Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Nichtwissen?
Text zum Thema Selbstbestimmung
von cassi
Anmerkung von cassi:
http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_Nichtwissen
http://www.tagesspiegel.de/politik/gesetzentwurf-innenministerium-weist-kritik-an-hiv-zwangstest-zurueck/7461948.html
http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?&cmd=get&id=857392&identifier=f0eade9f7b110321247e10f7c30bb498
http://www.narcotics-anonymous.de/
Kommentare zu diesem Text
Vielleicht ist die Thematik nicht für alle Menschen von Interesse. Aber die wenigen, welche das interessieren könnte, sollten es gelesen haben, finde ich, weil der Text stilistisch in meinen Augen 1A ist.
dankeschön für deinen kommentar, das lob. ja, mal davon abgesehen, dass es ein etwas längerer text ist (was ja wohl auch schon abschreckt, habe ich gehört), ist die thematik bestimmt nicht für jeden etwas. es freut mich wirklich sehr, dass dir der stil gefällt!!
(Antwort korrigiert am 23.12.2012)
(Antwort korrigiert am 23.12.2012)
Tippo. Guckst du Privatkommentar.
Halte diese Erzählung nach wie vor für überaus lesenswert.
(Kommentar korrigiert am 14.01.2014)
Halte diese Erzählung nach wie vor für überaus lesenswert.
(Kommentar korrigiert am 14.01.2014)
Die in den Worten "An Herrn Doktor Assistenzarzt M. und Herrn Chefarzt H. der Halboffenen/Suchtstation: ich nehme nichts zurück und würde auch bei zukünftigen Aufenthalten in ihrem Haus so herum zicken. Aus Prinzip!" dokumentierte kämpferische Haltung gefällt mir immer wieder. Hoffentlich bewahrst du diese Kraft und findest dank ihr und anderen glücklichen Fügungen dich selbst und deinen Frieden mit dir und deinem Leben. Du bist ein wundervoller Mensch.
Das ist schon ein heftiger Text, auch wenn er mit leichter Hand geschrieben ist (Vorschlag: Füge bei Absätzen ab und zu eine Leerzeile ein, das macht sie besser lesbar).
Ich nehme dir auch vollends ab, dass du all das so erlebt und empfunden hast. Auf der anderen Seite kann ich es durchaus nachvollziehen, dass in einem Krankenhaus bei Patienten, die nicht klar ansprechbar sind, ein HIV-Test gemacht wird, ganz einfach weil auch das Personal abgesichert werden muss. Aber das betrifft dann nur den ersten Test und sagt auch nichts über einen Zwangstest, was sicherlich eine ganz 'schöne' Grauzone ist. Dennoch stelle ich mir als Leser die Frage, ob das alles so gewesen ist.
Was ich jedoch sehr beunruhigend finde, dass es in diesem Krankenhaus nicht um das Wohl der Patienten geht, sondern darum, dass diese sich 'pflegeleicht' verhalten und keinen Ärger machen. Eine solche 'Behandlung' ist doch sehr zweifelhaft, weil sie nur an der Oberfläche bleibt - im besten Fall - und es nur um die Behandlung von Symptomen geht.
Sicherlich erfordert die Behandlung von psychischen Störungen ein besonderes Gespür UND eine besondere Ausbildung des Personals. Nach deinem Bericht drängt sich mir der Eindruck auf, dass diese bei einem Teil des Personals nur rudimentär vorhanden war. Und dann beginnt das alte Lied, dass man von überall kennt: Wer Dinge tut (tun muss?) für die er eigentlich nicht geeignet (qualifiziert) ist, wird schnell überfordert und reagiert auch schnell aggressiv. (Denn eine gewisse Aggressivtät ist nach deinem Bericht dem Personal teilweise nicht abzusprechen.)
Das dann deinem Recht auf informelle Selbstbestimmung nicht nachgekommen wird, würde ich noch nicht einmal auf 'bösen Willen' schieben, sondern in der Überforderung begründet sehen, frei nach dem Motto: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Besser macht es das natürlich nicht wirklich.
