Eine nächtliche Irrfahrt

Kurzgeschichte zum Thema Angst

von  Bluebird

Gestern Abend war es dann soweit, ich ließ Kölle Kölle sein und machte mich mit meinem "Pony" auf die Heimfahrt. Am Köln- Mülheimer Ufer schaute ich mir noch einmal einen herrlichen orange-rot-gelben Sonnenuntergang an und dann ging es erst einmal nach Leverkusen. An den Bayer-werken vorbei in die City, dann wieder runter zum Rheinufer, mitten hinein in ein gerade zuende gehendes Stadtfest.

"We are the Champions", klang es dröhnend von einer riesigen Bühne. Mir lag "Vizekusen" auf den Lippen, aber beim Anblick einer kleinen Gruppe leicht angetrunkener Jungprolls sprach ich es lieber nicht aus. Mein Pony und ich wären sicherlich nicht so aus Leverkusen wieder rausgekommen wie wir reingekommen sind.

Nachdem ich mich schließlich bis zum Rheinufer durchgeschlängelt hatte, las ich ein Hinweisschild: Hitdorf 5,6 Km. "Na gut", dachte ich, "dass klingt ja nicht weit." Danach käme Monheim und das wäre dann schon die "halbe Miete". Ich biege also ein auf den Uferweg und fahre los.

Nach etwa 100 Meter befand ich mich in fast vollständiger Dunkelheit, links der dahinrauschende Rhein, rechts jede Menge Gebüsch. Zum Glück sehe ich in einiger Entfernung von mir zwei rötlich funkelnde Fahrradrücklichter. Ich gab Gas, fuhr bis zu den beiden Fahrrädern auf und ungefragt in deren Schlepptau mit.

Was sich dann auf den nächsten Kilometern abspielte möchte ich mal unter: "Ich wäre völlig verloren gewesen in der Finsternis" abbuchen. In dem Irrgarten von Wegen und Waldpfaden hätte ich komplett die Übersicht verloren. Selbst in Begleitung meiner beiden Lotsen, mit denen ich zwischendurch dann doch kurz verständigte, kamen noch gewisse "Urängste" hoch.

An einem kleinen Anstieg kam dann plötzlich ein großes Licht mit großer Geschwindigkeit auf uns zu. "Hahahaha" klang es teuflisch- schaurig uns entgegen, als machten die "Dämonen der Nacht" sich lustig über uns. Das Moped mit zwei Jugendlichen drauf fuhr in hoher Geschwindigkeit so knapp an uns vorbei, dass ich fast im Gebüsch gelandet wäre. "Hahahahaha" hallte es danach noch mit schnell verklingender Tonstärke in meinen Ohren.

Als ich mich nach "gefühlten" fünfzehn Kilometern (es waren angeblich nur sechs) von meinen beiden "Engeln", einem Hitdorfer Ehepaar, verabschiedete, war ich wirklich erleichtert. Die Restfahrt zog sich dann zwar noch hin, aber irgendwann nach Mitternacht hatte Duessel-Village mich wieder.


Anmerkung von Bluebird:

Das Ende eines fünftägigen "Köln-Trips" wird hier literarisch verarbeitet

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (05.08.13)
Text ist mir persönlich im Stil etwas zu betulich, hat was von "Mein schönstes Ferienerlebnis". Auch hier, wie soooo oft die Bitte, wenigstens kurz das Rechtschreibprogramm darüberlaufen lassen. Dann werden so kleine Peinlichkeiten wie "Ciy" vermieden...

Ansonsten gerne gelesen, weil ich die Strecke bis zum RTHC Leverkusen kenne und den Rest bis nach Düsseldorf ebenfalls, da allerdings nur vom Wasser aus.

 Bluebird meinte dazu am 05.08.13:
Ja , danke für die kleine Korrektur! Betulich? Ja, mag schon sein! Ist aber durchaus beabsichtigt. Ich könnte durchaus den Text auch anders gestalten ... nicht so "nett" ... aber warum sollte ich?

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 05.08.13:
So "Heidschibumbeitschi-Texte", um es mal salopp zu beschreiben, wirken auf mich immer leicht beschönigend und latent unehrlich. Nun ja, ich denke, andere finden so einen Plauderton entspannend...
Wenn Du schon "Ciy" korrigierst, warum auch nicht gleich die anderen Sachen???

 Bluebird schrieb daraufhin am 05.08.13:
Die meisten Fehler sind jetzt erst einmal korrigiert.

"Unehrlich"? Hm, die Geschichte als solche stimmt zu 80-90%. Die Sache mit Vizekusen und den Jungprolls ist dazugedichtet, einfach um die Sache mit "We are the Champions" etwas interessanter zu machen.

Eine gewisse literarische Freiheit nehme ich mir schon heraus, aber im Allgemeinen bleibe ich bei der "Wahrheit" oder vermerke es ganz klar als "fiktionalen Text"
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