obamas besuch

Politisches Gedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  modernwoman

die buchen zittern und die eichen
die plätze sind gesperrt im rund
die bürger mussten heute weichen
der tag ward grau und garnicht bunt

die kanzlerin von gottes gnaden
empfing den herrn aus usa
die beiden wollten sich nicht schaden
auch wenn mans manchmal anders sah

da standen beide vor der meute
mit einer maske im gesicht
vor ihnen vierhalbtausend leute
die andern durften leider nicht

es wurde viel und laut gesprochen
so sind politiker nun mal
versprechen werden schnell gebrochen
doch gibts das leider überall

guantanamo soll nun weichen
das sagt ganz laut der präsident
derweil zählt man woanders leichen
und frauen weinen ungehemmt

frau merkel stellt ganz plötzlich fest
es gibt da wohl ein neuland
das gibt uns bürgern nun den rest
denn internet ist wohl bekannt

auf twitter, facebook gibt es häme
wo lebt die frau, die uns vertritt
doch wer nun glaubt, dass sie sich schäme
der kriegt in deutschland garnichts mit

die medien warten auf die worte
die früher schon ein mann laut sprach
doch kämen sie aus der retorte
man fände sie bei dem herrn schwach

im jahre dreiundsechzig war es
als kennedy die worte fand
er sprach ein wort, ein wirklich klares
zu füssen lag ihm unser land

ich bin ein berliner
der satz schrieb geschichte
und noch vor dem dinner
gab es die medienberichte

doch was soll man obama glauben
auch wenn er noch so eloquent
seine versprechen sind wie süsse trauben
doch leider gibts kein happy end

Cornelia Warnke

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Kommentare zu diesem Text

asche.und.zimt (24)
(21.06.13)
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 modernwoman meinte dazu am 21.06.13:
lieber a&z,
zuerst einmal möchte ich mich recht herzlich über deinen fundierten kommentar und die darin enthaltene konstruktive kritik bedanken. ich gebe dir in allem recht. natürlich ist es schwierig, politische ereignisse in gedichtform zu bringen und ihnen dabei auch noch relativ viel tiefgang zukommen zu lassen. auch formal entspricht mein gedicht sicher nicht den erfordernissen, die man an ein klassisches gedicht stellt.

dazu möchte ich folgendes erwidern; politische texte, wie ich sie schreibe, sind immer zeitnah und deshalb mit einem sehr kurzen haltbarkeitszeitraum versehen. ich ordne meine texte eher in die sparte politisches kabarett, wo mehr wert auf den inhalt und weniger wert auf die betonungen und verschiedenen zeitformen gelegt wird.

unter zeitnah verstehe ich, dass ein politischer text dann zeitnah ist, wenn er innerhalb der nächsten stunden oder tage veröffentlicht wird. mein text wurde eine stunde nach obamas rede bei facebook eingestellt. immer wieder stelle ich fest, dass derartige texte - auch von anderen autoren - am besten ankommen, wenn das "zuvor" noch ganz frisch in erinnerung ist. bereits eine woche später greift das verfallsdatum und es besteht kaum noch interesse an dieser art von text. so ist das eben mit politischen texten.

ich habe mich wirklich gefreut, deinen kommentar zu lesen, der mir gezeigt hat, dass du dir meinen text ernsthaft angeschaut hast.

viele liebe grüsse in deinen tag wünscht dir conny
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