Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Nichtwissen?

Text zum Thema Selbstbestimmung

von  cassi

Grauzonenbasisforschung
Diesen Sommer war ich wegen einer Psychose im Krankenhaus. Zwangsweise. Dort wurden zwei HIV-Tests gemacht. Der erste bei der Aufnahme, als ich noch nicht  zurechnungsfähig/einwilligungsfähig war (ich war sowohl noch wahnhaft, stand aber ebenfalls auch noch unter der Wirkung von zwangsweise intravenös verabreichten Tranquilizern, nämlich Lorazepam ('Tavor') und Haloperidol ('Haldol'), ich galt (zurecht) als 'nicht einwilligungsfähig'.  Der zweite Test wurde ein paar Wochen später gemacht, weil scheinbar die Ergebnisse des ersten Tests abhanden gekommen waren.

Eingeliefert wurde ich mit der Polizei. Nach dem Wochenende (Freitag Abend war die Aufnahme im Khs.), also am Montag oder Dienstag, bekam ich dann endlich auch den Beschluss des Amtsgerichts zugestellt, der besagte, dass ich einen Monat zwangsweise dort zu bleiben habe. (Sollte, theoretisch zumindest, bereits spätestens am Folgetag der Einlieferung, also in meinem Falle Samstag, vorliegen. Gewissermaßen also schon eine erste Grauzone. Freiwilligkeit, zwangssediert und zwangsfixiert bei Aufnahme?!) Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht einwilligungsfähig, weder, was den Krankenhausaufenthalt selbst, noch was den (ersten) HIV-Test anging. Was aber eine Schwester auch nicht daran gehindert hatte, mir einen Rasierer auszuhändigen, als ich sie danach fragte, weil ich in eben jenem Zustand auf die glorreiche Idee kam, ich müsse mich rasieren. Meine Beine sahen danach aus wie in einen Häcksler geraten!! (Blutig ist garkein Ausdruck! Gott sei dank drang der Schmerz irgendwann soweit zu mir durch, dass ich diese Aktion eigenmächtig abgebrochen habe, die Narben hiervon werden mich allerdings wohl noch einige Zeit lang begleiten). Auf die Frage, wie dieses möglich sein kann, bekam ich später die Antwort: 'Na, da können Sie doch mal sehen, wieviel Vertrauen wir zu Ihnen haben'. Für einen (zeitlich begrenzten) Ausgang (in Begleitung) von der Geschlossenen, hatte das Vertrauen zu diesem Zeitpunkt dann allerdings leider doch noch nicht gereicht.  (Wenn man mal von einem CT-Termin absieht, Mittwoch oder Donnerstag nach Einlieferung oder so, der immerhin einen Gang quer über den Krankenhausparkplatz beinhaltete!). Schade eigentlich! Raus durfte ich dann das erste Mal nach ungefähr zwei Wochen. Eine Viertelstunde in Begleitung eines Pflegers raus in den Schlosspark. Eine Viertelstunde

Freiheit!! Luft!! Bewegung!!

Wiese, Vogelgezwitscher, ein Spaziergang im Park kann sehr viel Freiheit bedeuten! Und wenn es nur 15 Minuten sind! Luft! Die Luft auf der Geschlossenen ist im Hochsommer quasi komplett  sauerstoffbefreit, da kein Fenster (außer im Schwesternzimmer) weiter aufgemacht werden kann als auf Kippstellung.

Die Medikamenteneinnahme habe ich prinzipiell verweigert, obwohl mir jeden Abend eine freundliche Schwester oder ein freundlicher Pfleger mit Olanzapin hinterher gedackelt kam und mich freundlich zur Einnahme aufforderte, was ich zumeist mit einem ebenso freundlichen aber bestimmten 'Danke, aber danke nein!' quittierte, trotz der Drohung, sie bräuchten sich ja nur einen Gerichtsbeschluss besorgen, der mich zur Medikamenteneinnahme zwangsverpflichten würde. Haben sie dann allerdings doch nicht gemacht, dafür war ich wohl noch nicht verrückt genug. YEAH!

Schön auch die Rechtspflegerin (die, wohlgemerkt, meine Interessen in diesem Verfahren vertreten sollte), die meinte, 'Fr. P., nehmen Sie doch die Tabletten, Sie sind doch noch so jung!' AHA, Tabletten, weil ich ja noch so jung bin?!

