsbündel (09.07.12)
.
Eine Reflexion, die in Häufigkeit und Monotonie von dir fein herausgearbeitet wurde, Dirk.
Doch so muss es ja nicht sein, ist wohl auch Einstellungssache

Lieben Gruß,
Judith

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
Liebe Judith, es freut mich, wenn ich den Haufen Arbeit trotz seiner Monotonie fein bewältigt habe. Stellst du mich nun ein? *
Allerliebste Grüße, Dirk

 Emotionsbündel meinte dazu am 09.07.12:
Hmm, das kommt ganz auf deine Gehaltsvorstellung an **

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
So bummelig...
fifty-fifty?
KoKa (44)
(09.07.12)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
Hallo John, so richtig verstehe ich deine Worte zwar nicht, aber sie passen zum Titel dieses Textes.
Danke und schöne Grüße, Dirk
Steyk (61)
(09.07.12)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
Hallo Stefan,
es freut mich, wenn es passt und nicht unoriginell ist.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 TassoTuwas (09.07.12)
Live Reportage aus der Welt der Arbeit.
Brüder zur Sonne zur Freiheit.
Scheiße, keiner kommt.
Son Mist.
Liebe Grüße von der Couch TT

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
Hallo Tasso,
danke für deine lebendige Live-Reportage mit historischem Bezug (ich meine jetzt nicht die Couch-Polsterung ).
Liebe Grüße, Dirk

 Perry (09.07.12)
Hallo Didi,
ich denke, dein Text spielt in vergangen Zeiten der industriellen Revolution. Es gibt zwar auch heute noch Fließband und Akkordarbeit, aber das mit der Verrohung dürfte nicht mehr so leicht überhand nehmen, zumindest nicht in unseren Regionen.
Unabhängig davon spricht dein Text eine deutliche Sprache und man möchte den Protagonisten zurufen:
Macht kaputt was euch kaputt macht!
LG
Manfred

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.07.12:
Hallo Manfred,
ich denke, statt Fließband und klassischer Akkordarbeit gibt es jetzt vermehrt Selbstausbeutung durch sog. Eigenverantwortung, und die Verrohung der Sitten ist nunmehr eher psychischer als körperlicher Natur, so dass verschiedene Zeiträume in diesem Text gesehen werden können, von Frühzeiten der industriellen Produktion über Glanzzeiten der Scherben bis heute.
Danke für deinen reflektierenden Kommentar und schöne Grüße, Dirk

 Perry meinte dazu am 10.07.12:
Hallo Dirk,
ja da passt wohl die letzte Undercoveraktion von Günther Wallraff beim Paketdienst GLS gut.
LG
Manfred

 Didi.Costaire meinte dazu am 10.07.12:
Ja, da hat er sich mit verrohten Sitten der neueren Zeit beschäftigt.
LG, Dirk

 EkkehartMittelberg (10.07.12)
Lieber Didi,
ich empfinde den Kontrast zwischen der Form des Sonetts und der Monotonie als sehr reizvoll.
Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 11.07.12:
Das freut mich, Ekki.
Danke und liebe Grüße, Dirk

 Bergmann (15.07.12)
Ja, treffend; ich war auch mal in so einer Mühle (Bundesministerium der Verteidigung, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bundesbildungsministerium, Barras auch ...).

... der monatliche Sold verhindert Rebellion
... die Aussicht auf Pension verhindert Rebellion

- und ich schließe mich Lothar Losloschs Vorschlag an!

LG, Uli

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.07.12:
Hallo Uli,
deine Gedanken zu V 13 gefallen mir sehr gut. Leider sprengen Pensionen oft den Rahmen
Aber wenn ich selbst Pensionsansprüche hätte, hätte ich den Vers gerne genommen... Also doch Lothar Schlussstrophe? Ich überlege es mir noch mal.
Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße, Dirk

 harzgebirgler (15.10.18)
besonders die drei o's am schluss
in 'monoton' - wie zuckerguss!

beste abendgrüße
henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.10.18:
Traf ich hier den richt'gen Ton,
zähl ich heute zu den Frohn!

Danke und beste Grüße, Dirk
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