Aus Senecas Brief an die Krankenversicherung

Satire zum Thema Gesundheit

von  loslosch

Nihil aeque sanitatem impendit quam remediorum crebra mutatio (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Nichts behindert die Gesundheit in gleicher Weise wie der häufige Wechsel der Medikamente.

Soweit der Auszug aus Senecas Petitionsschrift an die gesetzliche Krankenversicherung in Rom. Dem Staatsmann war aufgefallen, dass die römischen Doctores sich gegenüber ihren Patienten als äußerst willfährig erwiesen hatten. Dem sollte Einhalt geboten werden. Aus unerlaubten Mitschnitten waren ihm zuvor vertrauliche Tondokumente zugespielt worden, wie z. B. dieses:

"Herr Doktor, das Mittel hat nicht angeschlagen." - "Da hätten wir ein feines anderes aus der Giftküche von Mutter Natur. Darf es auch ein bisschen teurer sein?" - Herr Doktor, können Sie es empfehlen?" - "Ich habe bisher noch keine praktischen Erfahrungen sammeln können. Aber den Vesuv (undeutlich, wohl Versuch) sollte es wert sein." - "Und woher stammt dieses neue Naturmittelchen?" - "Meine privat angestellten Kräutersammler entdeckten es jüngst unweit des Rubikon." - "Vielen Dank, Herr Doktor. Für mich sind jetzt die Würfel gefallen."


Anmerkung von loslosch:

Alea iacta est, der Würfel ist geworfen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (16.09.12)
Eine kühne, aber sehr anregende Aktualisierung. Caesar lässt grüßen. - Dem Verzweifelten wird Senecas vernünftige Erkenntnis egal sein, ihm wird es gleichgültig sein, ob das neue Mittel unweit oder jenseits des Rubicon gefunden wurde oder ob es etwas teurer ist; er wird es in jedem Falle erwerben, solange er noch würfeln kann.

 loslosch meinte dazu am 16.09.12:
... solange er noch würfeln kann ...

er muss auch bis 6 zählen können. ich darf mich korrigieren: es soll demente geben, die das kleine einmaleins beherrschen. t.t. lo

 Bergmann (16.09.12)
Einer deiner schönsten Lotinos. Soviel sehr spielerischen Wortwitz hatte ich dir nicht zugetraut, echt.
ttU

 loslosch antwortete darauf am 16.09.12:
weiterer stolperstein: die römer konnten deutsch. danke, uli lo
AronManfeld (43)
(16.09.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch schrieb daraufhin am 16.09.12:
jetzt müsste ich nachforschen, ob seneca auch vor dem häufigen wechsel der krankenkasse gewarnt hatte. tja, diese riesenkrake. lo
Gruszka (62) äußerte darauf am 16.09.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch ergänzte dazu am 16.09.12:
die kk werden sagen: unser notgroschen. die vorstände mit den üppigen gehältern: unsere gehälter sind spiegel unserer großartigen leistungen. lo
AronManfeld (43) meinte dazu am 16.09.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 16.09.12:
versteht lo spaß? ja.

 Georg Maria Wilke (16.09.12)
Mehr als aktuell, lieber lo
Liebe Grüße, Georg

 loslosch meinte dazu am 16.09.12:
wenn alles passt, vermag satire zum lachen und zum weinen zu bringen. Danke dir, georg lo
(Antwort korrigiert am 16.09.2012)
Regentrude (53)
(16.09.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 16.09.12:
auweia, ich lese aufmerksam ...

zu grünenthal chemie: deren schuld und versagen in den 1960er jahren ist unendlich groß. das bedürfnis vieler patienten, sich wegen jedem zipperlein (hilfe, ich kann nicht einschlafen) therapieren zu lassen, ist hochentwickelt.

oje, ich muss schnell zum doktor. verdammt, heute ist sonntag ... merci, madame lo
Regentrude (53) meinte dazu am 16.09.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 16.09.12:
dextro-dingsbums ...

jojo-kurt. sehr anregend:

lehrerin zu den i-dötzen: sagt mal eure namen.

ich heiße achim. - lehrerin: das heißt jo-achim.

ich heiße hannes. - das heißt jo-hannes.

nun kommt kurti: ich heiße joghurt.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram