Stolz recken Ähren sich gen Himmel. In das tiefe dunkle blau, dieses Meer, das so stolz über ihren Köpfen schwebt. Ich streife durch sie hindurch. Lasse sie durch meine Finger gleiten. Spüre ihre feinen langen Gräser auf meiner Haut. Es ist weich, merkwürdig, anders.
Neben mir gehst du. Du hältst ein wenig Abstand. Wenn du etwas sagst, dann lächelst du und manchmal, da wirst du rot. Du schaust dann auf den Boden, vorbei an den Früchten einer starken Saat. Du bist schön. Du bist schön mit deinem roten Haar, deinen vollen Lippen und dem schüchternen Blick brauner Augen. Ich bin gerne mit dir zusammen. Fühle mich wohl bei dir. Es ist schön.
Wir sind scheues Getier. Du und ich. Achten darauf, uns nicht zu schrecken. Nicht voreinander wegzulaufen, davon zu rennen. Wir sprechen vorsichtige Worte und behutsame Blicke liegen auf fruchtbarem Boden. Wir sollten etwas Schönes darauf bauen. Ja.
Es ist ein warmer Tag. Ein warmer Wind zieht vorüber. Ich rieche das Getreide, das sich vor und hinter und neben uns in die Ferne zieht. Ich schließe meine Augen.
„Ich, ich, ich“, stottere ich. Wir bleiben stehen und dein Blick, dieser Quell deiner süßen Verletzlichkeit, wendet sich mir zu. „Ich mag dich“, sage ich schließlich. Ich schlucke, zögere. Dann greife ich nach deiner Hand. Es ist alles still. Du, ich, die Welt. Ich spüre, wie ein kräftiger Atem durch deine Lungenflügel strömt und deine Brust hebt. Du reibst deine Lippen aneinander, als seien sie ein wenig trocken und dann, dann lächelst du.
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