Freund der Poesie

Brief zum Thema Freundschaft

von  Martina

Mein lieber Freund der Poesie

Jahre schreiben wir uns, Jahre! Ich muss gestehen, es haben sich zarte Bande um uns gewebt.
Wie ein Himmel aus Pusteblumenschirmchen.
Und wenn ich die Hand ausstrecke und mein Herz,
fasse ich in uneendliches Weich.
Ja, es ist ein besonderer Himmel, einer, der nicht unerreichbar ist.
Nein, er beginnt gleich hinter meinen Augen, einer, der mich mit einem Fingerschnipp
(diese alte Wunscherfüllungstechnik) bei dir sein lässt.

Dieser Himmel gehört nur uns beiden. Ich glaube nicht,
dass es noch irgendwo in einem anderen Hirn, oder Fantasie-Reich
einen weiteren Himmel aus Pusteblumenschirmchen gibt.
Unser MUSS besonders sein, weil unsere Freundschaft so besonders ist.
Ich liebe diesen Himmel, und ich weiß, du liebst mich. Du hast es mir nie gestanden,
nicht wortwörtlich meine ich, aber du hast es mir leicht und unbeschwert wie Sommerwind um die 100 Ecken zugetragen.
Hast es mir durch die (Blume)nwiesen gesagt,
über die wir virtuell so oft, Hand in Hand gelaufen sind, in deiner Vorstellung.

Es war lange ein Geheimnis. Du hast es gut gehütet. Aber ich hab es trotzdem rausgefunden, das wollte ich dir beichten.
Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir sicher.
Dein Wesen gleicht dem, eines scheuen Reh's. Du fällst nie mit der Tür ins Haus.
Du schickst immer nur die Ahnung deines Schattens voran, als hättest du Bedenken,
jemanden zu erschrecken, sei es auch nur durch ein lautes Wort. Liebe ist für dich schon eines.
Es ist so direkt, haut sofort um.
Das ist, als bekomme man die Sonne wie einen Ball zugeworfen und man muss ihn aufschnappen.
Nicht jeder kann mit so einer Hitze, so einer Größe in den Händen umgehen.

Du bist anders. Du erwärmst mich Grad um Grad, ganz behutsam mit jedem Wort mehr.
Am Anfang war noch die Kälte der Fremdheit zwischen uns. Winter. Mit der Zeit sproß das erste helle Grün der Vertrautheit, es war Frühling.
Wort für Wort, Jahr für Jahr, hast du mir die schützende Decke weggezogen,
die mich noch von dir trennte, bis ich sie nicht mehr brauchte.

Nun ist es bereits Sommer zwischen uns, mein Freund, aber du schreibst immer noch im Frühlingsstil.
Du wirst immer Frühling sein, für mich. Denn du willst eine wohltemperierte Umgebung für mich schaffen,
eine, wo es mir nie zu heiß oder zu kalt ist.

Du bist die Feinfühligkeit in Person. Du bist pastellfarbend, es gibt nichts, was aufdringlich wäre.
Kein beißendes Neongelb, kein giftiges Grün, kein knalliges Orange.
Und du bist leise.
Du bist wie diese zarten filigranen Pusteblumenschirmchen.

Ich brauch nur in die Höhe zu springen, um dir näher zu sein. Und dann spüre ich um mich herum-
dieses Kitzeln, weil du mich überall wie Wattefäden berührst.
Da gibt es nichts, was mich verletzen würde, was mich schneiden würde, nichts was mich sticht oder piekst.
Du bist fluffigweich, so wie ich mir einen Himmel vorstelle.

Es ist nur so schwierig, einen Himmel zu umarmen.
Es ist, als wenn man ins Leere greift. Man bekommt nicht viel zu fassen.
Und so ist es mit dir. Du bist nicht zu fassen. Es ist nicht zu fassen.
Ich bin fassungslos, darüber, wie soviel Zartheit hier auf der Erde wandeln kann.
Fassungslos- so wie der Himmel es ist.
Manchmal möchte ich die Augen gar nicht mehr öffen.
Frühlingshimmel DU!

M.Brandt


Anmerkung von Martina:

Gewidmet.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(24.04.13)
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 Martina meinte dazu am 24.04.13:
Danke Gerda...für deine Zeit- es ganz zu verfolgen =)
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