Ein Blöder Zufall

Short Story zum Thema Allzu Menschliches

von  max.sternbauer

Es waren die schlimmsten Jahre, aber es waren unsere.
Stefan dachte über diesen Satz nach. Wo er ihn gelesen hatte, wusste er nicht zu sagen. Auch schien es ihm so, als wäre er noch nie von ihm gelesen worden, der Satz. Sondern sei schon immer hier gewesen. Sartre hatte das einmal gesagt, glaubte er.

Die Zeit, seine Zeit, war weder gut noch schlecht.
Stefan sah aus einem Busfenster und nicht aus jenes eines Kerkers. Sein Kühlschrank war voll. Zwar mit Billigkrempel. Aber Essen konnte er. Nicht, dass er Armut kannte. Er sah sie zwar in der Straße rumliegen. Aber das Gefühl von Asphalt auf seinem Rücken am Morgen und in der Nacht waren ihm fremd. Seine Situation war eine andere. Seltsam, dachte er.
Sein Vater war genau so alt wie er heute gewesen, als ihm sein zweiter Sohn in die Arm gelegt worden war. Kurz vor der Geburt hatte er seiner Frau ein Auto gekauft. Stefan fuhr kurze Strecken mit einem ramponierten Mountainbike und das nicht nur wegen der Frischluft. Seinem Vater hatte  ein Posten in einer staatlichen Firma Wohlstand gebracht.
Verschwommene Bilder aus jener Zeit. Jahre in einem großen Garten. Ein Riese, der vor einem scheinbar für sich zu kleinen Haus steht. Geschenke auf Tischen. Ein Motorrad zum Schulabschluss. Serpentinen nahe am Meer. Eine Freundin, die sich am Rücken festhält. Und die Straße ging weiter. Aus der Vergangenheit in die Zukunft hinein.

Mit ihr veränderten sich Stefans Bilder in seinem Kopf. Seit einigen Jahren stagnierte Stefans
Leben. Der Stillstand schien chronisch. Er kämpft mit jedem Job, den er bekommen konnte. Aber, und das war das Merkwürdige, es reichte nicht. Er verdiente Geld, nur hatte er keines. Er war gebildet und hatte in Form eines Diplomes sogar einen  Beweis dafür. Nur gehörte er nicht zu den Gelehrten. Seiner Selbstdefinition wegen war er Jurist. Und das stand auch auf dem Fetzen Papier von der Universität. Sein Job war es aber Tiefkühlgemüse in einem Kühlwagen zu transportieren.                               

Eine Erschütterung des Busses machte ihn wieder wach. Der müde Blick, mit der er die Station prüfte in die er gerade einfuhr, war da kein Widerspruch. Nicht Arm, nicht Reich. Komische Zeit.
Gabriele ging es nicht viel anders. Seine Freundin war mitten in eine Umstrukturierung ihres Internats aus dem Urlaub hinein gestolpert. Umstrukturierung bedeutete Effizienz bei schwachen Budget. Das bedeutete, ihre Stelle wurde gestrichen. Kunstlehrerin, vier Jahre Auslandserfahrung.
Deswegen staubte sie den Dreck aus ihrer Jacke und hatte eine kämpferische Miene aufgelegt. Und ihr Kampf wurde auch honoriert. Sie wurde prompt umgeschult. Zur Gabelstapelfahrerin in einer Importgesellschaft für Südfrüchte. In der Nachtschicht.
Stefan schaute in Gedanken auf ihre Uhr. Ja, sie schlief noch. Tagsüber war sie meistens alleine in der Wohnung. Nachts er. Ihr Bett wurde ähnlich genutzt, als wäre es an Schlafgänger vermietet worden. Er lag nachts darin, Gabriele tagsüber. Doppelschichten einer Fabrik gleich.

