Tom Ripley in Stalingrad oder Generalisierte Hausfrauenlyrik

Gedicht zum Thema Literatur

von  toltec-head

Ich mag das nicht: Säuferprosa im Jammerton auf Internetliteraturforen.
Die gute Hausfrau bleibt, auch wenn sie ein bisschen trinkt, sich selbst gegenüber cool,
Wie Tom Ripley in Stalingrad zwischen Bombeneinschlägen,
Und weiß: Auf´s Surfen kommt es an.
Vor allem möchte ich nichts mehr Gesellschaftskritisches lesen.
Die Gesellschaft ist wie sie ist und hält sich, weil ihr dies so gefällt, auch noch ihre Kritiker.
Na und? Da lob ich mir doch staatlich unsubventionierte Goldkettchenträger,
Die aber noch - und ganz ohne Hegel - erigierend pissen können.
Überhaupt kann ich nicht verstehen, warum Juli Zeh und Konsorten
Statt Demokratiehysterie zu verbreiten, nicht jeden 11. September eine Lichterkette veranstalten
Und sich freuen, dass George Bush 2001 keine Atombombe auf Hamburg plumpsen ließ,
Um islamistische Terrorzellen und multi-kulturelles Mitläufertum einmal gründlich auszuräuchern.
Ich möchte wirklich nur noch generalisierte Hausfrauenlyrik lesen:
Dem sozialen System Familie oder Beziehungskiste Energie abzapfen,
Indem man darüber schreibt und zwar völlig literaturuntauglich.
Denn die Literatur ist ja auch nur ein soziales System.
Bitte keine Kunst. So etwas ist hässlich wie Jonathan Meese.
Das ist es, was der Bio-Blogger betreibt: generalisierte Hausfrauenlyrik.
Zwischen den Bombeneinschlägen des Arbeitslebens und der Intimität
Bleibt er cool, spielt mit, zapft dabei aber heimlich Energie ab.
Trinkt ein Schlückchen und gerade weil sein Geschreibs nirgends anschlussfähig ist,
Kann man sagen, der Bio-Blogger surft auf der Gesellschaft.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (21.12.13)
... Na und? Da sind doch sicherlich noch interessanter/ interessante, ...

keine kleinigkeit (e. komma), sondern verständnisfrage. naja, die hausfr... merkts eh nicht.

 toltec-head meinte dazu am 21.12.13:
Hab´s mal ad usum delphini zurechtgerückt, obwohl ich gar nicht weiß, ob du Recht hast.

 loslosch antwortete darauf am 21.12.13:
ob ich recht hab, sieht man nicht mehr. aber es ist so lesbarer geworden. ad usum reginae familiaris.
mannemvorne (58)
(21.12.13)
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JakobJanus (35)
(21.12.13)
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