Den Freund im Stich gelassen!

Beschreibung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.  hier Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. (Lukas 22, 61+62)
Jener Moment frühmorgens im Hofe des Hohepriesters wird wohl der persönliche Tiefpunkt im Leben des Petrus gewesen sein. Hatte er doch noch kurz zuvor vollmundig angekündigt , dass er seinen Meister und Herrn niemals in Stich lassen würde. Jetzt, nach der Gefangennahme und bei dem Verhör Jesu durch den Hohepriester, hatte ihn jeglicher Mut verlassen. Dreimal verneinte er die Frage, ob er ein Jünger Jesu sei. Die Angst vor den Folgen waren größer als seine Liebe zu seinem Freund und Herrn.
    Nun, der hatte sich zuvor keine Illusionen gemacht und schon angekündigt, dass ihn in seinen schwersten Stunden alle verlassen würden. Und nahm es dann wohl auch nicht krumm, als der Kleinmut des Petrus offenbar geworden war. Denn er wusste ja, dass er noch große Pläne mit ihm hatte.

Gedankenimpuls:
Wir kennen vermutlich alle vollmundige Versprechen, die wir dann in der "Stunde der Wahrheit" nicht eingelöst haben. Vielleicht jemanden im Stich gelassen haben, der unsere Hilfe dringend gebraucht hätte!  Aber wer aufrichtig bereut, bekommt vielleicht eine zweite Chance!


Anmerkung von Bluebird:

Folge 1 der Lebensgeschichte des Simon Petrus

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(15.12.13)
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 Bluebird meinte dazu am 15.12.13:
"Diese unterschiedliche Bewertung von Petrus und Judas berührt mich seltsam."
Tatsächlich? Der Unterschied liegt doch quasi auf der Hand. Hat der eine doch aus "Bosheit" (Habgier) und der Andere aus "Schwachheit" (Angst) gehandelt. Bei dem einen ist Vorsatz erkennbar, bei dem Anderen "Not".

Ganz abgesehen davon hatte der "Verrat" des Petrus ja auch keine direkten Folgen für Jesus.
Graeculus (69) antwortete darauf am 15.12.13:
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 Bluebird schrieb daraufhin am 15.12.13:
Nun ja, in der Tat hat Petrus seinen Fehler bereut und ihm ist ja auch vergeben worden (Johannes 21,16 ff) Judas hat seinen Fehler ja auch eingesehen, aber möglicherweise "keinen Raum zur Umkehr" gehabt oder gesehen. Ist Umkehr jederzeit möglich? Oder gibt es einen "point of no return" im Leben? Das ist eine interessante theologische Frage, die man noch einmal genauer untersuchen müsste.

Ein bißchen ähnlich gelagert ist die Frage, ob Hitler am Ende seines Lebens noch hätte bereuen und umkehren können.
(Antwort korrigiert am 15.12.2013)
Graeculus (69) äußerte darauf am 15.12.13:
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 Bluebird ergänzte dazu am 16.12.13:
Bezüglich Dantes "Höllenvision" hier ein Video, was mich vorgestern doch etwas geschockt hat:  hier

 Dieter Wal (25.12.13)
Der Verlassenheit Petri gesellt sich das Stabat Mater dolorosa. Die Jünger, männliche wie weibliche, düften ausnahmslos nach der Kreuzigung völlig durch den Wind gewesen sein.

Für mich ist der eigentliche Tiefpunkt der Evangelien-Dramen die Sekunde (Minute, Stunden?), in denen Jesus am Kreuz buchstäblich starb.
(Kommentar korrigiert am 25.12.2013)

 Bluebird meinte dazu am 08.12.21 um 20:22:
Der entscheidende Wendepunkt der Menschheitsgeschichte, will man den Evangelien Glauben schenken.

Antwort geändert am 08.12.2021 um 20:23 Uhr
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