Hätte er Talent gehabt, dann wären von ihm sämtliche Fassaden von allen Häusern mit einem Pinsel oder Stift festgehalten worden. Mit verbundenen Augen. Denn den Weg kannte er gut. Dieser Pfad führte zu einem kleinen Lokal. Treffpunkt von Studenten hauptsächlich. Oder weniger galant ausgedrückt von Gabriele: „Eine Kneipe voller Leute, die akademische Titel zum Säue verfüttern haben.“
Gianni, dem das kleine Café gehörte, saß hinter einem alten Chronometer. Ausgebaut aus einem Schrottschiff. Das Einzige, was hier nicht praktikabel war. Der Ort war eine gepolsterte Höhle, ausgestopft mit durch gesessenen Couchs. Für einen Fixpreis gab es ein Buffet und abends zu einer fixen Zeit einen Cocktail dazu. Gegessen wurde meist Bulgur aus Schüsseln. Stefan legte seine Aktentasche ab und ließ Luft aus. Ein Blick auf das Handy verriet schreiend die brandaktuelle Nachricht, dass es keine neue Nachricht von Gabriele gab. Zusammen hatten sie schon lange nicht mehr herumgelegen und was getrunken. Gianni brachte ihn ungefragt aber erwünscht eine große Tasse Kaffee. „Na, na.“ Keine Einbahnstraße diese Worte, auch nicht das Grinsen, was sie sich beide gaben.
Gianni war ein großer Grieche. Ein ehemaliger Hafenarbeiter aus Piräus. Deswegen verstand er sich auch gut mit Gabriele. Staplersolidarität, hatte er doch ganze Schiffsteile durch Hallen getragen. „Wie laufen das mit Rädern?“ Giannis Griechisch kam noch stark durch. „Räder können laufen, das wusste ich ja gar nicht.“ Gianni gab ihm einen sauren Blick. Sauer wie eine Zitrone.                                                      Sauer genug für Tee, wäre einer dagewesen. „Deine Spruch werden schwächer, musst du besser machen.“ Stefans Grinsen erschien auf seinem müden Gesicht und Gianni fragte nochmal nach den Fahrrädern. Stefan nickte. Er stellte die Tasse hin und kramte einen Prospekt aus seiner Aktentasche. Gianni klatschte in die Hände und rieb sie sich im Anschluss. Es war kein höfliches Interesse, was Gianni da vorführte. So war er. Explodieren war seine Leidenschaft. Vor Freude oder Wut. Ein feuriger Sizilianer war eine Geburtstagskerze aus Plastik dagegen. Stefan war Mitglied einer Gemeinschaftswerkstatt in der hauptsächlich Fahrräder repariert wurden. Daher auch Gianni Anspielung. Ein Verdienst war zwar nicht drin für Stefan. Aber viele seiner Freunde arbeiteten dort. Und seinen Toaster hatte er auf einem Flohmarkt gegen einen Föhn eintauschen können. Gianni war ein großer Bewunderer davon. Denn in seinem Betrieb hatte so etwas Ähnliches existiert. Den Prospekt hatte Stefan entworfen. Sie waren zwar alle ein wenig Hippies dort, aber Marketing konnte ja nicht schaden. Gianni lachte laut und zeigte mit dem Daumen auf das Bild einer alten Frau, die gerade ein betagtes Rad zur Reparatur brachte. Stefan war jetzt nicht ganz klar, worüber er lachte, aber grinste auch mal.
Dann wurde Gianni plötzlich etwas ernster. „Angerufen?“, fragte er mit einem Hinweis auf das Handy. Worauf er eine schlappe Geste von Stefan bekam. Auch die nächste Frage, wie es denn ihn und Gabriele ging, wurde auf eine ähnliche Weise beantwortet. Stefan zuckte wieder mit den Schultern und zu spät fiel ihm ein, dass er einfach nur „uns geht es gut“ hatte sagen wollen. Aber diese  Kombination der Worte, vor allem das einzelne Wort „gut“, waren zu leeren Formeln geworden. Woraus besteht die Masse der Sonne? Vor sich konnte er verschwommen eine Formel sehen. Aber um klaren Zeichen zu erkennen, soweit reichte seine Erinnerung nicht. „Uns geht es gut“, sagte er hölzern. Stefan hatte es gesagt, meinte es aber nicht so.
Es lief gut, aber ständig  präsent war das Gefühl, dass er gut im Kreis fuhr. Er und Gabrielle. Wollte er denn mehr? Stefan wusste es nicht. Und auch wenn er es nicht wollte, hatten sich Zweifel aufgetan. Es nicht zu beachten war zu seiner Strategie geworden. Denn er scheiterte damit das Problem genau zu erkennen, geschweige denn es zu lösen. Es saß im Dunklen auf einem Stuhl und sah ihm zu. Und jener Blick ruhte nicht nur auf ihm, sondern auch auf seiner Beziehung. Aber er sagte dennoch zu Gianni, dass alles stimmte. Was hätte er denn sonst sagen sollen?
Jetzt sah er auf sein Handy und dachte kurz, es glühen zu sehen. Aber Gabrielle rief nicht an. Gianni musste sich um sein Lokal kümmern, ein Rudel aus einer hungrigen Yoga-Gruppe hatte
den Geruch aus den Kochtöpfen gewittert.

