Himmelstürmer

Schüttelreim zum Thema Alltag

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  Immer weiter
Geräte, die Planeten kennen,
und die wir mal Raketen nennen,
mal Satellit samt Shuttle-Hülle
(entwickelt in der Schüttel-Halle?),
betrachten Kosmen sehr, sehr fachlich,
höchst objektiv und fair, sehr sachlich.

Im menschlichen Kometenstadl
demgegenüber steht ’n Madel,
das sich für Venus hält und winkt.
Es grüßt die Außenwelt und hinkt,
rutscht dann dem Mars den Anus runter,
bringt zeitgleich den Uranus unter.

Nun gibt es noch die doofen Nichten,
die lieber für Ganoven dichten,
als sich zum Kommissar zu wagen.
Sie glauben Strolchen, wahrzusagen.
Ein Astrolog sieht trüben Schauer.
Das Lügen weckt in Schüben Trauer.

Der kleine Mann erregt sich wichtig,
doch auch das Licht bewegt sich richtig,
und die Rasanz des Schalles eint
allüberall, wo alles scheint:
Die Sterne am aparten Himmel
erleuchten jeden

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (25.07.12)
Grandios geschüttelt!
LG, Uli

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Das klingt gut. Danke, Uli!
Schöne Grüße, Dirk

 Didi.Costaire antwortete darauf am 16.08.12:
Erst nach deiner Wiederholung des Wortes im heutigen Kommentar ist mir ein entsprechendes Lichtlein aufgegangen, Uli. Natürlich schreit das nach Schüttelreimes über Andis schwierige Kindheit mit der finalen Erkenntnis
doch irgendwann ist Andi groß.
Sein Lebensweg wird grandios.

Danke für die Inspiration!

 loslosch (25.07.12)
die pünktchen am ende fehlen. somit kanns nie und nimmer P18 sein. lo

ps: venus, mars. du hast zwei der höchsten röm. götter beleidigt.

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 25.07.12:
Ja, was da steht, ist auf jeden Fall jugendfrei. Und ich hoffe, auch die römischen Götter sind milde gestimmt.
Danke für deinen Kommentar und schöne Grüße, Dirk
Regentrude (52)
(25.07.12)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 25.07.12:
Wie ich sehe, hast du die Feinheit der Formulierung zielsicher erkannt.
Danke für deine Worte und schöne Grüße, Dirk

 Songline (25.07.12)
Hiermit fängt mein Tag doch gut an
Danke und liebe Grüße
Song

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 25.07.12:
Das freut mich, Song!
Danke und liebe Grüße, Dirk
SigrunAl-Badri (52)
(25.07.12)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Das ist schön!
Danke und liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg (25.07.12)
Deine Sterne haben mich erleuchtet.
Schöne Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Das ist doch was, lieber Ekki.
Danke für deine Worte und schöne Grüße, Dirk

 Irma (25.07.12)
Fühle mich beim Lesen ziemlich durchgeschüttelt, mir wird All-mählich schwindelig! LG BirmchenIrmchen

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Das kann bei dem Thema jedem passieren! Bedenklich wäre es nur dann, wenn es vom Allkohol käme.
Allerbeste Grüße, Dirk

 ViktorVanHynthersin (25.07.12)
Und ich dachte, da oben gibt es nur Schäfchenwolken ))
Herzlichst
Viktor

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Vielleicht sollte ich auch mal versuchen, Mythen wie nachtwandernde Schäfchen und kinderbringende Störche durchzuschütteln...
Das klingt aber schwierig.
Schön jedenfalls, dass dir dieses Gedicht gefällt.
Herzliche Grüße, Dirk
magenta (65)
(25.07.12)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Danke für all das ganze Lob, Heidrun!
Liebe Grüße, Dirk

 Skala (25.07.12)
Grins. Und so klappt das Lachen auch ein einem weniger lustigen Tag... danke! Aparter Himmel, also wirklich... :D
LG Ranky.

 tueichler meinte dazu am 25.07.12:
Freiheit für die Sinne!
- Sinnfreiheit :)

Klasse!

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.07.12:
Danke, Ranky! Es scheint, diese sehr spezielle Formulierung bleibt im Gedächtnis.
@ tueichler: Auch an dich besten Dank für deine tiefschürfende Analyse in wenigen Worten.
Schöne Grüße, Dirk

 tueichler meinte dazu am 26.07.12:
Lieber Dirk,

es wird viel Gedöns geschrieben, das meiste versteh ich nicht. Aber die Welt wäre traurig, wenn nicht Sinnfreiheit ihren Platz hätte. Ich bin ein bekennender Verfechter derselben. Gerade Sinnfreiheit hält uns den Spiegel unserer Verkopftheit vor - das brauchen wir!

