A2B Rh.-Faktor +

Reportage zum Thema Lebenseinstellung

von  Annabell

Aus dem Nähkörbchen geplaudert ....

Zu nachtschlafender Zeit hatte mein Mann fremden Besuch mitgebracht. Ich war so erschrocken und mir standen viele Fragezeichen im Gesicht. Es war sehr spät. Was war passiert?

Mein Mann kam gerade aus Berlin zurück. Zuhause am Bahnhof angekommen,  steuerte er das erste wartende Taxi an, dessen Fahrer vor der geöffneten Wagentür stand und nach oben schaute. Mein Mann sagte ihm die Straße und der Taxifahrer antwortete:

"Gucken Sie mal, Hubschrauber über unserer City. Im Sprechfunk haben sie wiederholt durchgegeben, daß ganz dringend ein Blutspender mit einer sehr seltenen Blutgruppe gesucht würde. Die genauen Daten werden laufend wiederholt."
Der Taxifahrer drehte die Durchsage auf volle Lautstärke und mein Mann hörte folgendes:

  Dringend wird ein Spender der Blutgruppe A2BRh.-Faktor+
  gesucht. Eine sehr bekannte Persönlichkeit aus der Politik
  befindet sich im äußerst kritischen Zustand. Die gesuchte
  Blutgruppe sei leider in keiner der umliegenden Kliniken vorrätig.

"Wenn ich mich recht erinnere, hat meine Frau diese Blutgruppe. Eine so prägnante kann man ja nicht vergessen."
"Meinen Sie, sie wäre zu einer Spende bereit?"
"Ganz sicher, so wie ich sie kenne. Aber ob sie noch wach ist? Fahren wir ganz schnell zur Wohnung-"

Der Taxifahrer trat aufs Gaspedal. Sie landeten in wenigen Minuten vor unserer Wohnung.
"Kommen Sie mit hoch!"
Mein Mann hatte den Fahrer am Ärmel mit nach oben gezogen und schloß die Eingangstür auf..

Ich hatte mich wieder gefangen, der Schreck ließ nach. Der für mich völlig fremde Mann war in der Eingangstür stehen geblieben. Mein Mann sprudelte hervor:

"Schatz, hast Du die Blutgruppe A2BRh.-Faktor+?"
"Ja natürlich, das weißt Du doch. Was ist passiert?"
"Bitte komm schnell mit. Ein Schwerkranker liegt in der Klinik und benötigt dringend eine Blutübertragung. Vergiß Deinen Ausweis nicht!"

Alles ging sehr schnell. Ich zog mich um, schlüpfte in meine Schuhe und hastete mit den beiden Männern durchs Treppenhaus in das mit Blinkanlage versehene Taxi. Wieder kreiste der Hubschrauber über unserer Stadt. Der Taxifahrer gab mit Sprechfunk durch, er habe gerade mit hoher Wahrscheinlichkeit eine geeignete Spenderin gefunden und sei mit dieser auf dem Weg zur Klinik. Der Hubschrauber drehte kurz danach ab.

Auf der Notfallstation wurde mir Blut abgezapft, und nach dessen  Auswertung ging alles sehr schnell. Ich wurde in ein Zimmer geschoben, in welchem meine Liege von der anderen mit einem Paravent abgetrennt war. Auf der hinteren Liege lag eine Person, ich konnte nicht erkennen, ob Mann oder Frau. Blitzschnell wurden die Schläuche von unseren Adern fachmännisch miteinander verknüpft. Nach ca. einer halben Stunde war alles beendet und meine Liege wurde hinausgeschoben, die Kanüle aus meinem Arm entfernt und die Einstichstelle versorgt. Die ganze Zeit sprach niemand ein Wort.

Mein Mann sollte mich in ca. 3 Stunden von der Klinik abholen. Es war mitten in der Nacht. Er fragte in der Anmeldung, wo er seine Frau in Empfang nehmen könne.
"Meinen Sie Frau S.?"
"Ja!"
"Oh, die liegt im Keller. Nehmen Sie gleich rechts den Fahrstuhl und drücken Sie auf 'U'. Fragen Sie dort nach."
Wie erleichtert war er, als er mich in einem Raum, in welchem die Blutspendewiliigen versorgt wurden, an einem Tisch sitzen sah bei Schwarzbrot dick mit Butter bestrichen und reichlich starkem Kaffee. Bei unserer Umarmung spürte ich, daß er zitterte.

Erst später erfuhren wir, um wen es sich bei der Blutübertragung handelte. Die hiesigen Tages- und Stadtteilzeitungen waren voll mit der Nachricht, daß eine Spenderin in der Nacht gefunden worden war.

Seit diesem Vorfall bin ich ehrenamtlich als Helferin auf der HNO-Kinderstation tätig.
Wie praktisch!  Die können mein wertvolles Blut jederzeit von mir unmittelbar abzapfen. Ich stehe gern zur Verfügung.


Anmerkung von Annabell:

Graeculus war so freundlich, mir gute Tipps zu geben. Ich nehme die Änderung meines Textes in Angriff und sage:
Danke, Graeculus, für Deinen fachmännischen Rat!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (11.10.13)
Putzig! Aber kaum glaubwürdig und hier und da handwerkliche Schlampigkeiten...

 Annabell meinte dazu am 11.10.13:
Ausgerechnet Dir soll ich die Glaubwürdigkeit beweisen?
Annabell

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 11.10.13:
Nein, nicht mir, sondern allen Lesern. Wobei es bei Fiktion natürlich sowieso nicht um Fakten geht, sondern um Glaubwürdigkeit, oder?
Graeculus (69)
(12.10.13)
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 Annabell schrieb daraufhin am 13.10.13:
siehe "Anmerkung von Annabell"
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