Große Krisen erschüttern den Menschen und rufen seinen Widerstand hervor. Aber Steine im Schuh werden oft in den tiefen Schubladen des Alltages vergraben. Stefan trank seinen Kaffee und dachte an einen Morgen. Nicht an den metaphysisch besseren Morgen für die Menschheit. An einen hatte er nämlich ein Vorstellungsgespräch gehabt. Die Kanzlei, bei der er vorstellig gewesen war, vertrat hauptsächlich Fragen in Verkehrsdelikten. Er wollte eigentlich im staatlichen Bereich in Verfassungsfragen aktiv sein. Aber immerhin war es eine Chance als Jurist tätig zu werden. Mit  Gabriele hatte er wegen den verdammten Nachtschichten kaum darüber reden können. Deswegen war er auch so passiv. Er sollte sich freuen, mal einen Schritt weiter zu kommen. Aber innerlich war er blockiert.
Der Hase der zu seiner Rechten erschien war erschöpft. Seine Pfoten lagen schlaff im Schoß. Der Kopf war in einer Schräge, widerwillig von den Muskeln im Hals soweit abgestützt. Stefan und der Hase starrten nach vorne und hoben sich zum Bruderkuss die Kaffeetassen zu. Der Hase hielt inne und sah in seine Tasse hinein. Er schien über ein Problem  nachzudenken. Dann köpfte er sich und ein anderer Kopf, ein knallroter verschwitzter, schnaufte nach Luft. „Man sollte das ja nicht sagen, von wegen Cyanid in Lüftungsanlagen von Kaufhäusern zu leiten, gerade wenn viele Kinder da sind. Aber ich bete zu Gott, dass er einem verrückten Terroristen auf diese Idee bringt. Ich hasse Kinder. Jedem Rotz triefenden Schokolade verschmierten Drecksbalg, wünsche ich die Pocken oder Ebola an den Hals. Ich hasse Kinder.“ Den letzten Satz betonte er nochmals mit Inbrunst. Er starrte voller Wut auf den Kopf seines Hasenkostümes. Fast schon schien es, als wolle er das freundliche, in einer Fabrik erzeugte Lächeln mit Laserstrahlen aus seinen Augen versengen. „Hör auf so blöd zu grinsen.“ Stefan schenkte sich die Frage an seinen neuen Sitznachbarn, wie sein Tag heute wohl gewesen sein mag. Beschissen, leuchtete  hell über seinem Kopf. „Hast du vielleicht ein paar Drogen bei dir? Ins Weltall schweben wäre mal echt eine Option.“ Stefan riet davon ab, mit dem Hinweis, dass Alkoholismus in ihrer Gesellschaft noch eher toleriert wird, als ein Riesen-Hase auf LSD. Der Hase sah auf die Uhr und zuckte dann zeitverzögert müde mit den Schultern. „Ist sowieso schon Mittag. Zeit für ein Bier.“
Und damit brach er zu seiner Mission auf. Stefan schaute dem Rosa Plüsch nach, wo darunter ein
Arsch bebte. Gabriele hielt ihn für einen Felsblock, weil er sich nur schwach für die Probleme anderer interessieren konnte. Aber der Neue war da eine Ausnahme. Er interessierte Stefan auf eine andere Weise. Im Dunklen lag es und er wollte es sich zuerst nicht eingestehen. Aber es tat gut zu spüren, dass einem die Scheiße noch höher stand, als bei ihm selber. Böse Gedanken waren das.                                            Um auf andere Gedanken zu kommen, um vielleicht auf eine Quelle positiver Dinge zu stoßen, nahm er Handy und Prospekt - beides abschätzend - in seine Hände. Abwechselnd widmete er sich eines von beiden. Aber Gabriele rief nicht an und der Prospekt war soweit  fertig und bedurfte keiner Korrektur mehr. Er hatte ihn nur für Gianni mitgeschleppt. Also eine große Hilfe zur Ablenkung war nicht vorhanden. Dafür war er wieder frei, sich wieder mit dem Mann im Hasenkostüm zu beschäftigen. Der kam gerade wieder zurück mit einer Ladung in seinen Pfoten, die aus Bier und einem Berg Essen bestand. Stefan holte sich auch etwas, aber jeder Bissen, der in seinem Mund herum geschleudert wurde wie in einer Betonmischmaschine, schmeckte fade. Grauer Pappe gleich.

