Gelb-Stich

Tragikomödie zum Thema Psychologische Phänomene

von  niemand

Alles Gelbe war für Hein ein rotes Tuch.
Nach drei Jahren Therapie und Heilversuch,
wußt man nur, dass Hein sie hasste,
diese Farbe, er verpasste
ihr andauernd einen Tritt - das schlug zu Buch.

Hein drosch immerzu auf jeden Gelbton ein,
selbst die Blumen sollten Hein ein Feindbild sein:
Rosen, Tulpen und Narzissen,
knickt er, ohne tiefres Wissen,
stampfte alle in die Erde mit dem Bein.

Einmal schlug er, volle Kanne, in das Kinn
einem Manne, scheinbar ohne Grund und Sinn:
Unter dessen Bartes Mähne
lachten drei vergilbte Zähne,
diese waren bald, dank Heines Faustschlag, hin.

Hein verspürte Qualen gar und tiefstes Weh
bei dem Anblick der lokalen FDP -
bohrte wie ein Stier drum wild
jedes Gelb aus deren Schild.
Nur die Linken fanden diese Tat o.k.

Und so wütete er, scheinbar ohne Wahl:
Manchmal schnitt er Gelb aus dem Borussen-Schal,
dann zertrat er Majonnaise,
Gouda oder Chester-Käse,
wenn die Farbe stimmte, war es ihm egal.

Eines Tages lag er auf der Couch und schlief.
Heines Seelenklempner bohrte wieder tief.
Sowas ging meist in die Hose,
doch heut wirkte die Hypnose,
weil Hein: "Mama, will NUR gelbe Socken!" rief.

Der Psychiater trank drauf eine Kanne Wein:
Endlich kann dem Manne hier geholfen sein!
Dank der Macke dieser Frau,
gabs den Fußstrick stets in Blau -
dies bescherte ihrem Söhnchen diese Pein.

Wie uns der lokale Zeitungsträger zeilt,
scheint der Hein, der "Gelbe Schläger", wohl geheilt,
den man als monströs beschrieb.
Hein ist friedlich nun und lieb,
wenn er durch die Stadt auf gelben Socken eilt.

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