Halt

Text zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  larala

Du liegst auf dem Bett, den Rücken
gekrümmt,
willst nicht, dass ich fahre
und kein Kuss zum
Abschied.
Hilflosigkeit im ganzen Raum, bis zu den Knien,
noch in die Stiefel schwappend, die
so
schwer werden.

Flüsternd bemühe ich mich,
es
zu erklären:
Verstehst du nicht, dass ich gehen muss
um anschließend wieder
nach Hause zurück
zu finden?
Begreifst du nicht, dass ich das Meer und den Wind brauche
der gewaltigen Leere wegen

die neuen
Platz
schaffen wird

für ...

uns?



Male dir aus, was passieren würde
wenn ich bliebe:

Wahrscheinlich wäre ich dann
irgendwann
so
traurig
dass du mich mit nichts
und selbst mit
größter
Mühe

nicht
zu trösten vermagst.
Wahrscheinlich müsste ich dann
gedankenweit
dorthin
reisen
wohin du nie mitkannst und wohin
ich
nicht will.

Wahrscheinlich würde ich mich dabei
letztendlich
auch noch
verwirrt
verirren.




Halt mich im Arm, Liebster,
aber halt mich nicht fest.

Und halt die Augen offen,
in den nächsten Tagen.

Denn wenn du glaubst, eine Taube zu sehen
ist es
sicher


meine Möwe.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (11.07.13)
Hallo larala,

und die Ohren steif halten, denke ich, weil man es nicht aufhalten kann. So traurig irgendwie und so nah. Vertraut halt.

Starker Text!

Liebe Grüße, princess
(Kommentar korrigiert am 11.07.2013)

 larala meinte dazu am 11.07.13:
Nachdem ich ihm diesen Text schrieb, hatte er es verstanden.
Das ist jetzt 20 Jahre her.
Und die Möwen fliegen noch immer.
Liebe Grüße und vielen Dank!

 susidie antwortete darauf am 11.07.13:
Das ist richtig toll, der Text sowie dein Kommentar. Liebe Grüße, Susi

 larala schrieb daraufhin am 12.07.13:
Danke Susi!
Liebe Grüße zurück!

 Songline (11.07.13)
Die individuelle Freiheit im Gemeinsam zu bewahren, ist unglaublich wichtig. Und hier in die passenden Worte gekleidet. Gefällt mir sehr!
Liebe Grüße
Song

 larala äußerte darauf am 12.07.13:
Das Wichtigste überhaupt!
Freut mich, dass es dir gefällt, Song!
Liebe Grüße!
EikeFalk (60)
(11.07.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 larala ergänzte dazu am 12.07.13:
Ich flieg mit heute, bis ans Meer!
Danke!
Liebe Grüße!

 SapphoSonne (29.07.13)
Ja, die Möwen. Mit alten Seelen sind sie Kinder der Freiheit. Es gibt keine Vogel, der das mehr für mich verkörpert. Wunderbares Gedicht. Toll das er es verstanden hat und euch das Meer nicht getrennt hat.
LG Sappho

 larala meinte dazu am 29.07.13:
Auch wenn sie grausame Augen haben...
Dieser Text/ dieses Gedicht war die Boje: Ausbrechen, weil ich muss oder bleiben, und nur bis dort hin, weil ich kann/ könnte. Liebe Grüße!

 princess (09.03.15)
Habe ich diesen Text schon mal kommentiert? Ich kann mich gar nicht erinnern.

Heute erkenne ich vor allem das Vertrauen darin. Das Vertrauen, sich zumuten zu dürfen. In aller Ehrlichkeit und Liebe. Schön finde ich das.

Liebe Grüße
Ira

 larala meinte dazu am 09.03.15:
Mut der Verzweiflung, damals. ;)
Vertrauen und Bitte um Vertrauen. Ich bin so dankbar darum.
Schön, dass du den Text hochholst, wo ich doch morgen zur Möwe fahre.
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