Viel redeten sie nicht. Nur das Nötigste an Small Talk. Ein Witz fiel auch. Aber der fiel in ein bodenloses Loch. Das ganze leere Gerede machte Stefan müder, als was es ein Marathon gemacht hätte. Dazu stieß dieser Gedanke heftig gegen die  Innenwand seiner Stirn. Er wollte beachtet werden. Dass er nämlich besser war, als dieser Vollidiot im Hasenkostüm: Ich bin ja viel erfolgreicher. Nicht aus Perspektive der Jeder-Mensch-ist-Was-Wert-Mist gesehen, sondern ich habe mehr Kohle als du. Komm, lass uns die Geldbörsen abwiegen!
Stefan verabschiedete sich nicht großartig, als er aufstand und zu der Kasse schritt, wo eine nicht
sehr sonderlich motivierte junge Frau in einer Ausgabe der Emma blätterte. Und dann passierte etwas. Diese verfluchte Sache namens Zufall.Wir Menschen sind schon arme Schweine. Jede Sekunde müssen wir uns beweisen. Und selbst wenn wir ein oder zwei oder drei Augenblicke in die Zukunft sehen könnten. Dann würden wir es erst recht vermasseln. Es ist ein alter Gedanke. Was tue ich an seiner Stelle? Oftmals haben wir Glück und sind nur notgeile Voyeure, die sich zurücklehnen können. Bis es dann einem selber passiert.
Stefan sah die Mappe neben dem Hasenhintern liegen. Es war ein Geschenk. Ein Werbeutensil, um genau zu sein. Stefan sah den blauen Deckel an und musste an seine eigene Mappe denken. Was nicht weiter verwunderlich war. Er hatte auch so eine bekommen. Zusätzlich zu einer kleinen Leselampe und einer kleinen Packung Ohrenreiniger. Das bekam man in einer Kanzlei geschenkt. Als Klient und wenn man sich dort bewarb. Das Motiv der Mappe war eine Pallas Athene auf jenem tiefblauen Grund. Und so eine lag auf der Couch, wo ein Mann in einem Hasenkostüm lag und sein Bier schlürfte. Er hatte sich also auch dort beworben. Oh, das war einmal eine Abwechslung, dachte Stefan amüsiert. Er ging wieder zurück und befragte ihn völlig unbefangen. Zuerst reagierte er erstaunt, dann begann er zu lachen. Sein Kopf, der gerade etwas an Rötung verloren gehabt hatte, bekam neue frische Farbe. „Das gibt es ja nicht, du auch?“ Stefan zeigte wortlos aber mit Grinsen seine eigene Mappe. Woraufhin der Hase vier Packungen Ohrenstäbchen herausholte und vorwies. „Ich bin nicht gierig. Aber ich habe nun mal größere Ohren.“ Stefan winkte ab und bot ihm sogar seine Packung auch noch an. Sie sprachen noch einige Minuten miteinander, bis Stefan auf die Uhr sah und bemerkte, dass er los musste.
„War nett, aber ich muss leider.“ Er verabschiedete sich ebenfalls, hielt aber kurz inne und schien zu überlegen. Dann, Stefan merkte wie er innerlich schnaufte, kam eine Frage. „Ich sollte dich das vielleicht nicht fragen, aber was für Chancen rechnest du dir eigentlich aus, gute oder schlechte?“
An fröhliches Lachen dachte er und ein Gespräch, was reibungslos gewesen war. Stefan wollte ehrlich sein und sagte es ihm auch so. Der Mann im Hasenkostüm nickte und sah nachdenklich zur Seite. „Ich hätte niemals gedacht, als ich wieder hier her zurück kam, wie schwer die Arbeitssuche sein wird. Das hat mich echt vom Stuhl gehauen.“, sagte er lachend, während er noch seinen Kopf dabei schüttelte. Dann erzählte er Stefan Dinge die er am besten gar nicht gehört hatte. Dieser Mann besaß ein Diplom der Rechtswissenschaften der University of Cambridge und hatte Umweltschutz­organisationen in Brasilien juristisch beraten. Mit einem male hörte Stefan eine Tür zufallen. Eine schwere mit Scharnieren aus schwarzem Eisen. Der Kerl hatte was auf dem Kerbholz. Mehr als er. Viel mehr als er. Und er bewarb sich für dieselbe Stelle. Stefan wurde richtig heiß. Eine kurze Entschuldigung murmelnd ging er auf die Toilette und holte seinen eigenen Lebenslauf heraus. Mit diesen Augen hatte er ihn noch nie vorher betrachtet, wie jetzt. Nicht mit Ekel. Aber mit einer deutlichen Reserviertheit. Er schnaufte. Wieso musste Superman ausgerechnet jetzt aufkreuzen?
Diesen Lebenslauf, von dem Mann im Hasenkostüm, hätte er gerne zu Gesicht bekommen. Las sich sicher wie einen Roman. Seiner dagegen schrumpfte nun zusammen und musste mit einem
Mikroskop gelesen werden. Wen würden sie nehmen, wer würde die Stelle kriegen? Natürlich der
andere. Er konnte doch nur noch seine Banner einrollen und vom Schlachtfeld ziehen. Leise in die Abenddämmerung hinein.

