Grenzüberschreitung

Monolog

von  Kontrastspiegelung

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Grenzüberschreitung
(von Kontrastspiegelung)
Bin ich tot? Weder Kraft, Schmerz, noch irgendein gefühlter Impuls vom Leben, strömt durch meinen immer wieder nach unten ziehenden Körper. Einem Körper, welcher nicht mehr aus Fleisch zu bestehen scheint, sondern vielmehr aus Eisen oder Stein. Schwer und hart genug um im vornherein aufgeben zu wollen.

Nur bewege ich mich weiter. Wieso überhaupt? Ist mir unbewusst die Grenzüberschreitung gelungen? Bin ich im Adrenalinrausch? Nein, das kann nicht sein. Ich spüre und höre nicht einmal meine Pulsschläge. Wo bin ich dann? Immer noch mit den anderen auf der Matte am Trainieren? Oder bilde ich es mir ein und bin irgendwo zwischen Wunschdenken, Stolz und Paralyse gefangen? Möglich wäre es ja. Ich war noch nie auf diesem Level. Hatte nie zuvor mein Limit erreicht und nun ein Date der anderen Art mit dem Leben. Ehrlich gesagt gefällt es mir hier und jetzt. Ganz alleine mit meinen Gedanken. Ich sehe alles. Meine Trainingsmannschaft. Das Schwitzen. Mich. Einfach alles. Ich könnte rein theoretisch das machen was ich will.

Dennoch will ich wieder zurück. Ich will nicht schlapp machen, nicht auf der Matte mit meinem Herz „stell dich tot“ spielen. Nicht jetzt, wo ich die Gelegenheit habe, mich zu zeigen, den Erwartungen Anderer und mir gerecht zu werden. Ich kann das! Schaffe das und höre aus der Ferne die Befreiungszahlen runter zählen.

Fünf, vier, drei, zwei, eins…

Pause!

Fühle meinen Puls durch den ganzen Körper schlagen. Kein Muskel bleibt von der Zitterpartie unverschont. Und ich könnte den Boden vor Erleichterung küssen.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (18.01.14)
Hallo Kathi,

ich mag, wie du hier konzentriert einen Innenweltmoment beobachtest und ihn nach außen transportierst.

Liebe Grüße
Ira

 Kontrastspiegelung meinte dazu am 19.01.14:
Hallo Ira,

dankeschön, auch wenn ich merke, dass ich hier sprachlich schon mal besser war :/

Liebe Grüße, Kathi

 princess antwortete darauf am 19.01.14:
Besser? Anders vielleicht. Es lebe die Vielfalt!
Scrag (28) schrieb daraufhin am 27.01.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Kontrastspiegelung äußerte darauf am 28.01.14:
Hm, ist für mich aber ein bisschen plum und gefühlsdusselig geschrieben. Naja, ich hab ein Leben lang Zeit zum Üben/ Schreiben :-P


Liebe Dankesgrüße an die Kontiaufbauer :D

 Dieter_Rotmund (27.02.22, 18:08)
Rentnergymnastik?
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