Aber ich muss auch sagen: Deine Entschuldigung am Schluss hat etwas, denn viele würden so etwas niemals machen.
Ich nehme dir auch vollends ab, dass du all das so erlebt und empfunden hast. Auf der anderen Seite kann ich es durchaus nachvollziehen, dass in einem Krankenhaus bei Patienten, die nicht klar ansprechbar sind, ein HIV-Test gemacht wird, ganz einfach weil auch das Personal abgesichert werden muss. Aber das betrifft dann nur den ersten Test und sagt auch nichts über einen Zwangstest, was sicherlich eine ganz 'schöne' Grauzone ist. Dennoch stelle ich mir als Leser die Frage, ob das alles so gewesen ist.
Was ich jedoch sehr beunruhigend finde, dass es in diesem Krankenhaus nicht um das Wohl der Patienten geht, sondern darum, dass diese sich 'pflegeleicht' verhalten und keinen Ärger machen. Eine solche 'Behandlung' ist doch sehr zweifelhaft, weil sie nur an der Oberfläche bleibt - im besten Fall - und es nur um die Behandlung von Symptomen geht.
Sicherlich erfordert die Behandlung von psychischen Störungen ein besonderes Gespür UND eine besondere Ausbildung des Personals. Nach deinem Bericht drängt sich mir der Eindruck auf, dass diese bei einem Teil des Personals nur rudimentär vorhanden war. Und dann beginnt das alte Lied, dass man von überall kennt: Wer Dinge tut (tun muss?) für die er eigentlich nicht geeignet (qualifiziert) ist, wird schnell überfordert und reagiert auch schnell aggressiv. (Denn eine gewisse Aggressivtät ist nach deinem Bericht dem Personal teilweise nicht abzusprechen.)
Das dann deinem Recht auf informelle Selbstbestimmung nicht nachgekommen wird, würde ich noch nicht einmal auf 'bösen Willen' schieben, sondern in der Überforderung begründet sehen, frei nach dem Motto: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Besser macht es das natürlich nicht wirklich.
Aber ich muss auch sagen: Deine Entschuldigung am Schluss hat etwas, denn viele würden so etwas niemals machen.
"Das ist schon ein heftiger Text, (...)."
- Erledigt!
Danke, hätte ich eigentlich auch selber drauf können, wurde ich doch schon mal beim Gestalten einer Alliseite auf sowas hingewiesen!
"Ich (...)."
- Wie gesagt, beim ersten Test sehe ich es (fast) noch ein, beim zweiten finde ich es doch arg fragwürdig, dass man mich nicht drum gebeten hatte, zumal ich dem Arzt, der mich im nachhinein über den ersten Test aufgeklärt hatte, durchaus gesagt hatte, dass es okay sei, weil mich im Zweifel Bluttests aller Art schlicht interessieren.
Deswegen finde ich es ja so unverständlich, dass dann der zweite Test quasi heimlich gemacht wurde! Aber möglicherweise wussten sie, dass ich es erstens hätte ablehnen dürfen und dass sie zweitens keine wirkliche Begründung gehabt hätten (selbst wenn mein Test positiv ausgefallen wäre, hätten sich der Polizist und die Krankenschwester im Zweifel sowieso noch selbst testen lassen müssen um sicher zu gehen! Trotzdem finde ich einfach, solche Tests sollte man prinzipiell mit einem Patienten absprechen. Nur meine bescheidene, laienhafte Meinung.
Ansonsten, klar, ist natürlich nur meine ganz persönliche, subjektive Sichtweise, aber ich hab versucht so objektiv wie möglich zu bleiben (mag nicht immer ganz gelungen sein, war aber zumindest das Objektivste, das ich hinbekommen habe). Manches habe ich nicht einmal erwähnt, weil es eben (möglicherweise) dann doch unter das Stichwort Wahnsinn fällt. Oder zumindest könnte ich nicht mit Sicherheit sagen, dass es real war. Deswegen habe ich solche Aspekte schon vorsätzlich weggelassen ( bspw. meine Motive, warum ich mir den Rasierer hab aushändigen lassen wollen, da würde ich nicht beschwören können, was real war und was nicht, leider!)