Achja, bestimmte Namen von Ärzten sind in einer psychotischen Situation übrigens eher Wahn fördernd denn hilfreich. In meinem Falle bedeutete der Name meines ersten behandelnden Arztes so viel wie 'heiliger Engel', was nur begrenzt förderlich ist um in die 'Realität' zurück zu finden. (nichts gegen den Herrn Doktor, der war ganz nett und bemüht, aber der Name ...)  :D
Aber zurück zum Thema. Das mit dem HIV-Test bei Aufnahme ist an sich schon mal eine rechtliche Grauzone. Eine sehr eindeutige Situation ist es allerdings Wochen später gewesen, als dieser Test offensichtlich wiederholt wurde, weil die Ergebnisse des ersten Tests wahrscheinlich verschlampt wurden. Zu diesem Zeitpunkt war ich definitiv schon wieder einwilligungsfähig und ich bin bei der Blutabnahme davon ausgegangen, dass es sich um einen Drogentest (Cannabiskonsum soll die Psychose ausgelöst haben, deswegen wurde ich nunmehr auch nur noch als Süchtige behandelt) oder eine einfache Blutwertüberprüfung handeln würde, nicht aber um einen HIV-Test und einen Test auf Syphilis! Das wurde mir nicht gesagt und ich wurde nicht um Erlaubnis gefragt! Herausbekommen, dass diese Tests gemacht wurden, habe ich nur durch freundlich gesinnte Pfleger (vielleicht haben sie sich auch nur verquatscht), ich denke, ansonsten hätte ich von diesen Tests vermutlich niemals etwas erfahren, ich bezweifle, dass Herr Dr. M. es mir gesagt hätte! Noch interessanter waren die Aussagen des Herrn Dr. M., seines Zeichens Assistenzarzt und mein derzeitiger behandelnder Arzt (mittlerweile war er der vierte behandelnde Arzt, ich empfehle eindeutig außerhalb von Ferienzeiten wahnhaft zu werden!), über die Gründe dafür, dass diese(r) Test(s) bei mir gemacht wurde. Auf Nachfrage bekam ich die Antwort, dass man eine organische Ursache der Psychose ausschließen wollte. Warum HIV, Hepatitis und Syphilis als organische Ursachen infrage kämen, beantwortete Dr. M. damit, dass HIV Hirnabzesse verursachen könne, die ausgeschlossen werden sollten.  Bei der Syphilis käme eine Neurosyphilis infrage (was mir bekannt war, allerdings nehme ich an, dass auch diese entzündlichen Prozesse wohl im normalen Blutbild nachweisbar gewesen wären, ich hatte keine Entzündungszeichen im Blut!). Und die Hepatitis, nunja, kann wohl auch das Hirn angreifen. Auf meine Nachfrage, ob auch auf einen systemischen Lupus getestet wurde (ich wusste, dass Lupus Psychosen auslösen kann), meinte der Hr. Dr. nur, dass dieses nicht nötig gewesen sei, weil man das am normalen Blutbild sehen könne und ich ja keine Entzündungszeichen im Blut hatte. Auf meine Frage, ob das nicht auch für Hirnabszesse oder (Neuro-)Syphilis gelte, bekam ich zu hören, man könne eben nicht alle entzündlichen Prozesse im Blutbild sehen. Danach wurde mir von eben jenem Herrn Assistenzarzt gesagt, dies (der HIV-Test) sei ein Standardverfahren bei Menschen, die, wie ich, mit der Polizei eingeliefert würden. Dem wurde später auf Nachfrage beim Herrn Chefarzt von diesem widersprochen. Also, dass es ein Standardverfahren sei. Es stellte sich dann heraus, dass der Test wohl gemacht worden wäre, weil ich einen Polizisten gebissen hatte, was ziemlich sicher der Wahrheit am nächsten kommt.Oder vielleicht auch nicht. Nun ja. Was aber, ohne (schriftliche) Einwilligung von mir, zu einem (mittlerweile wieder) einwilligungsfähigen Zeitpunkt, trotzdem Unrecht ist! (Es verstößt gegen das informationelle Selbstbestimmungsrecht, bzw. das 'Recht auf Nichtwissen'. Vermutlich hätte ich ja sogar meine Einwilligung zum Test gegeben. So man mich denn gefragt hätte!) Zumal fragwürdig ist, ob erstens schon ein Virusnachweis (oder Antikörpernachweis, ich weiß nicht genau, welche Tests gemacht wurden) gelingen würde und zweitens, selbst wenn bei mir HIV nachgewiesen werden würde, der Polizist müsste sicherlich trotzdem noch einen eigenen Test machen um eine Ansteckung auszuschließen. Letztenendes waren alle Tests dann negativ. Und vermutlich vollkommen überflüssig. Und darum, dass ja auch ich mich bei dem Polizisten hätte angesteckt haben können, ging es sicherlich auch offensichtlich nicht! Mir geht es in erster Linie ums Prinzip, dieser Test hätte einfach ohne meine schriftliche Einwilligung nicht erfolgen dürfen!