Schöne Grüße,

Tom :)

 Didi.Costaire meinte dazu am 26.07.12:
Hallo Tom,
Sinnfreiheit ist ein hübsches Wort für gepflegten Unsinn mit Köpfchen.
Liebe Grüße, Dirk

 styraxx (26.07.12)
Ich staune immer wieder Dirk,
wie du Ungereimtes in Gereimtes verwandelst -
hier einmal mehr spitzfindig. LG

 Didi.Costaire meinte dazu am 26.07.12:
Ja, daran habe ich immer wieder viel Spaß.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
Lena (58)
(29.07.12)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 29.07.12:
Hallo Arja,
das freut mich sehr und ich bedanke mich
mit himmelhochjauchzenden Grüßen.
Dirk

 plotzn (29.07.12)
Die Sterne am aparten Himmel
erleuchten jeden
Also, ich muss doch bitten, Herr Costaire!
Was noch so im Getümmel lag
an diesem heißen Lümmeltag?

Klasse geschüttelt, lieber Dirk!

lg Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 30.07.12:
Hallo Stefan,
es klingt doch eigentlich ganz romantisch.
Tja, hier habe ich eine spezielle Möglichkeit der Beendigung eines Gedichtes gefunden, die eigentlich nur der Schüttelreim bietet, und ich hatte natürlich diebische Freude dran.
Schön, dass es auch dir gefällt.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 30.07.2012)

 Matthias_B (11.09.12)
Es sind hier Stilfiguren enthalten: Repetitio (VZ 3), Klimax (VZ 5/6), Hyperbel (VZ 6), Parallelismus (VZ 11 und 12, VZ 19 und 20), Polysemie (VZ 12, letzte VZ), Diarese (VZ 13-16), Elision (VZ 17, wegen der figura etymologica-ähnlichen Verknüpfung mit "Lügen"), syntaktische Konversion (VZ 18), Emphase (zugleich (anzügliche) Allusion in Verbund mit der letzten VZ?, VZ 19), Binnenreim (VZ 20), Anti-Klimax (VZ 22) und Aposiopese (letzte VZ (deren vollständige Form eindeutig antizipiert wird (wie man an den Kommentaren sieht))). 'S ganze Gedicht steht formal natürlich im Zeichen der speziellen Doppelreime, bei welchen die Anfangskonsonanten (außer VZ 3 und 4, übergreifende Assonanz, und VZ 11 und 12/ VZ 21 und 22, ebenfalls der "Knacklaut") der betonten Silben vertauscht werden. In der vierten VZ wechselt ebengleich das Schwa graphematisch den Platz und steht jetzt vor dem Liquid. Hinsichtlich der Bildlichkeit stehen hauptsächlich Personifikation (VZ 1, 5, 18), Periphrase (VZ 1), Dysphemismus VZ 7 (mit ironischem Anklang an den "Komödienstadl")), Metonymie (VZ 9, VZ 15), generaliserende Synekdoche (VZ 10, VZ 17) und Antithese (VZ 14 und 15) zu Buche. Die Schwierigkeit liegt darin, um die anvisierten Schüttelreime inhaltlich einigermaßen zusammenhängende Verse bzw. Strophen aufzubauen, was hier geklappt hat, da Kosmos und BetrachterInnen semantisch aufeinander bezogen werden (z.B. durch den Glauben bzw. den fehlenden Glauben an die "[ W]ahr[sagerei]" in der dritten S). Gelungen!

 Didi.Costaire meinte dazu am 12.09.12:
Danke für diesen Hammerkommentar, Matthias, über den ich mich sehr freue!
Du hast das Gedicht ganz genau gelesen. Deine Analyse ist extrem gründlich und geht auf fast alle Feinheiten ein, so dass ich nur noch Kleinigkeiten hinzufügen könnte wie die Schreibweise der Überschrift, die unterschiedliche Worttrennungen erlaubt, die Elision in V8, die neben der technischen Notwendigkeit die von dir angesprochene Ironie verstärkt, und schließlich die weiche Aussprache des Buchstaben f in V13, die Gleiches bewirken soll.
Schöne Grüße, Dirk

 Matthias_B meinte dazu am 12.09.12:
Dz, den Titel vergessen; klar, den sollte man bei der Interpretation stets miteinbeziehen. Gibt es eigentlich schon den Schüttelreim fiese Nase - Niesephase (fiel mir gestern ein)?

Viele Grüße

 Didi.Costaire meinte dazu am 13.09.12:
Im Prinzip müsste jeder Schüttelreim, der aus normalen, vollständigen Wörtern besteht, schon mal benutzt worden sein, wie jeder schlichte Reim auch. Und Nasen sind ganz gut zu schütteln. Die fiese Nase habe ich bei Google aber nicht entdeckt. Nur ein fieser Dürer ist mir dort aufgestoßen.
(Antwort korrigiert am 13.09.2012)
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