"Was(...)"
- Das hing tatsächlich z.T. stark davon ab, mit wem man es grad zu tun hatte, es gab halt solche und solche und ich würde dem Personal im Zweifel zumindest immer zu Gute halten, dass es ein stressiger Job ist und man auch nicht immer so kann, wie man vielleicht gerne möchte. Zumal ich heute denke, dass die Situation doch durchaus noch ein wenig komplizierter war, als "nur" eine Psychose. Aber das wäre ein anderes Thema. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass einige durchaus bemüht waren, einen ordentlichen Job zu machen (und manche haben das ja auch!). Auch andere Patienten haben Kritik geäußert und danach wurde wohl auch versucht darauf einzugehen (zumindest bis zu einem gewissen Grad). Nicht immer und bei allen Kritikpunkten, aber ein bisschen wenigstens.
"Sicherlich (...)"
- Würde ich dir z.T. zustimmen, z.T. nicht. War auch wieder sehr davon abhängig, mit wem man es grad zu tun hatte. Und ich denke, ein wirkliches Problem war, dass eben Ferien-/Urlaubszeit war. Dadurch hatte ich es z.T. mit häufig wechselndem Personal zu tun. Manche waren auch durchaus sehr bemüht. Ich denke, ein Problem ist auch, dass man wohl irgendwann ein bestimmtes, teilweise wohl mit Vorurteilen behaftetes Bild von den Patienten hat, das nicht unbedingt auch der Realität entsprechen muss. Mag daran liegen, dass man irgendwann einfach abstumpft (verstehe ich bis zu einem gewissen Grad, da man ohne eine gewisse Routine und emotionalem Abstand zum Patienten sicher bald ausgebrannt sein dürfte. Das sollte aber eigentlich wohl kein Grund sein, nur nach einem bereits vorhandenem, aber nicht reellen Bild von Patienten allgemein zu urteilen!
"Das (...)"
- Mag sein, zumal ich ein eher kritischer Patient bin, der bestimmt sehr, sehr nervig sein kann (ist).
(Jaja, immer diese Querulanten ...! gg)
"Aber(...)"
- Es war ja wirklich nicht böse gemeint, ich bin normalerweise ein recht friedfertiger Mensch! Aber er hatte "Geschlossene" gesagt und der Schwester einen Blick zugeworfen ... *blush*
Es war gewissermaßen irgendwie "Notwehr" (oder das, was ich in dem Moment wohl dafür hielt) oder so ähnlich. Natürlich im juristischen Sinne recht fragwürdig, aber so habe ich das halt damals irgendwie empfunden.
Danke dir für deinen wirklich ausführlichen Kommentar und deine sehr aufmerksame Auseinandersetzung mit meinem Text!
Auch für den Privaten!
cassi
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)
Ist as hier Ich-Erzähler = Autor?
So oder so: Es sind eine Menge Rechtschreibfehler drin und "stilistisch 1A" ist der Text sicherlich auch nicht.
So oder so: Es sind eine Menge Rechtschreibfehler drin und "stilistisch 1A" ist der Text sicherlich auch nicht.
Beeindruckende Feststellung.
Beeindruckend auch die Geschwindigkeit, mit der du zu einem meiner Texte gefunden hast nach dem Kommentar bei Jacks 'Text'.
Dir auch einen schönen Sonntag noch
cassi
Beeindruckend auch die Geschwindigkeit, mit der du zu einem meiner Texte gefunden hast nach dem Kommentar bei Jacks 'Text'.
Dir auch einen schönen Sonntag noch
cassi
"Ist as hier Ich-Erzähler = Autor?"
Aber wollnwa mal heute nich so sein:
Ja.
cassi
Aber wollnwa mal heute nich so sein:
Ja.
cassi
Okay, dann muss ich mich ausklinken, sorry. Sorry auch wegen des fehlenden "d"!
Aber von Jack bis hier sind's nur zwei,drei Klicks, ist keine Hexerei!
Aber von Jack bis hier sind's nur zwei,drei Klicks, ist keine Hexerei!
"Okay, dann muss ich mich ausklinken, sorry. "
Das ist völlig in Ordnung, auch wenn ich eine Begründung für dein 'an dieser Stelle um Entschuldigung bitten' durchaus 'sonntäglich nett' gefunden hätte.
Ich habe dich weder um einen Kommentar hier gebeten, noch lege ich besonderen Wert darauf, dass du hier kommentierst. Oder das nicht machst. Es ist mir relativ egal.
Das hast du also ganz freiwillig und eigeninitiativ gemacht. Oder?
Wofür bittest du also mit deinem 'sorry' an dieser Stelle um Entschuldigung? Für dein 'Ausklinken vom Kommentieren' oder für deine 'Scheu vor Texten, in denen der Ich-Erzähler=der Autor ist'?
Es ist in Ordnung, man muss derartige Texte nicht mögen, DU musst derartige Texte nicht mögen! Du darfst das auch ganz legitim einfach nicht mögen, nicht kommentieren, du musst es nicht einmal lesen, auch das ist absolut okay!
"Sorry auch wegen des fehlenden "d"!"
Entschuldigung angenommen.
cassi
Das ist völlig in Ordnung, auch wenn ich eine Begründung für dein 'an dieser Stelle um Entschuldigung bitten' durchaus 'sonntäglich nett' gefunden hätte.
Ich habe dich weder um einen Kommentar hier gebeten, noch lege ich besonderen Wert darauf, dass du hier kommentierst. Oder das nicht machst. Es ist mir relativ egal.
Das hast du also ganz freiwillig und eigeninitiativ gemacht. Oder?
Wofür bittest du also mit deinem 'sorry' an dieser Stelle um Entschuldigung? Für dein 'Ausklinken vom Kommentieren' oder für deine 'Scheu vor Texten, in denen der Ich-Erzähler=der Autor ist'?
Es ist in Ordnung, man muss derartige Texte nicht mögen, DU musst derartige Texte nicht mögen! Du darfst das auch ganz legitim einfach nicht mögen, nicht kommentieren, du musst es nicht einmal lesen, auch das ist absolut okay!
"Sorry auch wegen des fehlenden "d"!"
Entschuldigung angenommen.
cassi
"Aber von Jack bis hier sind's nur zwei,drei Klicks, ist keine Hexerei! "
Für 'Hexerei' hab ich deine Geschwindigkeit auch 'eher nicht so' gehalten.
Lediglich die Priorität, die du dem ganzen eingeräumt hast, fand ich sehr beeindruckend, finde ich immernoch recht beeindruckend, diese Art der Geschwindigkeit, die 'prioritäre', 'taktisch oder strategische Geschwindigkeit' gewissermaßen.
Die rein physische Geschwindigkeit: 'eher nicht so beeindruckend'.
cassi
Für 'Hexerei' hab ich deine Geschwindigkeit auch 'eher nicht so' gehalten.
Lediglich die Priorität, die du dem ganzen eingeräumt hast, fand ich sehr beeindruckend, finde ich immernoch recht beeindruckend, diese Art der Geschwindigkeit, die 'prioritäre', 'taktisch oder strategische Geschwindigkeit' gewissermaßen.
Die rein physische Geschwindigkeit: 'eher nicht so beeindruckend'.
cassi
Ich kommentiere grundsätzlich sehr ungern Texte, wo Ich-Erzähler und Autor identisch sind, das ergibt nur äußerst frustierend fruchtlose Diskussionen.
Aber wir sind uns ja einig, also ist alles okay. Schönen Sommersonntag noch!
Aber wir sind uns ja einig, also ist alles okay. Schönen Sommersonntag noch!