150 Bewerbungen lagen in Ordnern um seinen Schreibtisch verteilt. Und die wogen noch schwerer, als ihr eigentlichen Gewicht. Da oben, auf seinem Kopf. Gabriele verdiente mehr als er und er kam klar damit. Im Gegenteil, freute er sich, wenn sie mal einen kleinen Sieg als Kerbe ritzen konnte.
Eine Beschäftigung war eine Nebensächlichkeit gewesen, in ihrer Vorstellung von einem Platz in der Welt. Stefan dagegen hatte schon immer sein Tun mit seinem Bild gekoppelt gehabt. Diese lange Durststrecke hatte ihre Spuren hinterlassen. In seiner Beziehung, wie in seiner Motivation. Aus seiner positiven Sicht der Dinge war ein Ritual geworden. Wie eine Geisterbeschwörung oder ein leer gemurmeltes Tischgebet. Er tat es einfach und glaubte nicht mehr daran. Einmal diese blöden Ordner vergessen.
Stefan erlebte, wie er sich in zwei teilte, wobei einer davon ein Geist war und nur zusehen konnte. Er sah bewusst dabei zu, wie er an einem Scheideweg nicht lange überlegte sondern scharf nach links abbog. Stefan schluckte den roten glühenden Ball aus Wut herunter und ging wieder auf den Mann im Hasenkostüm zu. In einem freundlichen Ton bat er ihn um dessen Handy. Eine Mitarbeiterin der Kanzlei meldete sich mit einer freundlichen fröhlichen Stimme. „Gu.......“, begann sie. „Ich hab's mir anders vorgestellt. Das hat jetzt keinen Sinn. Blöde Scheiße, nochmal. Hören Sie mich? Hallo? Ja, Sie können mich mal! Warum? Darum haben Sie überhaupt gefragt. Nein, ja.
Und wenn Sie genauso blöd ficken, wie Sie das Maul aufmachen, dann wundert es mich nicht, dass Sie schon lange kein Rohr mehr drinnen hatten. Ich meine drinnen und nicht selber haben. Oder sind sie eine alte Transe? Sind Sie eine, hä? Scheiß Fotze.“
Dann gab er das Handy seinem Besitzer zurück und ging nach Hause eine Runde kotzen.


Anmerkung von max.sternbauer:

Manchmal passiert es, wenn es passiert. Und du kannst nur froh sein das da eine Dicke Scheibe zwischen euch ist, die dich "nur" zum Zuschauer degradiert. Du selber stehst nicht im Regen. Aber du kannst zusehen.....

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (09.07.13)
"als ihm sein zweiter Sohn in die Arm gelegt worden war"

Diese und andere offensichtliche Schlampigkeiten verderben mir auch bei diesem Text die Lust, weiterzulesen. Nochmals Sorry!
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