Die bittere Pille des Kami

Kurzprosa zum Thema Chaos

von  Anifarap

Die Sonne ist versunken. In ein dunkles, tiefblaues bis pechschwarzes Meer und ihr Wiedererscheinen ist ungewiss.
Unter meinen Füssen zerbricht das Gras, blutet farblos und still. Um mich herum ein dunkler Frieden. Die Dämmerung eines Augusttages, schwach blinken die anderen Sonnen, ferner als je zuvor und unter meiner sonnenverwöhnten Haut verfärbt sich die Aderwelt schwarz, als hätte ein Oktupus seine Anwesenheit darin verwischt.
Es regnet Scherben aus der Brust.
Die Knie geben nach.
Nur ein helles Band leuchtet um mein Herz, bindet mich an Dich, an die Welt, die mir nun wie ein Traum erscheint, in dem nur Du leuchten kannst.
Alles vibriert in mir, so kurz vor dem Zerfall.
Zerbechen meine Pupillen, werden finster. Wollen fort.
Nur Du hältst mich.
Das Gift von meinen Spiegeln tupfend. Hält mich Dein Licht.
Willenlos bin ich, kann nicht stehen zwischen den Welten.
Deine Lippen arbeiten an einem neuen Dasein.
Zu spät hast Du die Tiefe erkannt, als meine Türen aufgebrochen wurden.
Deine Wache sabotiert, im Tuch der Nacht.
So ist sie.
Die bittere Pille des Kami.


Anmerkung von Anifarap:

8.8. 12

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