Es war auch nicht ganz einfach Akteneinsicht zu bekommen, ich musste erheblich darauf drängen und man hat mir klar zu verstehen gegeben, dass sie es für unangemessen halten würden bei meinem Krankheitsbild. Aha, weil ich psychotisch gewesen war und ihrer Meinung nach suchtkrank bin, habe ich, quasi aus gesundheitlichen Gründen, am besten auf mein Recht auf Akteneinsicht zu verzichten?! Weil es meinen Gesundheitszustand möglicherweise gefährden könne? Inwiefern dieses? Nach langem Drängen und Nerven meinerseits, bekam ich dann die Akte zur Einsicht, aber ob sie dann auch vollständig war, bleibt zu bezweifeln.

Übrigens, wenn man dann auch noch zu verstehen bekommt, dass man ohne den Besuch einer Selbsthilfegruppe nicht 'ordnungsgemäß' entlassen werden könne, ist das ausgesprochen beängstigend. Für 'meinen Fall' gibt es da nur die Narcotics Anonymous und wer Langeweile hat, sollte sich diese Gruppe einfach mal antun. Ich habe selten etwas so beängstigendes und sektenartiges erlebt wie die NAs und dass dort vom Krankenhaus aus Menschen in einer (Sucht-)Notlage (zwangsweise bzw. mindestens unter einem gewissen Druck!) hingeschickt werden, finde ich persönlich ausgesprochen unverantwortlich! Ein für mich nahezu traumatisches Erlebnis, diese Selbsthilfegruppe! An dieser Stelle möchte ich anregen Alternativen zu NA zu bieten, sei es staatlich/klinisch, sei es in Form neu gegründeter, unabhängiger (Selbsthilfe-) Gruppen, sei es allgemein andere Anlaufstellen zu schaffen. Dass es in Berlin ausschließlich diese eine Gruppe für Suchterkrankte, Nichtalkoholiker über 27 gibt, ist eigentlich unvorstellbar! Ich habe allerdings für mich persönlich beschlossen, dass Selbsthilfegruppen nicht so meines sind, spreche aber hier natürlich nur für mich. Anderen mag das helfen. Vielleicht. Vielleicht werden sie auch nur in eine neue Abhängigkeit, nämlich die von der Gruppe, gebracht. Und ich sehe hier doch große Defizite und Probleme, schon aufgrund der "Monopolstellung" dieser Gruppe!!
Den sogenannten 'spD' (sozial-psychiatrischer Dienst) habe ich auch nicht ganz begriffen. Der Bericht vom spD ist voller Halb- und Unwahrheiten, beim spD selber gibts keine Akten, nur das, was in der Krankenhausakte vorlag. Vieles in diesem Bericht des spD beruht auf Hörensagen (von Ärzten, Polizeibeamten). Ab welchem Zeitpunkt der spD in meinen Fall hinzu gezogen wurde, war nicht nachvollziehbar. Ein echt seltsamer Verein!

Dass ich bei Einlieferung deutlich unter 50 Kilo auf die Waage gebracht hatte, hatte anfangs niemanden interessiert und erst auf Nachfrage von Angehörigen wurde ich relativ  regelmäßig gewogen. Immerhin habe ich dann im Laufe des Aufenthalts dort auch fast 10 Kilo zugenommen. Ist ja zumindest auch schon mal was.

