Vom Schreiben und Reden
Erörterung zum Thema Schreiben
von loslosch
Kommentare zu diesem Text
"Sehr cheehrte Damen und Herren, liebe Neger" - hey, auch darauf muss man erst einmal kommen!
Aber eigentlich ist es ganz einfach: Es kommt eben auf die Betonung an!
Aber eigentlich ist es ganz einfach: Es kommt eben auf die Betonung an!
weitab vom thema, aber ich nehm den ball gern auf: im TGV zwei fahrgäste. gast1 sortiert sich zum aussteigen: che skerche mon skapeau. gast2: kommen Sie auch aus meskede? gast1: nein, aus lüdenskeid.
Es gibt geborene Redner ung gute Schreiber, die jedoch, wenn sie den Mund aufmachen kläglich versagen.
Aber einige sind auf beiden Feldern gleich gut, zum Beispiel Gaius Julius Caesar oder Marcus Tullius Cicero. Bei solchen Talenten befruchten sich Schreiben und Reden wechselseitig, und keine der beiden Künste hat die Priorität.
Aber einige sind auf beiden Feldern gleich gut, zum Beispiel Gaius Julius Caesar oder Marcus Tullius Cicero. Bei solchen Talenten befruchten sich Schreiben und Reden wechselseitig, und keine der beiden Künste hat die Priorität.
fast verhält es sich wie mit sprintern (rednern) und maraton-läufern (schreibern). cicero ist wohl ein ausnahmetalent. ebenso demosthenes im athen des 4. jhs. v. chr. caesar war kein guter, sondern schlichter schreiber: geringer wortschatz, einfacher satzbau. wir durften ihn schon in der quarta (mit 12/13 jahren) holpernd lesen. außerdem war er ein aufschneider. im de bello gallico rühmte er sich wahrer blutbäder. da wurden mehr germanen als zahlenmäßig vorhanden niedergemetzelt.
Da muss ich energisch widersprechen, Lothar. Zugegeben, Caesar als Schullektüre ist und bleibt ein leidiges Kapitel. Aber "De bello Gallico " und "De be bello civili" sind glänzende Rechtfertigungschriften, in denen sich Caesar mit dem Wortschatz begnügt, der zweckdienlich ist.
Einer der besten Kenner der römischen Antike, Hans Dieter Stöver, nennt ihn einen "brillanten Schriftsteller" (Die Römer: Taktiker der Macht, Econ-Verlag: Düsseldorf, 2. Auflage 1976, S. 340 ff)
Einer der besten Kenner der römischen Antike, Hans Dieter Stöver, nennt ihn einen "brillanten Schriftsteller" (Die Römer: Taktiker der Macht, Econ-Verlag: Düsseldorf, 2. Auflage 1976, S. 340 ff)
dann war adenauer auch ein brillanter schriftsteller. er hat 2 memoirenbände verfasst, beim schreiben des 2. bandes verstarb er. adenauer benutzte pro tag einen wortschatz von 900 wörtern.
ich bitte jetzt graeculus um ein "fachgutachten".
ich bitte jetzt graeculus um ein "fachgutachten".
de bello gallico ist stilistisch dünn. aber caesar konnte auch anders:
"In einem deutlichen Understatement seiner Redekunst bat der Diktator (also Caesar) darin, seine grobe, soldatische Ausdrucksweise nicht kritisch mit der bezaubernden Sprache eines begnadeten Redners zu vergleichen." caesars ironie gegenüber cicero. laut wiki, basierend auf plutarch.
schade, dass wir de bello lesen mussten, ohne sinn und verstand.
"In einem deutlichen Understatement seiner Redekunst bat der Diktator (also Caesar) darin, seine grobe, soldatische Ausdrucksweise nicht kritisch mit der bezaubernden Sprache eines begnadeten Redners zu vergleichen." caesars ironie gegenüber cicero. laut wiki, basierend auf plutarch.
schade, dass wir de bello lesen mussten, ohne sinn und verstand.
Hiltbrunner (Kleines Lexikon der Antike, Francke Verlag Bern und München) schreibt über Caesars Stil: "C's Stil ist von unübertrefflicher Klarheit des Ausdrucks, die Darstellung so geschickt, dass seine Maßnahmen immer ganz natürlich, folgerichtig und berechtigt erscheinen. Es wirkt hier jene innere Überzeugungskraft des souveränen Geistes fort, die auch dem Lebenden die Herzen gewann."
Graeculus (69)
(22.01.14)
(22.01.14)
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ja, ein faktor. kannst du mal im thread weiter oben bitte stellung nehmen zu caesars qualität als schriftsteller? bei EkkehartMittelberg. (ob ich meine bitte bitter bereuen muss?)
(Antwort korrigiert am 22.01.2014)
(Antwort korrigiert am 22.01.2014)
Graeculus (69) meinte dazu am 22.01.14:
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er, caesar, hatte mehr bandbreite, als de bello vermuten lässt. der haudegen hat ja mit seinem knappen schreibstil politik gemacht. er konnte auch anders, soll sogar liebesgedichte geschrieben haben!
@Graeculus: Ich teile deinen Eindruck von Caesar als Schullektüre. Aber er war ein hervorragender Stilist.
Siehe oben Hans Dieter Stöver und neu hinzugefügt: Hiltbrunner.
Siehe oben Hans Dieter Stöver und neu hinzugefügt: Hiltbrunner.
LottaManguetti (59)
(22.01.14)
(22.01.14)
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was sind denn das für (fall-)stricke? troff ihm das wasser aus allen poren?