The Final Countdown.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Wenn man nur erstmal den Anfang macht. Die Flasche aufschraubt und die hochprozentige Flüssigkeit in sich hineinschüttet, dann ist es so einfach. Zu begreifen. Auszuhalten. Den Schmerz zu vergessen.

In Blut geschriebene, vergilbte Seiten starren dich an. Aus deinem Innersten. Verdammnis, die nicht nach Außen dringen kann. In tiefschwarze Wolken eingebunden, strahlt dein Name unsichtbar neben den Sternen.

Menschen und Begegnungen verblassen unter dem Aufschlag deiner Tränen. Farben verlaufen. Der Schmerz zieht sich enger, formatiert sich neu. Schreie pressen sich an deine Kehle.
Die Finger graben sich tiefer in die Haut. In die leeren Seiten.

Zerfetzte Momenbruchstücke. Der Duft von Herbstregen über dem alten Maisfeld. Untergehende Abendsonne.

Erinnerung.

Gräber und Schluchten tun sich auf. Verschlucken die zierlichen, schwarzen Worte des Papiers. Zeit und Leben rinnen unaufhaltsam durch deine Hände. Schnitte und Striemen bleiben.

Während du auf die Leere blickst, verfällt dein Geist dem heilenden Schmerz. Ein Misch aus Hass und Depression. Nur irgendwie tiefer gehend. Alles lebendige aus dir herausreißend.

Und du blätterst hastig durch die Seiten. Folgst einer Spur, zu dir zurück. Verlierst dich zwischen Traum und Angst.

„Am Ende jeden Buches steht ein Punkt. Ein Fakt. Keine Zweifel. Endgültigkeit.“

Du drehst das Messer lächelnd zwischen deinen kalten Händen.

Das Buch verschlossen.


„This is the final cut.“

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(21.10.12)
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