Auf den Stufen der Zeit

Kurzprosa zum Thema Unendlichkeit

von  Anifarap

Die Hoffnung zerkoche ich gerade und streue fünf Kilogramm Zucker dazu.

Ein wenig später nehme ich den Backpinsel, der neben dem Schreibtisch auf dem Fenster liegt und streiche
Dich mit der klebrigen Flüssigkeit an.

Dann wende ich mich wieder der Ohrmuschel zu, die ich im Spiegel betrachte, während ich mit Anja telefoniere, und gähne ausgiebig.

-Ein Tor von Klose!-

-Aha?-

Sie schreit mir gellend ins Hirn. Ich schmeiße das Telefon in die Hoffnungsmarmelade und betupfe mich mit Sonne.

Und da gleißend, strahlt mich ein altbekanntes Gefühl an. Blendet meinen Kopf und spielt auf den Wimpern meiner Augen ein altes Lied.
Wie tief verborgene Schätze in der Erde, zufällig ausgegraben. Liegen alte Stürme in meiner Hand.
Dein fremdes, neues Gesicht kann Dich nicht übermalen, nicht verstecken vor mir.
In so vielen Blicken hab ich Dich wiedererkannt, in so vielen Leben wieder aufgespürt.
In so vielen verschiedenen Herzen hab ich für dich gefühlt.
Und nun zerbrechen all die Grenzen, die zwischen uns gesetzt, zerbrechen, zersprengen, zerfallen.
Unendlich. Unendlich oft.

Alte Welten verschwinden. Neue Welten entstehen.

Doch bevor auch ich mich auflöse in Sternenstaub und Sonnenlicht...blicke ich ein ewiges Mal in Dich.


Ich fühle so himmelnah, seufze kurz und verschwinde dann in mir. Auf Weltenklängen.

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