Zuguterletzt möchte ich nun noch an dieser Stelle sowohl den Polizisten, den ich gebissen, als auch die Schwester, die ich gekratzt habe, um Verzeihung bitten, ich wollte bestimmt niemanden vorsätzlich verletzen, das ist normalerweise nicht meine Art! Ich denke, ich habe mich in dem Moment in die Ecke gedrängt gefühlt und gewehrt!

An Herrn Doktor Assistenzarzt M. und Herrn Chefarzt H. der Halboffenen/Suchtstation: ich nehme nichts zurück und würde auch bei zukünftigen Aufenthalten in ihrem Haus so herumzicken. Aus Prinzip!

Und nun noch einen Gruß an alle Verrückten und Bekloppten dieser Welt: Lasst euch nicht unterkriegen! Ihr wisst ja:
Alle Irre!!


Anmerkung von cassi:

http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_Nichtwissen

http://www.tagesspiegel.de/politik/gesetzentwurf-innenministerium-weist-kritik-an-hiv-zwangstest-zurueck/7461948.html

http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?&cmd=get&id=857392&identifier=f0eade9f7b110321247e10f7c30bb498

http://www.narcotics-anonymous.de/

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (23.12.12)
Vielleicht ist die Thematik nicht für alle Menschen von Interesse. Aber die wenigen, welche das interessieren könnte, sollten es gelesen haben, finde ich, weil der Text stilistisch in meinen Augen 1A ist.

 cassi meinte dazu am 23.12.12:
dankeschön für deinen kommentar, das lob. ja, mal davon abgesehen, dass es ein etwas längerer text ist (was ja wohl auch schon abschreckt, habe ich gehört), ist die thematik bestimmt nicht für jeden etwas. es freut mich wirklich sehr, dass dir der stil gefällt!! :)
(Antwort korrigiert am 23.12.2012)

 Dieter Wal (14.01.14)
Tippo. Guckst du Privatkommentar.

Halte diese Erzählung nach wie vor für überaus lesenswert.
(Kommentar korrigiert am 14.01.2014)

 Dieter Wal antwortete darauf am 18.05.14:
Die in den Worten "An Herrn Doktor Assistenzarzt M. und Herrn Chefarzt H. der Halboffenen/Suchtstation: ich nehme nichts zurück und würde auch bei zukünftigen Aufenthalten in ihrem Haus so herum zicken. Aus Prinzip!" dokumentierte kämpferische Haltung gefällt mir immer wieder. Hoffentlich bewahrst du diese Kraft und findest dank ihr und anderen glücklichen Fügungen dich selbst und deinen Frieden mit dir und deinem Leben. Du bist ein wundervoller Mensch.

 TrekanBelluvitsh (16.04.14)
Das ist schon ein heftiger Text, auch wenn er mit leichter Hand geschrieben ist (Vorschlag: Füge bei Absätzen ab und zu eine Leerzeile ein, das macht sie besser lesbar).

Ich nehme dir auch vollends ab, dass du all das so erlebt und empfunden hast. Auf der anderen Seite kann ich es durchaus nachvollziehen, dass in einem Krankenhaus bei Patienten, die nicht klar ansprechbar sind, ein HIV-Test gemacht wird, ganz einfach weil auch das Personal abgesichert werden muss. Aber das betrifft dann nur den ersten Test und sagt auch nichts über einen Zwangstest, was sicherlich eine ganz 'schöne' Grauzone ist. Dennoch stelle ich mir als Leser die Frage, ob das alles so gewesen ist.

Was ich jedoch sehr beunruhigend finde, dass es in diesem Krankenhaus nicht um das Wohl der Patienten geht, sondern darum, dass diese sich 'pflegeleicht' verhalten und keinen Ärger machen. Eine solche 'Behandlung' ist doch sehr zweifelhaft, weil sie nur an der Oberfläche bleibt - im besten Fall - und es nur um die Behandlung von Symptomen geht.

Sicherlich erfordert die Behandlung von psychischen Störungen ein besonderes Gespür UND eine besondere Ausbildung des Personals. Nach deinem Bericht drängt sich mir der Eindruck auf, dass diese bei einem Teil des Personals nur rudimentär vorhanden war. Und dann beginnt das alte Lied, dass man von überall kennt: Wer Dinge tut (tun muss?) für die er eigentlich nicht geeignet (qualifiziert) ist, wird schnell überfordert und reagiert auch schnell aggressiv. (Denn eine gewisse Aggressivtät ist nach deinem Bericht dem Personal teilweise nicht abzusprechen.)

