Eine willkommene Ablenkung

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
In der Innenstadt stellte ich überraschend fest, dass ich offensichtlich nicht der Einzige war, der in dieser Richtung unterwegs war. Auf den beiden Bürgersteigen längs der Straße strömten Menschen, hauptsächlich jüngeren Alters, in die Altstadt. Hier und da war Lachen und Singen zu vernehmen. Auffällig war auch, dass viele von ihnen in Lila und Weiß gekleidet waren und Rucksäcke trugen.
    Etwas irritiert fragte ich mich: Was geht hier vor sich? Auf jeden Fall schien es sich um ein größeres Ereignis zu handeln. Als ich in der Altstadt ankam, staunte ich nicht schlecht. Die beiden Hauptgassen waren gefüllt mit Menschen, links und rechts waren Stände aufgebaut. Es war beinahe wie in der Vorweihnachtszeit!

Ich schloss mein Fahrrad ab und begab mich neugierig zu einem Verkaufsstand mit politischen und religiösen Büchern und Heften. Plötzlich sah ich an der Rückwand ein Plakat mit der Aufschrift:  Evangelischer Kirchentag. Mit einem Mal begriff ich, dass ich wohl mitten in eine religiöse Großveranstaltung hineingeraten war.
    Eigentlich konnte ich mir unter einen Kirchentag gar nichts so recht vorstellen. Gut, es hatte vermutlich etwas mit Kirche, Religion und christlichem Glauben zu tun. Erstaunlich, dass ich von dieser Sache im Vorfeld nichts mitbekommen hatte. Aber aufgrund meiner damaligen Medienabstinenz war dies eigentlich dann doch nicht so verwunderlich.

Auf jeden Fall war es aber eine angenehme und willkommene Überraschung! Ich würde die Sache mit Jürgen eine Weile vielleicht vergessen und mich neuen, möglicherweise sogar interessanten Dingen ablenken können.   
      Außerdem gefiel mir die gute Stimmung um mich herum. Eine heitere Fröhlichkeit, die nichts mit der sonstigen eher lärmigen Bierseligkeit zu tun hatte, schien Trumpf zu sein.
    Und so, ebenfalls wieder etwas heiterer gestimmt, begann ich umher zu schlendern und mich neugierig umzuschauen.


Anmerkung von Bluebird:

Folge 15  meiner autobiografischen und wahren Geschichte  aus dem Jahre 1985

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram