Kleines aber sehr gutes Gedicht über das Älterwerden

Gedicht

von  toltec-head

Das Haar im Park, es war ein weißes,
Ich hab es in das Klo geschickt.
Igor denkt, Gott weiss es,
Ich hab zu viel gefickt.


Anmerkung von toltec-head:

Im Paris des 19. Jahrhunderts gab es Salons, wo man sich graue Haare auszupfen lassen konnte. Ich entnehme dies dem Briefwechsel zwischen Flaubert mit seiner Freundin Louise Colet. Nachdem die Stelle mit der Beschreibung eines dieser Salons auftaucht, verschwindet die Colet dann auch sehr schnell aus der Gesamtausgabe der Briefe.

Der Ort: Nymphenburg. Das Klo im Schloss.

Die Zeit: schon einige Jahre her.

Kurz zuvor noch auf einer Bank. Den Kopf in deinem Schoß. Ende April, Anfang Mai. Frühlingsgefühle. Und beim Streicheln fiel dir dann ein erstes weißes Haar auf, das mir noch gar nicht aufgefallen war.

Flaubert war klüger als du.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(16.02.13)
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 17.02.13:
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KoKa (44) antwortete darauf am 17.02.13:
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 Lala (16.02.13)
Was aber nichts anderes beweist, dass es auch in der Kunst ausschließlich ums Ficken oder gefickt werden geht, oder? Älterwerden ist in diesem Wettbewerb ein Malus. Das macht das gegenseitige Eierlecken und Schwanzblasen ob eines Hölderlinsgedicht oder eines Rückert-Liedes oder, oder, oder eines verklemmten Manns aber nicht besser bzw. lässt es, selbst bei einem wirklich herausragendem sog. facial - worüber es auch diverse Blogs gibt - emporragen. Es geht nur ums Ficken oder Älterwerden. Toll. Danke dafür.
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