Das dann deinem Recht auf informelle Selbstbestimmung nicht nachgekommen wird, würde ich noch nicht einmal auf 'bösen Willen' schieben, sondern in der Überforderung begründet sehen, frei nach dem Motto: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Besser macht es das natürlich nicht wirklich.

Aber ich muss auch sagen: Deine Entschuldigung am Schluss hat etwas, denn viele würden so etwas niemals machen.

 cassi schrieb daraufhin am 16.04.14:
"Das ist schon ein heftiger Text, (...)."

- Erledigt!

Danke, hätte ich eigentlich auch selber drauf können, wurde ich doch schon mal beim Gestalten einer Alliseite auf sowas hingewiesen!

"Ich (...)."

- Wie gesagt, beim ersten Test sehe ich es (fast) noch ein, beim zweiten finde ich es doch arg fragwürdig, dass man mich nicht drum gebeten hatte, zumal ich dem Arzt, der mich im nachhinein über den ersten Test aufgeklärt hatte, durchaus gesagt hatte, dass es okay sei, weil mich im Zweifel Bluttests aller Art schlicht interessieren.

Deswegen finde ich es ja so unverständlich, dass dann der zweite Test quasi heimlich gemacht wurde! Aber möglicherweise wussten sie, dass ich es erstens hätte ablehnen dürfen und dass sie zweitens keine wirkliche Begründung gehabt hätten (selbst wenn mein Test positiv ausgefallen wäre, hätten sich der Polizist und die Krankenschwester im Zweifel sowieso noch selbst testen lassen müssen um sicher zu gehen! Trotzdem finde ich einfach, solche Tests sollte man prinzipiell mit einem Patienten absprechen. Nur meine bescheidene, laienhafte Meinung.

Ansonsten, klar, ist natürlich nur meine ganz persönliche, subjektive Sichtweise, aber ich hab versucht so objektiv wie möglich zu bleiben (mag nicht immer ganz gelungen sein, war aber zumindest das Objektivste, das ich hinbekommen habe). Manches habe ich nicht einmal erwähnt, weil es eben (möglicherweise) dann doch unter das Stichwort Wahnsinn fällt. Oder zumindest könnte ich nicht mit Sicherheit sagen, dass es real war. Deswegen habe ich solche Aspekte schon vorsätzlich weggelassen ( bspw. meine Motive, warum ich mir den Rasierer hab aushändigen lassen wollen, da würde ich nicht beschwören können, was real war und was nicht, leider!)

"Was(...)"

- Das hing tatsächlich z.T. stark davon ab, mit wem man es grad zu tun hatte, es gab halt solche und solche und ich würde dem Personal im Zweifel zumindest immer zu Gute halten, dass es ein stressiger Job ist und man auch nicht immer so kann, wie man vielleicht gerne möchte. Zumal ich heute denke, dass die Situation doch durchaus noch ein wenig komplizierter war, als "nur" eine Psychose. Aber das wäre ein anderes Thema. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass einige durchaus bemüht waren, einen ordentlichen Job zu machen (und manche haben das ja auch!). Auch andere Patienten haben Kritik geäußert und danach wurde wohl auch versucht darauf einzugehen (zumindest bis zu einem gewissen Grad). Nicht immer und bei allen Kritikpunkten, aber ein bisschen wenigstens.

"Sicherlich (...)"

- Würde ich dir z.T. zustimmen, z.T. nicht. War auch wieder sehr davon abhängig, mit wem man es grad zu tun hatte. Und ich denke, ein wirkliches Problem war, dass eben Ferien-/Urlaubszeit war. Dadurch hatte ich es z.T. mit häufig wechselndem Personal zu tun. Manche waren auch durchaus sehr bemüht. Ich denke, ein Problem ist auch, dass man wohl irgendwann ein bestimmtes, teilweise wohl mit Vorurteilen behaftetes Bild von den Patienten hat, das nicht unbedingt auch der Realität entsprechen muss. Mag daran liegen, dass man irgendwann einfach abstumpft (verstehe ich bis zu einem gewissen Grad, da man ohne eine gewisse Routine und emotionalem Abstand zum Patienten sicher bald ausgebrannt sein dürfte. Das sollte aber eigentlich wohl kein Grund sein, nur nach einem bereits vorhandenem, aber nicht reellen Bild von Patienten allgemein zu urteilen!

