Das Weihnachtsfest

Geschichte zum Thema Weihnachtsgeschichte

von  Sonnenaufgang

An das Weihnachsfest 1965 kann ich mich noch gut erinnern.
Es war so heimelig, geheimnisvoll. In der Adventszeit wurden Plätzchen gebacken, Lieder gesungen, Nüsse geknackt, Mandarinen geschält, vorgelesen, gebastelt und vieles mehr. Vor allem aber das Bravsein geübt, denn bald sollte ja das Christkind kommen.
Ich hatte viele Geschwister, wir alle lebten auf engem Raum.
Damals besaßen meine Eltern kein Auto und wir Kinder bekamen es auch nicht mit, wie sie die Geschenke besorgten.  Manchmal fehlte eine Puppe, die dann am Weihnachtsabend auftauchte, mit neuem Kleidchen und gestricktem Mäntelchen.
Auch eine Krippe, wie wir sie heute besitzen, gab es nicht, wohl aber Krippenfiguren aus Knete, selbst modelliert.
Da das Jesuskind in einer Krippe aus Stroh lag, war, oder sollte vielmehr, Stroh in diese Krippe rein.
Dieses geschah so : Strohhalme wurden ganz fein gespaltet.
An jedem Abend fragten wir zur Sicherheit unsere Mutter, ob wir denn heute brav gewesen sind. Denn wenn es bejaht wurde, durften wir ein Strohhälmchen in die Krippe legen. Immer darauf bedacht, je mehr Strohhälmchen um so weicher für das Jesuskind.
Abends versammelten sich alle Geschwister, Vater und Mutter und es wurde gesungen:
”Seht der Herr wird kommen und alle seine Heiligen mit ihm, und es wird sein an jenem Tage ein großes Licht Halleluja.”
Dieser Text, immer einen Ton höher und dann ein Gebet:
”Oh komm mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach, zieh mit deiner Gnade ein.”
Wir führten am Heilig Abend auch immer ein Krippenspiel auf, so ganz allein für uns.
Meine Mutter hatte die Einfälle dazu und wir Kinder lernten fleißig in der Adventszeit unsere Texte auswendig.
Als dann der große Augenblick kam, betraten wir andächtig das Weihnachtszimmer, wo der Baum mit echten Kerzen, Schokoladenkringeln, Strohsternen und Lametta geschmückt war.
Zuerst gingen wir zur Krippe um zu beten. Dann wurde musiziert mit, Klavier, Geige, Blockflöte und mehrstimmig gesungen. Danach das Krippenspiel aufgeführt und dann die ersehnte Bescherung. Welch ein Tag ! So eine Freude für die ganze Familie.
Ein Leuchten in den Augen, Jubeln, Staunen und Umarmen.
Hernach gab es ein feierliches Abendessen.
An diesem Abend durften wir spielen so lange wir wollten.
Ich bekam einen Schulranzen, eine Schlummerle Puppe und Lego, nahm meine Geschenke und stellte sie dann um mein Bett.
Nachts wachte ich auf, denn ich sah unter dem Türspalt Licht im Flur, stand auf um nachzusehen. ”Was macht ihr denn hier ?”, fragte ich.
” Wir gehen in die Mitternachtsmette ”, war die Antwort.
Da meine Mutter in der Kirche Orgel spielt, wollte ich unbedingt mit und ich durfte auch.
Ganz still saß ich neben ihr auf der Orgelbank . Wie feierlich, festlich, wunderschön diese Nacht. Das Weihnachtsfest ist in meiner Kindheit wohl der glücklichste Tag ! 
  

*felicitas*

Illustration zum Text
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Kommentare zu diesem Text

leipo (40)
(13.05.04)
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 Sonnenaufgang meinte dazu am 13.05.04:
ich denke an die heile zeit von damals und auch, dass meine gedichte und geschichten hier beim verlag gut aufgehoben sind. danke dir ganz herzlich für deine bewertung, ich fühle mich geehrt.
lieben gruß feli
Alina (58)
(14.05.04)
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 Sonnenaufgang antwortete darauf am 14.05.04:
du hast recht, die erinnerung lebt durch meine geschichte. sicher hätte ich es gern wie damals, nun bin ich bemüht, es für meine kinder schön zu machen. nur heute sind die zeiten anders. aber etwas von damals wird bleiben. vieles kann man witergeben, stimmts? danke dir sehr für dein interesse mich zu lesen und für deine bewertung
lieben gruß sonne
Adonisröschen (37)
(04.01.08)
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 Sonnenaufgang schrieb daraufhin am 04.01.08:
oh da freu ich mich ganz doll, liebe antje. hab dank, auch für deine sternchen.
herzlichst
feli
Symphonie (73)
(04.01.08)
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 Sonnenaufgang äußerte darauf am 04.01.08:
ja du sagst es liebe ela.
grund zum danken gibt es immer.
und dann dem anderen beschenken, überraschung bereiten, die freude zu sehen, sie selbst zu verspüren.
singen, gut essen, nett beisammen zu sein.
welch freudenreicher tag. Gottes Sohn, ein geschenk an uns.
liebe grüsse
feli
steyk. (55)
(31.12.08)
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 Sonnenaufgang ergänzte dazu am 01.01.09:
frohes neues jahr, lieber stefan.
ich freue mich, dass dir meine geschichte gefällt und dass auch du, ab und an rückbück hälst.
früher ging es bescheidener zu als heute, doch man war zufriedener und du hast recht, damals war noch mehr zusammenhalt unter den menschen.
netten gruß von feli
Xoxaluk (68)
(08.01.09)
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 Sonnenaufgang meinte dazu am 09.01.09:
danke für dein lob, liebe Xoxa. ich freue mich, auch über die sternchen.
liebe grüße von feli
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