"Das (...)"

- Mag sein, zumal ich ein eher kritischer Patient bin, der bestimmt sehr, sehr nervig sein kann (ist). :D

(Jaja, immer diese Querulanten ...! gg)

"Aber(...)"

- Es war ja wirklich nicht böse gemeint, ich bin normalerweise ein recht friedfertiger Mensch! Aber er hatte "Geschlossene" gesagt und der Schwester einen Blick zugeworfen ... *blush*

Es war gewissermaßen irgendwie "Notwehr" (oder das, was ich in dem Moment wohl dafür hielt) oder so ähnlich. Natürlich im juristischen Sinne recht fragwürdig, aber so habe ich das halt damals irgendwie empfunden.

Danke dir für deinen wirklich ausführlichen Kommentar und deine sehr aufmerksame Auseinandersetzung mit meinem Text!

Auch für den Privaten! :)

cassi
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)
(Antwort korrigiert am 16.04.2014)

 Dieter_Rotmund (05.08.18)
Ist as hier Ich-Erzähler = Autor?

So oder so: Es sind eine Menge Rechtschreibfehler drin und "stilistisch 1A" ist der Text sicherlich auch nicht.

 cassi äußerte darauf am 05.08.18:
Beeindruckende Feststellung.

Beeindruckend auch die Geschwindigkeit, mit der du zu einem meiner Texte gefunden hast nach dem Kommentar bei Jacks 'Text'.

Dir auch einen schönen Sonntag noch

cassi

 cassi ergänzte dazu am 05.08.18:
"Ist as hier Ich-Erzähler = Autor?"

Aber wollnwa mal heute nich so sein:

Ja.

cassi

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.08.18:
Okay, dann muss ich mich ausklinken, sorry. Sorry auch wegen des fehlenden "d"!

Aber von Jack bis hier sind's nur zwei,drei Klicks, ist keine Hexerei!

 cassi meinte dazu am 05.08.18:
"Okay, dann muss ich mich ausklinken, sorry. "

Das ist völlig in Ordnung, auch wenn ich eine Begründung für dein 'an dieser Stelle um Entschuldigung bitten' durchaus 'sonntäglich nett' gefunden hätte.

Ich habe dich weder um einen Kommentar hier gebeten, noch lege ich besonderen Wert darauf, dass du hier kommentierst. Oder das nicht machst. Es ist mir relativ egal.

Das hast du also ganz freiwillig und eigeninitiativ gemacht. Oder?

Wofür bittest du also mit deinem 'sorry' an dieser Stelle um Entschuldigung? Für dein 'Ausklinken vom Kommentieren' oder für deine 'Scheu vor Texten, in denen der Ich-Erzähler=der Autor ist'?

Es ist in Ordnung, man muss derartige Texte nicht mögen, DU musst derartige Texte nicht mögen! Du darfst das auch ganz legitim einfach nicht mögen, nicht kommentieren, du musst es nicht einmal lesen, auch das ist absolut okay!

"Sorry auch wegen des fehlenden "d"!"

Entschuldigung angenommen.

cassi

 cassi meinte dazu am 05.08.18:
"Aber von Jack bis hier sind's nur zwei,drei Klicks, ist keine Hexerei! "

Für 'Hexerei' hab ich deine Geschwindigkeit auch 'eher nicht so' gehalten.

Lediglich die Priorität, die du dem ganzen eingeräumt hast, fand ich sehr beeindruckend, finde ich immernoch recht beeindruckend, diese Art der Geschwindigkeit, die 'prioritäre', 'taktisch oder strategische Geschwindigkeit' gewissermaßen.

Die rein physische Geschwindigkeit: 'eher nicht so beeindruckend'.

cassi

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 05.08.18:
Ich kommentiere grundsätzlich sehr ungern Texte, wo Ich-Erzähler und Autor identisch sind, das ergibt nur äußerst frustierend fruchtlose Diskussionen.
Aber wir sind uns ja einig, also ist alles okay. Schönen Sommersonntag noch!
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